Der regelmäßige Verzehr von Walnüssen ist nicht nur wegen den darin enthaltenen Omega-3-Fettsäuren so gesund. Ein südkoreanisches Forschungsteam hat eine weitere positive Eigenschaft der Nuss entdeckt: Langfristig können die kleinen Kraftpakete das Risiko für negative Folgen durch Helicobacter pylori, kurz H. pylori, verringern.
Vielseitige Stärkung für die Gesundheit
In früheren Studien wurden bereits die gesundheitlichen Vorteile der Walnuss nachgewiesen. Speziell auf das Herz, den Darm und die kognitiven Funktionen hat sie positive Auswirkungen. Im Rahmen der neuen Untersuchung wurde nun die Wirkung auf das krebserregende Bakterium H. pylori vom CHA Cancer Prevention Research Center in Südkorea genauer analysiert. Anhand von Mäusen wurde dabei getestet, ob der erhöhte Verzehr von Walnüssen einen Einfluss auf das Bakterium und dessen Risiko, Krebs zu verursachen, hat.
Gefährliches Bakterium mit Resistenzen
H. pylori ist zudem eine der Hauptursachen für Geschwüre im Dünndarm sowie im Magen und verursacht sogenannten peptischen Ulkus und Magenkrebs. Derzeit werden für eine Therapie Antibiotika verabreicht, was jedoch nicht immer auf Anhieb eine Heilung bedeutet. Problematisch sind die entwickelten Resistenzen des Erregers gegen einige Antibiotika, wodurch sich eine Behandlung schwierig gestalten kann. Deshalb kommen Alternativen, wie anhand der Walnuss entdeckt, gerade recht.
Risiko für Magenschleimhautentzündungen und Magenkrebs verringern
In der Analyse der Ergebnisse fiel auf, dass Mäuse, denen Walnussextrakt gegeben wurde, einen Schutz gegen die negativen Folgen von H. pylori-Infektionen entwickelten. Vor allem zeigte sich eine deutliche Reduktion der Magenschleimhautentzündungen und Magenkrebserkrankungen über einen Zeitraum von maximal 36 Wochen. Zusätzlich stiegen die Werte eines tumorsuppressiven Enzyms mit dem Namen 15-PGDH an. Dieses trage zu einer weiteren Senkung des Krebsrisikos bei.
Forschung erst in den Kinderschuhen
Zwar stehen die aktuellen Ergebnisse im Einklang mit anderen Studien, die sich bereits mit dem Thema Walnüssen, sowie deren positive Auswirkungen auf die Gesundheit, beschäftigten. Dabei wurde der Nussart vor allem die vorbeugende Wirkung gegen Darmtumore sowie ein positiverer Verlauf bei einer Erkrankung mit Darmkrebs zugeschrieben. Auch die neuen Studienergebnisse bestätigen diese frühere Vermutung, was den Weg für kommende klinische Studien bereitet. Danach könnte ein diätetischer Ansatz entwickelt werden, der zur Reduzierung der Symptome bei einer Ansteckung mit H. pylori beiträgt.
Hälfte der Weltbevölkerung betroffen
Wie wichtig dieses Thema ist, zeigt ein Blick auf die vorliegenden Zahlen: Etwa 50 Prozent der Weltbevölkerung sind mit dem Bakterium Helicobacter pylori infiziert. Alleine in Deutschland sind es nach Schätzungen 33 Millionen Menschen, die das Bakterium in sich tragen. Ungefähr 10 bis 20 Prozent entwickeln infolgedessen sogar ein Magengeschwür. Die genauen Übertragungswege sind aber bis heute nicht genau geklärt; vermutet wird eine fäkal-orale Ansteckung durch verschmutztes Wasser oder Essen. Meist erfolgt die Infektion bereits im Kindesalter, wobei knapp die Hälfte aller Betroffenen Bauchschmerzen als Symptome aufweist.
Bakterium entwickelt Resistenzen
Insgesamt wurden bisher 370 verschiedene Stämme des Bakteriums nachgewiesen, die sich vorwiegend innerhalb der eigenen Familie übertragen. Wurde eine Infektion diagnostiziert, kommt zuerst eine antibiotische Therapie zum Einsatz. Sollte der Keim trotzdem überlebt haben und eine neuerliche Antibiotikagabe nicht helfen, muss eine Kultur des Keims angelegt werden, um ein gezieltes Antibiotikum zur erfolgreichen Behandlung identifizieren und einsetzen zu können. Vom Bakterium entwickelte Resistenzen können übliche Antibiotika vollkommen wirkungslos machen. Daher ist es ratsam spätestens bei wiederholten Beschwerden einen Facharzt aufzusuchen.
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