Impfstoffe stellen eine besonders wichtige Waffe im Kampf gegen das neuartige Coronavirus dar. Sie sind nicht nur ein effektives Mittel, um die Pandemie einzudämmen und zum gewohnten Alltag zurückzukehren, sondern bieten den Menschen auch optimalen Schutz vor einer schweren Erkrankung. Die von SARS-CoV-2 ausgehenden Gefahren werden mit zunehmender Durchimpfungsrate drastisch gemindert, damit wären wichtige Schritte in Richtung Normalität wieder möglich. Hierzulande sind derzeit vier Impfstoffe zugelassen, darunter auch mRNA-1273 des Biotechnologieunternehmens Moderna. Bei einer Impfung mit dem Vakzin kann es unter Umständen allerdings zu Nebenwirkungen kommen. Über die bisher bekannten Symptome klären Fachleute nun auf.
Moderna: Hohe Wirksamkeit und zuverlässiger Schutz
Das Corona-Vakzin der Firma Moderna wurde am 06.01.2021 zugelassen und wird seit Mitte Jänner 2021 in Deutschland verimpft. Studien sprechen dem Impfstoff sehr gute Wirksamkeit, sowie optimalen Schutz vor schwerwiegenden Krankheitsverläufen zu. In einer Untersuchung zur Zulassung mit etwa 30.000 Teilnehmenden zwischen 18 und 95 Jahren stellte sich heraus, dass die Moderna-Impfung das Risiko für COVID-19 deutlich senkt. Jüngere Altersgruppen sind mit einer Wirksamkeit von 96 Prozent besonders gut geschützt. Eine Wirksamkeit von 86 Prozent bei Personen über 65 Jahren ist ebenfalls hoch, wenn man bedenkt, dass Grippe-Impfungen gerade einmal zu 60 Prozent wirksam sind.
Außerdem wurde erforscht, ob schwere COVID-19-Erkrankungen durch eine Impfung mit mRNA-1273 vermieden werden können. Schwere Krankheitsverläufe sind in diesem Kontext durch die Notwendigkeit einer Sauerstoffbehandlung oder etwa durch die Verlegung des Patienten auf eine Intensivstation definiert. Betroffene erleiden dabei nicht selten einen Kreislaufschock oder Lungenversagen, einige sterben sogar. Es zeigte sich, dass der Moderna-Impfstoff das Risiko für schwere COVID-19-Verläufe deutlich senkt. Bereits zwei Wochen nach der Erstimpfung war ein gewisser Schutz vorhanden, eine Woche nach dem zweiten Stich stellte sich der vollständige Impfschutz ein.
Nebenwirkungen als natürliche Reaktion des Körpers
Das Moderna-Vakzin wird in die Muskulatur des Oberarms gespritzt, zwischen der ersten und der zweiten Spritze sollten in etwa vier bis sechs Wochen vergehen. Dass sich Impfnebenwirkungen zeigen, ist im Übrigen völlig normal: Damit wird ersichtlich, dass der Körper auf den Impfstoff reagiert und Abwehrstoffe bildet. Reaktionen auf mRNA-1273 werden bei Älteren seltener als bei jungen Menschen beobachtet und treten außerdem häufiger nach dem zweiten Impfstich auf. Insgesamt sind die unerwünschten Effekte meist mild oder überhaupt nur mäßig ausgeprägt. Laut Robert-Koch-Institut (RKI) traten in Zulassungsstudien vor allem folgende Symptome nach einer Moderna-Impfung häufig auf:
- Schmerzen an der Einstichstelle (über 90 Prozent)
- Müdigkeit (etwa 70 Prozent)
- Kopf- und Muskelschmerzen (mehr als 60 Prozent)
- Gelenkschmerzen; Schüttelfrost (über 40 Prozent)
- Übelkeit und Erbrechen (etwa 20 Prozent)
- Fieber; Schwellung der Lymphknoten in der Achselhöhle; Schwellung an der Einstichstelle (mehr als 10 Prozent)
Ausschläge, Nesselsucht oder Rötungen am Oberarm bzw. am ganzen Körper traten bei weniger als zehn Prozent der Probanden auf, Juckreiz an der Einstichstelle bei weniger als ein Prozent. Diese Symptome zählen damit zu den weniger häufig auftretenden Impfreaktionen.
Anzeichen für allergischen Schock
Auch schwere allergische Reaktionen auf den Moderna-Impfstoff sind möglich, diese treten allerdings bereits einige Minuten bis eine Stunde nach Erhalt der Dosis auf. Impfzentren und Ärzte bestehen aus Sicherheitsgründen ohnehin auf eine Nachbeobachtung von 15 bis 20 Minuten vor Ort, wodurch grobe Komplikationen rechtzeitig verhindert werden können. Anzeichen für einen allergischen Schock sind unter anderem:
- Atembeschwerden
- Anschwellen des Gesichtes bzw. des Halses
- Beschleunigter Herzschlag
- Nesselsucht bzw. Hautausschlag am ganzen Körper
- Schwindel- und Schwächegefühl
Derzeit sind möglicherweise noch nicht alle potenziellen Komplikationen und Nebenwirkungen im Zusammenhang mit mRNA-1273 entlarvt, Forschende erproben den Impfstoff jedoch auch weiterhin in klinischen Versuchsreihen.
Daten belegen hohe Sicherheit des Moderna-Vakzins
Ein Sicherheitsbericht des PEI (Paul-Ehrlich-Institut) dokumentiert: Von Ende Dezember 2020 bis Anfang April 2021 wurden in Deutschland unter knapp 14,4 Millionen verabreichten Impfdosen insgesamt 31.149 Verdachtsfälle von Nebenwirkungen oder Impfkomplikationen im Zusammenhang mit den Vakzinen von Astra-Zeneca, BioNTech und Moderna gemeldet. Bei etwa 3.500 dieser Verdachtsfälle kam es zu schwerwiegenden Reaktionen, welche im Krankenhaus behandelt werden mussten. Dem Moderna-Impfstoff wurden dabei lediglich 107 schwere Fälle von Impfreaktionen zugeordnet. In vier Fällen handelte es sich um venöse Thromboembolien, ein Patient erlitt eine arterielle Thrombose. Im genannten Zeitraum wurde Moderna insgesamt 713.067 Mal verabreicht, ca. 76 Prozent der geimpften Personen erhielten dabei ihre erste Dosis. Das Risiko für medizinisch bedeutsame Nebenwirkungen nach einer Injektion des mRNA-1273 liegt den Daten zufolge bei ungefähr 0,015 Prozent und ist demnach verschwindend gering.
Außerdem zählte das PEI im selben Zeitraum 407 Todesfälle bei Geimpften aller drei Vakzine, welche in zeitlichem Zusammenhang mit der Impfung stehen: Der Tod trat dabei eine Stunde bis 40 Tage nach der Verabreichung des Präparats ein. Die Verstorbenen waren im Mittel 82 Jahre alt, das tatsächliche Sterbealter variierte zwischen 24 und 102 Jahren. Eine überwiegende Anzahl der Verstorbenen litt an multiplen Vorerkrankungen, welche vermutlich vorrangig todesursächlich waren. In vielen Fällen ist demnach nicht geklärt, ob der Tod tatsächlich durch das Vakzin herbeigeführt wurde. Sieben Personen verstarben nach einer Verabreichung von mRNA-1273, die Mortalitätsrate liegt den Daten zufolge also bei etwa 0,00098 Prozent. Anhand dieser Zahlen sollte relativ klar sein, wie sicher eine Impfung mit dem Moderna-Vakzin trotz einiger weniger Ausnahmefälle ist.
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