Wissenschaftler haben einen Computerchip erfunden, der Menschen zukünftig vor Übergewicht und Fettleibigkeit bewahren soll. Der Chip löst elektrische Schläge aus, wenn Personen zu viel Nahrung aufnehmen.
Essanfällen wird die Stirn geboten
Bei der neuen Studie der Stanford University wurde ein Chip gebraucht, der in das Gehirn eingesetzt wird und dort einen elektrischen Schlag auslöst, wenn es zu einer Heißhungerattacke kommt. Die erstaunlichen Untersuchungsresultate sind in dem englischsprachigen Fachjournal „Proceedings der National Academy of Sciences“ erschienen.
Es nahmen sechs stark fettleibige Personen an der Chip-Studie teil, um diesen zu testen. Kommt es zu einem übermäßigen Nahrungsverzehr, soll der als „Responsive Neurostimulation System“ (RNS) bekannte Chip einen elektrischen Schlag auslösen. Ursprünglich wurde er für die Behandlung von Epilepsie konzipiert. Ist er in das Gehirn implantiert worden, überwacht er die Gehirnaktivität und dessen Funktionsweise. Sobald er ein gewisses Muster erfasst, sendet er einen leichten elektrischen Schlag aus. Dadurch soll den Forschern zufolge ein Essanfall verhindert werden, bevor er überhaupt anfängt.
Verfahren ist nur für Extremfälle geeignet
Eine Untersuchung hat schließlich ergeben, dass dieselbe Technik auch für die Bekämpfung von Heißhunger verwendet werden kann. Versuche mit Mäusen ergaben, dass das gewohnheitsmäßige oder unkontrollierte Verhalten durch den Chip potenziell verhindert werden kann. Wissenschaftler versuchten dann zu ergründen, ob ein derartiger Chip bei Menschen eine ähnliche Wirkung hervorruft, wenn diese die Kontrolle über ihr Essverhalten verlieren.
Für die aktuelle Forschungsarbeit, die die nächsten fünf Jahre in Anspruch nehmen soll, werden entsprechende Chips für etwa 18 Monate in die Gehirne von sechs Testpersonen eingesetzt. Die beteiligten Forscher betonen allerdings, dass das neue Verfahren ausschließlich für stark fettleibige Personen mit einem Body-Mass-Index (BMI) von über 45 geeignet ist, die mit Magenbypass-Operationen oder kognitiven Verhaltenstherapien keine Erfolge erzielen konnten. Betroffenen drohen lebensgefährliche Folgen, sollte keine Lösung für sie gefunden werden. Für Menschen, die lediglich etwas Gewicht verlieren wollen, stellt der Chip keine Option dar.
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