Leberschäden werden häufig erst spät erkannt. Meist ist die Diagnose Fettleber nur ein zufälliger Fund beim Ultraschall. Eine Fettleber wird von einem ungesunden Lebensstil verursacht, viel Alkohol und Bewegungsmangel sind die typischen Übeltäter. Betroffene sollten nach der Diagnose schnellstmöglich etwas ändern, denn eine Fettleber kann zu bösartigen Krebserkrankungen führen. Dies kann jedoch vermieden werden, denn in frühen Stadien kann der Leberschaden umgekehrt werden.
Volkskrankheit Fettleber
Fachleuten zu urteilen leidet mehr als ein Drittel der deutschen Bevölkerung unter einer Fettleber. In vergangenen Tagen wurde deren Entwicklung gern einem zu hohen Alkoholkonsum und fettigem Essen zugeschrieben, doch in den letzten Jahren zeigte sich, dass in den meisten Fällen vor allem Bewegungsmangel und eine generell ungesunde Diät für die Erkrankung verantwortlich gemacht werden können. Da sich die Leber oft „nicht meldet“, wissen zahlreiche Betroffene gar nichts von der Gefahr. Die Krankheit kann ernste Konsequenzen nach sich ziehen.
Körperliche Inaktivität lässt die Leber leiden
Meist ist es eine Kombination mehrerer Auslöser, die letztendlich zu einer Fettleber führen. Eine falsche Ernährungsweise, zu viel Alkohol, Diabetes mellitus, zu wenig Bewegung und Übergewicht gehören zu den Risikofaktoren. Selten kann eine Fettleber aber auch genetisch bedingt sein. Dies ist vor allem bei schlanken Betroffenen mit einer ausgeprägten Fettleber zu berücksichtigen. Liegt ein Verdacht auf eine Lebererkrankung vor, kann nur der Gang zum Arzt Klarheit bringen.
Wird die Fettleber frühzeitig erkannt, so kann sie durch gewisse Veränderungen durchaus geheilt werden. Damit dies geschehen kann, ist der Test der Leber-Blutwerte essenziell. Dieser zählt nicht zur medizinischen Routine, daher sollte er explizit erwähnt werden. Vor allem Menschen mit Übergewicht oder Diabetes mellitus sollten beim Arztbesuch aktiv auf eine mögliche Leberkrankheit hinweisen und dies abklären lassen.
Eine Fettleber kann Krebs hervorrufen
Ärzte differenzieren zwischen einer nicht-alkoholischen Fettleber (NAFL) und einer alkoholischen Fettleber (AFL). Es kann allerdings schwierig sein, die Erkrankung eindeutig zuzuordnen. Im ersten Stadium ist es in beiden Kategorien eine reine Fettleber ohne entzündliche Reaktionen. Im zweiten entwickelt allerdings bereits jeder zweite Erkrankte entzündliche Reaktionen, im Fachjargon als Steatohepatitis bezeichnet. Diese Fettleberhepatitis kann zu Leberfibrose (Bindegewebsvermehrung) führen und im weiteren Krankheitsverlauf eine Leberzirrhose (Vernarbung der Leber) hervorrufen. Am Ende kann dadurch auch Leberzellkrebs entstehen.
Keine erprobten Medikamente
Bisher existiert keine anerkannte medikamentöse Therapie für eine Fettleber. Es gibt diverse Arzneimittel mit abweichenden Wirkmechanismen in verschiedenen Stadien der Erkrankung. Eine Gewichtsabnahme hat aber in jedem Fall eine Verringerung des Leberfetts und der Fibrose zur Folge. Immer mehr Forschungsarbeiten unterstützen die Annahme, dass Körpergewicht, Fitnessniveau und Lebergesundheit in direktem Zusammenhang zueinander stehen. Schon eine Gewichtsreduktion von zehn Prozent hat bei der Mehrzahl der Fälle eine Rückbildung einer nicht-alkoholischen Steatohepatitis, sowie eine Verbesserung einer Leberfibrose zur Folge. Forscher des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) sprachen gemeinsam mit Kollegen vom Helmholtz Zentrum München zudem vor wenigen Jahren von den Vorteilen des Fastens. Ihrem Bericht zufolge könne eine Fettleber dadurch in kürzester Zeit abgebaut werden.
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