Tausende Deutsche leiden an einer Sehbehinderung. Die Folgen können den Alltag erheblich erschweren. Eine neue Innovation kann das Farbspektrum nun allerdings an die individuellen Bedürfnisse anpassen – und so das Sehen für Betroffene erheblich erleichtern.
Hilfe für Menschen mit Sehbehinderung
In Deutschland leiden etwa 30.000 bis 40.000 Menschen unter der erblich bedingten Retinopathia pigmentosa (RP). Die Augenkrankheit tritt in der Regel zwischen dem dritten und fünften Lebensjahrzehnt auf und führt nicht selten zur Erblindung. Selbst wenn die Betroffenen nicht komplett erblinden, leidet ihre Lebensqualität erheblich unter der Sehschwäche. Auch Patienten mit altersbedingter Makula-Degeneration (AMD) kämpfen mit den Folgen der Sehbehinderung. In Deutschland erkranken jährlich etwa 5.000 Menschen an AMD. Je weiter die Krankheiten fortschreiten, desto mehr nimmt die Fähigkeit der Augen ab, mit mangelnder Umgebungsbeleuchtung umzugehen. Um dem entgegenzutreten, könnte man die Lichtbedingungen auf die Betroffenen zuschneiden. Passt man nämlich die Lichtintensität, also den durch sie geschaffenen Kontrast und den häufig als störend empfundenen Blauanteil im Lichtspektrum an, so kann die Sehleistung signifikant verbessert werden. Da die Sehschärfe steigt, wird auch das visuelle Wahrnehmen wieder weniger anstrengend. Mit LED-Leuchtmitteln bietet sich nun genau diese Möglichkeit.
Sehstörungen werden ausgeglichen
Eine Therapie gegen die häufigste Augenkrankheit, die altersbedingte Makula-Degeneration (AMD), gibt es derzeit nicht. Forscher des Fraunhofer-Instituts für Mikrostruktur von Werkstoffen und Systemen (IMWS) haben nun aber eine neue LED-Lampe vorgestellt, die die Situation der Betroffenen erheblich verbessern soll. Das Farbspektrum des Lichts wird dabei individuell auf die Betroffenen abgestimmt, sodass eine höchstmögliche Sehleistung erreicht werden kann. Durch das Licht sei die visuelle Wahrnehmung der Betroffenen weniger anstrengend. Auch die Sehschärfe soll durch das LED-Licht gesteigert werden. Somit lässt sich die Lebensqualität von Menschen mit erblich- oder altersbedingten Augenkrankheiten deutlich verbessern. Das Licht soll zudem bei der seltenen erblich bedingten Augenkrankheit Retinopathia pigmentosa (RP) helfen.
Spezielles LED-Licht erzeugt optimales Lichtambiente
Betroffene bestimmter Augenkrankheiten wie AMD und RP haben häufiger mit schlechter Beleuchtung zu kämpfen. Je weiter die Erkrankung fortgeschritten ist, desto geringer wird stets auch die Toleranz des Auges für schwierige Umgebungsbeleuchtung. Als besonders störend wird vor allem der Blauanteil im Licht empfunden. Die LED-Lichtquelle lässt sich individuell einstellen, wodurch die optimale und angenehmste Beleuchtung für die Patienten entsteht. Die Lampen können ganze Wohnungen in das optimale Lichtambiente tauchen und das Sehen beträchtlich erleichtern. Dies geschieht durch sogenannte Kantenfilter oder Blueblocker. „Wir können das Spektrum des emittierten Lichts gezielt definieren“, erklärt Professor Stefan Schweizer aus dem Forschungsteam.
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