Röntgenuntersuchungen zählen zu den bedeutsamsten Verfahren zur Diagnose von Lungenkrebs. Dennoch scheitern die Aufnahmen bei fast einem Viertel aller Erkrankten daran die Krankheit zu erkennen.
Computertomographie ist vielversprechender bei der Diagnose
Eine neue Studie der University of Leeds und der University of Exeter hat ergeben, dass eine Röntgenbestrahlung bei fast 25 Prozent aller Patienten mit Lungenkrebs keine Hinweise auf die Krankheit findet. Im Rahmen der Forschungsarbeit wurden 21 ältere Studien mit Daten von mehr als 1.000 Personen ausgewertet. Am Ende stellte sich so heraus, dass nur 77 bis 80 Prozent der Krebserkrankungen mithilfe von Röntgenstrahlen diagnostiziert werden konnten. Die Untersuchungsergebnisse wurden in dem englischsprachigen Fachblatt „British Journal of General Practice“ vorgestellt.
Die Wissenschaftler stellten fest, dass Röntgengeräte bis zu 23 Prozent der Tumore in der Lunge nicht erkannten. Aus diesem Grund verlangen sie nun die Aufnahmen zur Diagnose von Lungenkrebs aufzugeben. Stattdessen soll eine Computertomographie durchgeführt werden. Bei dieser handelt es sich um eine Kombination aus Röntgenstrahlen und einem Computer, der detaillierte Bilder des Körperinneren zeigt. Computertomographien sind zeit- und kostenintensiver als Röntgenbestrahlungen.
Die Unterschiede zwischen Röntgen und MRT haben wir in folgendem Video für Sie zusammengefasst:
Röntgenaufnahmen geben fälschlicherweise Entwarnung
Röntgenuntersuchungen sind bereits seit langem ein gängiges Verfahren, wenn es um die Diagnose von Lungenkrebs geht. Es gibt jedoch erstaunlicherweise nur sehr wenige Forschungen bezüglich der Frage, wie genau Röntgenbestrahlung bei der Feststellung der Erkrankung ist. Würde es sich dabei um eine innovative Technologie handeln, wäre fragwürdig, ob die existente Beweislage überhaupt ausreichen würde, um die Methode als diagnostischen Test für Lungenkrebs zu etablieren.
Eine späte und ungenaue Diagnose verkörpert ein ernstes Problem für die nachfolgende Therapie. Die neue Untersuchung weist darauf hin, dass die Unzuverlässigkeit von Röntgenbildern der Brust eine Ursache für die schlechte Überlebensrate in Großbritannien sein könnte. Dort gibt es noch wenige Geräte für die Computertomographie und nur wenige Radiologen, die diese verwenden. Aus diesem Grund schneidet Großbritannien im Vergleich mit anderen europäischen Ländern hier schlecht ab. Mediziner sollten sich unbedingt bewusst sein, dass Röntgenaufnahmen ein falsches negatives Ergebnis aufzeigen können, wenn es um Lungenkrebs geht und Betroffene mit dauerhaften Symptomen für weitere Tests überweisen.
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