Mallorca, Sardinien, Ibiza oder doch lieber Bali? Die Qual der Wahl, wohin der nächste Urlaub gehen soll. Die Destination ist nicht so wichtig, aber wirklich wichtig ist, dass es der beste Urlaub aller Zeiten wird. Man benötigt dafür gute Flüge, maximale Entspannung, perfekte Temperaturen, ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, usw. Kurz gesagt: der Urlaub muss ausgleichen, was sich in einem Jahr alles aufstaut; nämlich all den Stress, alle Verspannungen, die vielen Arbeitsstunden und die daraus entstandene Erschöpfung. Doch viele Menschen werden dann ausgerechnet im Urlaub krank – ist dies lediglich individuelles Pech und Zufall oder gibt es einen gesellschaftlichen Grund dafür, dass z.B. eine Erkältung ausgerechnet dann zuschlägt?
Leisure Sickness bzw. die sogenannte Freizeitkrankheit
Das Phänomen krank zu werden, wenn man endlich Urlaub hat, wird Leisure Sickness oder Freizeitkrankheit genannt. Forschungen zeigen, dass es dafür verschiedene Gründe geben kann, aber allen liegt Stress zu Grunde. Manche Mitarbeitende haben ein schlechtes Gewissen wegen unerledigten Arbeiten und können nicht abschalten. Andere merken erst im Urlaub, wenn die Belastung vom Alltag weniger wird, dass man sich eigentlich krank fühlt. Wieder andere wollen den perfekten Urlaub haben und stressen sich deswegen mehr mit der Planung, als gut tut. In Situationen mit vermehrtem Stress werden im Körper die Bronchien ausgeweitet, damit mehr Sauerstoff aufgenommen werden kann. Dadurch verändert sich die Atmung und das Herz schlägt fester und schneller. Wenn ein Mensch solchen Stresssituationen immer wieder über längerem Zeitraum ausgesetzt ist, kann es zu folgenden Auswirkungen kommen:
- Herzklopfen oder Herzrasen
- Schweißausbrüche
- Gefühl von Schwindel, Benommenheit oder das Gefühl, in Ohnmacht zu fallen
- Hitzewallungen oder Kälteschauer
- Atemnot, Erstickungsgefühle oder Kurzatmigkeit
- Beklemmungsgefühl in Hals oder Brust
- Übelkeit oder Bauchschmerzen
Wenn man diese Symptome langfristig hat, kann dies zu Krankheiten, wie Tinnitus, Burn-Out, Diabetes, usw. führen.
Das erhöhte Risiko im Urlaub krank zu werden, wird auch „Open Window Effekt“ genannt. Im Urlaub sinkt der hohe Adrenalinspiegel, welcher vom Dauerstress ausgelöst wurde und das Immunsystem erholt sich. Daraus folgend ist der Körper anfälliger für Viren und Bakterien. Dieses Phänomen zeigt sich nicht nur bei Einzelpersonen, sondern in unserer Gesellschaft. Der Leistungsdruck innerhalb der Arbeit und die ständige Konfrontation mit Stress sind tief im Kapitalismus verankert.
Den Urlaub genießen
Natürlich bedeutet ein Urlaub nicht automatisch, dass man krank wird. Dennoch gibt es einige Tipps, wie vorgesorgt werden kann, damit man fit in die Freizeit startet.
- Stress reduzieren: den Stress im Vorhinein abbauen und durch viel Bewegung und bewusstes Genießen der Freizeit die Belastung senken
- to-Do-Listen abarbeiten: Listen können immer dabei helfen einen Überblick zu bekommen, was wirklich von alles vor dem Urlaub erledigt werden muss
- auf Hygienemaßnahmen achten: wenn uns Corona etwas gelernt hat, dann das. Hände waschen, Abstand halten, wenn nötig Masken tragen
- unerledigte Arbeiten: Keine Angst vor unerledigten Arbeiten. Die meisten Aufgaben können genauso gut nach dem Urlaub erledigt werden
- Entspannung: auch im Alltag sollte immer wieder entspannt werden. Am besten gönnt man sich immer wieder zwischendurch kleinere Auszeiten
So oder so sollte Stress im Alltag immer vermieden werden. Dafür gibt es auch verschiedenste Methoden, die einem dabei helfen die alltäglichen Belastungen zu reduzieren. Es ist durchgehend im Jahr empfehlenswert Sonne zu tanken und die Freizeit bestmöglich zu genießen.
Was meinen Sie?