Demenz ist eine typische „Senioren-Krankheit“. Sie zeigt sich insofern, dass betroffene Personen vergesslich werden und Schwierigkeiten haben sich zu orientieren und/oder sich richtig auszudrücken. Ein Krankheitsbild, das wir von der älteren Generation kennen – doch es können durchaus auch Kinder unter Demenz leiden.
Was die Demenz im Kopf verändert
Die Demenz löst eine dauerhafte Veränderung im Gehirn des Menschen aus. Meistens sterben nach und nach Zellen im Gehirn ab, was für Betroffene psychische und physische Folgen hat. Vor allem Personen ab den 65. Lebensjahr sind gefährdet an einer Demenz zu erkranken. Man unterscheidet zwischen primären und sekundären Demenzen. Bei den primären Demenzen handelt es sich um eigenständige Krankheiten wie Alzheimer. Bei den sekundären wurde das Gehirn aufgrund anderer Faktoren geschädigt, beispielsweise durch übermäßigen Alkoholkonsum, Entzündungen oder Ähnliches.
Klassische Symptome einer Demenz sind:
- Probleme mit dem Kurzzeitgedächtnis, welche mit der Zeit in das Langzeitgedächtnis übergehen können
- Orientierungslosigkeit
- Konzentrationsschwierigkeiten
- Probleme mit der Bildung zusammenhängender Sätze
- Gangstörungen
- Verlangsamung der Bewegungs- und Reaktionsfähigkeit
Symptome, die man, wie bereits erwähnt, bei Älteren häufig wahrnimmt, doch manchmal kann man diese auch bei Kindern wahrnehmen. Allein in Deutschland leben circa 700 Kinder mit Demenz.
Kinder mit Demenz?
Bei Kindern zeigt sich eine Demenz häufig sehr früh. Das Kind hört beispielsweise relativ plötzlich auf zu sprechen und die motorischen Aktivitäten nehmen ab. Meistens ändert sich auch das Verhalten des Kindes und es wird aggressiv und/oder lustlos. Man merkt Unterschiede an den Symptomen, je nachdem wann diese in der Entwicklung des Kindes beginnen:
- Kinder im Vorschulalter: Spielprozesse werden eintönig und bereits erlernte kognitive Fähigkeiten verschwinden wieder.
- Schulkinder: hier ist meistens das Gedächtnis beeinträchtigt. Vorhandenes Wissen wird vergessen, Neues zu lernen gestaltet sich als unmöglich, Konzentration und Aufmerksamkeit sind stark beeinträchtigt und generelle Verhaltensstörungen sind erkennbar.
- Jugendliche: meist treten Hinweise einer Demenz in Form von abweichendem Verhalten, gestörter Wahrnehmung sozialer und rechtlicher Normen, freizügigen sexuellen Beziehungen, Aggression sowie Einschränkungen hinsichtlich Aufmerksamkeit, Gedächtnis, Sprache und Denken auf.
Die häufigsten Ursachen der Krankheit in einem frühen Alter sind die Alzheimer-Krankheit und die Pathologie der Gefäße des Gehirns, welche als NCL-Krankheiten (neuronale Ceroid-Lipofuszinosen) bezeichnet werden. Diese Krankheiten sind nicht heilbar und kommen selten vor, weswegen sie auch von Ärzten oft nicht erkannt werden.
Behandlungsmöglichkeiten der Erkrankung
Es gibt Methoden, die dafür sorgen, dass die betroffene Person bestmöglich mit der Erkrankung leben kann. Häufig werden Erkrankte auch palliativ begleitet. Das bedeutet, dass therapeutische Maßnahmen angewandt werden, die nicht auf die Heilung einer Erkrankung, sondern auf die Linderung der Beschwerden ausgerichtet sind. Um die Entwicklung der Krankheit zu verlangsamen, werden Medikamente eingenommen, die den Stoffwechsel der Nervenzellen des Gehirns und den zerebralen Blutfluss verbessern. Mittlerweile gibt es Hoffnung, dass es im nächsten Jahrzehnt eine Enzymtherapie geben könnte, die gegen die NCL-Krankheiten wirkt. Diese Therapie wurde bereits 2017 zugelassen. Wenn die Ergebnisse weiterer Forschungen positiv ausfallen, wird diese auch im Alltag Anwendung finden. Bis dahin ist es auch wichtig, dass die Angehörigen der betroffenen Personen bestmöglich unterstützt werden. Dies kann auch mit Hilfe verschiedener Psychotherapien und pflegerischen Ausbildungen passieren. Außerdem gibt es ein umfassendes Angebot an Beratungsstellen für Menschen mit Demenz sowie deren Familien.
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