Seit längerer Zeit ist bekannt, dass große Mengen Aluminium im Körper langfristig die Fortpflanzungsfähig, das Nervensystem und die Knochenentwicklung beeinträchtigen können. Darüber hinaus wird vermutet, dass Aluminium zu Alzheimer führen kann. Eine Gruppe internationaler Wissenschaftler hat kürzlich die gesundheitliche Bedrohung aufgedeckt, die von Kochgeschirr aus Aluminium tatsächlich ausgeht.
Verursacht Aluminium Alzheimer?
Im Zuge des Recyclings werden bereits verwendete Ressourcen vor dem Müllcontainer gerettet und wiederverwertet. Diese erneute Benutzung kommt der Natur und dem Klima zugute. Doch Wiederaufbereitung kann offenbar auch Nachteile mit sich bringen und sogar eine Gesundheitsgefahr bergen. Dies zeigt eine aktuelle Studie, die eine Kooperation zwischen der Universität Graz und dem South African Medical Research Council war.
Der Universität Graz zufolge stellen inoffizielle Kleinstunternehmen in Südafrika eigenständig Kochtöpfe aus dem Aluminium alter Automotoren her und verkaufen diese günstig auf Märkten, an Straßenecken und in öffentlichen Einrichtungen wie Kindergärten. Aluminium steht unter dem Verdacht an der Entwicklung bestimmter Krankheiten mitzuwirken, unter anderem Alzheimer und diverse Krebsarten. In Europa ist dies bereits seit längerem bekannt, doch in Afrika ist dieses Wissen noch nicht sehr verbreitet.
Aluminiumgehalt im Essen steigt an
Zusammen mit Walter Gössler vom Institut für Chemie der Universität Graz hat die Ernährungswissenschaftlerin Nokulunga Cele etwa 300 Nahrungsproben, meist aus den südafrikanischen Hauptnahrungsmitteln Tomatensoße und Hafermark, in verschiedenen Töpfen aus Aluminium aus Südafrika gekocht und anschließend überprüft.
Die ersten Proben zeigten eine extrem hohe Belastung mit über 500mg Aluminium pro Kilo Nahrung. Mit zunehmender Kochzeit reduzierte sich der Aluminiumanteil zwar enorm, blieb jedoch auf einem gesundheitlich bedenklichen Niveau.
Der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit ist eine Aluminium-Aufnahme von einem Milligramm pro Kilo Körpergewicht als unbedenklich. Erste Erkenntnisse der Untersuchung wurden vor Kurzem in dem Fachjournal „Science of the Total Environment“ vorgestellt.
Kontakt mit Aluminium einschränken
Die in Deutschland besonders bei Camping-Fans beliebten Aluminium-Kochtöpfe sind keine solche Gefahr wie die afrikanischen Waren, solange sie nicht mit sehr sauren oder salzigen Nahrungsmitteln in Kontakt kommen. Experten raten trotzdem auf Geschirr, Schalen und Folie aus Aluminium zu verzichten, wenn es nicht unbedingt sein muss. Die Eindämmung des Aluminiumgebrauchs kann dem Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) zufolge potenzielle Gesundheitsrisiken erheblich verringern.
Die akute Toxizität von Aluminium bei der Aufnahme über die Nahrung ist niedrig, gesunde Menschen scheiden den größten Teil davon einfach wieder über die Nieren aus. Nichtsdestotrotz kann Aluminium zu Schäden des Nervensystems, der Nieren und der Knochen, sowie Störungen der geistigen und motorischen Entwicklung beim Nachwuchs führen. Bei Personen mit Nierenproblemen, speziell chronischer Niereninsuffizienz, geht die Ausscheidung von Aluminium nicht optimal vonstatten. Dadurch kann es besonders leicht zu Ansammlungen im Körper kommen. Doch auch gesunde Menschen können das Leichtmetall bei häufigem und regelmäßigem Kontakt im Körper anlagern, besonders in den Knochen, Muskeln, Nieren, sowie dem Gehirn und der Leber. Ist Aluminium erst einmal eingelagert, wird der Körper es nur schwer wieder los – daher sollte man dies soweit wie möglich verhindern.
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