Die Tatsache, dass ein verstärkter Alkoholkonsum der Gesundheit schadet, ist weitestgehend bekannt. Es gibt jedoch Ausmaße, die darüber hinausgehen – das sogenannte „Komasaufen“, das extremes Rauschtrinken beschreibt, ist insbesondere unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen verbreitet und kann signifikante Leberschäden zur Folge haben. Dies zeigte nun eine neue Studie.
Komasaufen zieht die Leber in Mitleidenschaft
Wissenschaftler des Department of Medicine in Kalifornien und der Sanford School of Medicine in South Dakota analysierten die Prävalenz der alkoholischen Fettleberkrankheit bei amerikanischen Erwachsenen innerhalb des Zeitraums von 2001 bis 2016. Dabei stellte sich heraus, dass die Zahl der Betroffenen im Alter zwischen 25 und 34 Jahren gestiegen war. Den Grund dafür sehen die Forscher im so bezeichneten „Binge Drinking“, also dem extremen Alkoholkonsum innerhalb kurzer Zeit. Die Ergebnisse der Untersuchung wurden in der Fachzeitung „Jama Network“ publiziert.
Gerade unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen ist Komasaufen ein anhaltender Trend. Innerhalb von nur zwei Stunden werden dabei oft fünf oder mehr alkoholhaltige Getränke verzehrt – oft mit fatalen gesundheitlichen Auswirkungen. Bei Frauen reichen auch schon vier Drinks, um als Binge Drinking zu gelten. Diese Art des Trinkverhaltens steht in direktem Zusammenhang mit einem erhöhten Risiko an Leberzirrhose oder Leberkrebs zu erkranken, sowie verfrüht zu versterben – dies gilt auch für junge Menschen.
Zuviel Alkohol zerstört die Leber
Ein erhöhter Alkoholkonsum innerhalb eines kurzen Zeitraums führt zu einem Anstieg des Fettgehalts in der Leber. Dies kann in einer alkoholbedingten Fettleber enden, die wiederum eine ideale Basis für Folgeerkrankungen darstellt. Leberentzündungen, Zirrhose, Hepatitis und Leberkrebs können sich entwickeln.
Die Deutsche Leberhilfe warnt deshalb vor zu viel Alkohol. Da die Leber selbst keinen Schmerz empfinden kann, bleiben Leberschäden häufig lange verborgen. Dies macht Leberschäden besonders gefährlich. Es gibt jedoch Beschwerden, die auf ernsthafte Leberprobleme hindeuten können. Zu diesen zählen Appetitverlust, Gelbsucht, Müdigkeit, Infektanfälligkeit, Konzentrationsschwierigkeiten, Schwellungen im Bauchraum, innere Blutungen und Nierenversagen. Die meisten Betroffenen bemerken jedoch erst im Zirrhosestadium, dass etwas nicht stimmt.
Die Leber kann sich erholen
Die Leber verfügt allerdings über beachtliche Regenerationskräfte. Wenn es noch zu keinen schweren Erkrankungen gekommen ist, kann sich eine Fettleber deshalb durchaus regenerieren. Ist ein erhöhter Alkoholkonsum der Grund für die Fettleber, sollte der Deutschen Leberhilfe zufolge ein strikter Alkoholverzicht von sechs bis zwölf Wochen eingehalten werden. Nur so kann sich die Leber erholen. Neben dem Genussmittel existieren allerdings auch andere mögliche Ursachen für eine Fettleber. Übergewicht und die regelmäßige Einnahme einiger Medikamente können ebenfalls zu Leberschäden beitragen.
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