„Wieder neue Ansteckungen mit den Masern“, „Angst vor neuer Masern-Pandemie“, „Trotz Impfmöglichkeiten immer mehr Masern-Fälle bei Kindern“ – solche Schlagzeilen liest man wieder häufiger. Die Masern sind weltweit zurück und es gibt immer mehr Personen, die sich mit dem Virus infizieren, wobei vor allem Kinder betroffen sind. Jeder hat das Bild eines Kindes im Kopf, das am gesamten Körper rote Pusteln hat und generell einen sehr geschwächten Eindruck macht. Doch wie äußern sich die Masern noch, warum wüten sie ausgerechnet jetzt wieder und was kann man vorbeugend gegen diese Krankheit tun?
Geschichte der Masern
Im Jahr 910 findet man bereits erste ausführliche Beschreibungen der juckenden Infektion. Allerdings geht man davon aus, dass sich die Masern erst im 11. Jahrhundert evolutionär aus dem Rinderpestvirus entwickelten. Die Ausbreitung des Virus erfolgte dann mit dem Zuwachs der Bevölkerung und dem engen Kontakt zwischen Menschen. Seither forderte das Virus viele Todesopfer und die World Health Organisation (WHO) strebte eine weltweite Ausrottung dieser Krankheit an. In den späten 60er Jahren wurde deswegen eine Impfung gegen die Infektion entwickelt und führte über die Jahre beinahe erfolgreich zu einem Ende der Masern. In einigen Ländern gab es sogar eine Impfpflicht für Kinder. Die WHO legte dann 2020 weiterhin einen starken Fokus auf die Bekämpfung des Virus, allerdings wurde dieses Ziel aufgrund der Corona-Situation stark in den Schatten gestellt. Wenn man die Zahlen der infizierten Personen auf dem Kontinent Afrika über die Jahre vergleicht, sieht man, dass diese bis 2020 stark sanken. Im Jahr 1980 lag die Zahl bei 1,2 Millionen Menschen und im Jahr 2013 bei nur mehr 83 Tausend Personen, wobei vor allem Kinder erkrankt waren. Wegen der Corona-Pandemie kam es allerdings weltweit zu Impfaussetzern, weswegen viele dem Virus schutzlos ausgeliefert waren. Außerdem führten und führen Fluchtsituationen zu einer vermehrten Ansteckung, da man häufig mit vielen Menschen auf kleinstem Raum ausharren muss. Das Masernvirus gilt als hochansteckend und ist via Körperkontakt und Tröpfcheninfektion übertragbar.
Anzeichen und Gefahren einer Infektion
Die Symptome einer Maserninfektion sind folgende:
- hohes Fieber
- Husten
- Schnupfen
- Entzündungen im Nasen-Rachen-Raum und der Augen-Bindehaut
- Hautausschlag, welcher sich erst nach einigen Tagen bildet
Diese Symptome verschwinden im Normalfall von selbst wieder und schwächen das Immunsystem währenddessen. Aufgrund dieser Schwächung kann es allerdings auch zu Komplikationen kommen. Häufig sind weitere Krankheiten die Folge, wie beispielsweise Mittelohr-, Atemwegs- oder Lungenentzündungen. Besonders gefährlich ist außerdem die Entstehung einer Gehirnhautentzündung aufgrund einer Masern-Erkrankung. Sie tritt bei etwa einem von 1.000 Masernfällen auf, wovon 10 bis 20 Prozent der Betroffenen daran versterben. Bei 20 bis 30 Prozent sind geistige Behinderungen oder Lähmungen die Folge. Es ist also nicht die Maserninfektion an sich so gefährlich, sondern die Folgeerkrankungen, die daraus entstehen können.
Wie kann man sich schützen?
Wenn man bereits eine Maserninfektion hat, kann man die Symptome in der Regel durch fiebersenkende Mittel sowie hustenreizlösende Präparate senken und der Körper baut eigenständig Antikörper auf. Diese Antikörper verbleiben ein Leben lang im Blutkreislauf, weswegen es stets nur zu einer einmaligen Infektion kommt. Wenn man sich noch nicht mit den Virus angesteckt hat, kann man sich mithilfe einer Impfung schützen. Diese Impfung ist seit 2013 gelistet und wird, wie bereits erwähnt, seit den 70er Jahren erfolgreich angewandt. Es handelt sich dabei primär um einen Lebendimpfstoff. Das bedeutet, dass kleine Viren-Teile in den Körper gespritzt werden, damit dieser eigenständig Antikörper produzieren kann. Diese Impfung kennt man auch als Dreifach-Impfung gegen „Masern, Mumps und Röteln“ und sollte Kindern verpflichtet gegeben werden. Wenn man zwei Impfdosen verabreicht bekommen hat, liegt der Schutz sogar bei 99 Prozent. Mithilfe vieler Impf-Befürwortenden wäre es tatsächlich möglich das Masernvirus weltweit nachhaltig auszurotten.
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