Ohne Kalium könnten wir nicht leben – der Mineralstoff hält zahlreiche essenzielle Vorgänge in unserem Organismus am Laufen. Daher hat ein zu geringer Gehalt im Blut (Hypokaliämie) auch gravierende Auswirkungen für den Körper, etwa auf das Herz. Erfahren Sie hier, wie sich Kaliummangel äußert, wie er entsteht und was Sie dagegen tun können.
Kalium: Lebenswichtiger Alleskönner
Genau wie Natrium und Chlorid ist Kalium ein sogenanntes Elektrolyt. Dabei handelt es sich um Mineralstoffe, die der Körper für verschiedenste Zellprozesse benötigt. In fast allen Zellen des menschlichen Körpers kommt Kalium vor. Seine Funktionen umfassen die Weiterleitung von Signalen zwischen Zellen, das Zellwachstum, die Herstellung von Eiweiß sowie die Regulierung des Blutdrucks und des Säure-Basen-Haushalts. Generell ist es dafür verantwortlich, dass das Herz und die Muskeln richtig funktionieren.
Kaliummangel bringt das Herz aus dem Takt
Menschen, die zu wenig Kalium im Blut haben, sind ständig müde, haben Verstopfung oder müssen besonders oft auf die Toilette, weil sie an Polyurie leiden. Weil der Mineralstoff benötigt wird, um Signale zwischen Zellen weiterzuleiten, kann ein Mangel auch zu verlangsamten Reflexen führen. Mit diesen Symptomen ist nicht zu spaßen, da sie gefährliche Herzrhythmusstörungen und eine Muskelschwäche auslösen können. Wer glaubt, an einem Kaliummangel zu leiden, sollte daher unbedingt einen Arzt aufsuchen.
Ursachen des Mangels: Ernährung, Medikamente, Durchfall
Von einem Kaliummangel bei Erwachsenen spricht man, wenn weniger als 3,8 Millimol pro Liter Blut nachgewiesen werden können. Mögliche Ursachen sind bestimmte Medikamente wie Diuretika (Entwässerungsmittel), Glukokortikoide und Antibiotika, die eine vermehrte Ausscheidung von Kalium aus dem Körper bewirken. Einen ähnlichen Effekt haben geschwächte Nieren. Auch wenn sich eine Person häufig erbricht oder Durchfall hat, gelangen dabei verschiedenste Mineralstoffe aus dem Organismus. Daher können auch Abführmittel einen Kaliummangel auslösen.
Nicht nur eine vermehrte Ausscheidung, sondern auch eine verminderte Aufnahme von Kalium über die Nahrung ist problematisch. Das betrifft vor allem Menschen, die generell mangelernährt sind, da der Mineralstoff eigentlich in vielen Lebensmitteln enthalten ist. Außerdem kann ein Anstieg des pH-Spiegels zur Folge haben, dass Kalium vermehrt in den Zellen gespeichert wird, sodass ein Mangel außerhalb der Zellen entsteht. Eine ähnliche Wirkung kann auch durch eine Insulintherapie entstehen.
Achtung vor zu viel Lakritz
Um sich vor einem Kaliummangel zu schützen, sollte man nicht zu viel Lakritz essen: Dieses enthält nämlich Stoffe, die den Hormonhaushalt stören, was nicht nur den Kaliumgehalt sinken lässt, sondern auch Bluthochdruck, Herzrhythmusstörungen, Nierenversagen und Muskelabbau verursachen kann. Solange man das Naschwerk in Maßen genießt, gibt es jedoch nichts zu befürchten. Wer aber eine ganze Packung am Stück verzehrt, muss mit gesundheitlichen Folgen rechnen.
Was kann man gegen Kaliummangel tun?
Um einen akuten Mangel zu behandeln, wird den Patienten intravenös Kaliumchlorid zugeführt. Medikamente, die die Mangelerscheinungen verursacht haben, müssen abgesetzt werden. Chronischem Kaliummangel wird durch Nahrungsergänzungsmittel entgegengewirkt oder durch eine Ernährung, die auf kaliumreichen Lebensmitteln basiert. Dazu gehören:
- Nüsse
- Gemüse
- Kartoffeln
- Hülsenfrüchte
- Obstsäfte
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