Vitamin D schafft es zurzeit oft in die Schlagzeilen: Es soll vor einem schweren Covid-19-Verlauf schützen, Krebs vorbeugen, das Immunsystem stärken und natürlich gegen Winterdepression helfen. Und nun soll es auch noch das Leben von mindestens 15 Prozent der Deutschen erleichtern.
Allergische Rhinitis: Beeinflusst durch Vitamin D?
In einer kürzlich veröffentlichten Studie untersuchten Forschende der University of Mosul den Zusammenhang zwischen dem Vitamin-D-Spiegel und dem Schweregrad einer allergischen Rhinitis. Dies beschreibt eine allergisch bedingte Entzündung der Nasenschleimhaut. Sie äußert sich durch Niesen, eine laufende oder verstopfte Nase sowie tränende, juckende und gerötete Augen. Aufgrund der bereits bekannten Fähigkeit von Vitamin D, Entzündungsreaktionen zu mildern, überprüften die Forschenden seinen Einfluss auf Allergien.
Immer mehr Menschen haben Allergien
Bei allergischen Erkrankungen reagiert das körpereigene Immunsystem auf eigentlich harmlose Allergene. Die häufigsten allergischen und atopischen Erkrankungen sind Asthma, Heuschnupfen und Neurodermitis. Das Robert-Koch-Institut (RKI) berichtet, dass in den vergangenen 50 Jahren die Anzahl von Personen mit Allergien in Ländern mit westlichem Lebensstil deutlich zugenommen hat. Das sei mit „hohen Einbußen an Lebensqualität für die Betroffenen verbunden“, erklärt das RKI. Zudem verursachten Allergien sowohl direkte als auch indirekte Krankheitskosten, etwa durch Fehlzeiten oder dauerhafte Medikation.
Vitaminmangel korreliert mit starken Beschwerden
Für ihre Studie untersuchten die irakischen Wissenschaftler Heuschnupfensymptome und Vitamin-D-Werte von 50 gesunden Personen sowie von 49 an allergischer Rhinitis Erkrankten. Dabei zeigte sich ein signifikanter Zusammenhang zwischen einem Vitaminmangel und schweren Heuschnupfenbeschwerden. Außerdem stellten die Forschenden fest, dass die Teilnehmenden mit Allergien deutlich häufiger einen Mangel an Vitamin D aufwiesen als gesunde Probanden.
Vitamin D macht Allergietherapie wirksamer
Auch eine andere Studie zeigte bereits einen Zusammenhang zwischen Vitamin-D-Spiegeln und Allergien: Darin untersuchten Forschende der Medical University of Lodz in Polen, wie sich die Einnahme von Vitamin-D-Präparaten auf den Erfolg einer Sublingualen Immuntherapie (SLIT) bei Kindern auswirkt. Dabei wird ein Allergenextrakt unter die Zunge gelegt. Ziel der Behandlung ist, durch Hyposensibilisierung die Allergiebeschwerden zu lindern oder gar zu stoppen. Die Studie zeigte, dass dieses Ziel wesentlich besser erreicht wurde, wenn die Behandlung mit Vitamin-D-Supplementen kombiniert wurde.
Blutwerte überprüfen lohnt sich
Beide Studien sprechen dafür, dass eine Supplementierung mit Vitamin D für allergiegeplagte Personen Vorteile haben könnte. Bei einer Hyposensibilisierung erhöht es deutlich die Wirksamkeit der Therapie. Bei Personen, die an Heuschnupfen leiden, sollte ein Mangel des Vitamins vermieden werden, da dieser Beschwerden verstärkt. Daher raten die irakischen Wissenschaftler, bei Patienten mit allergischer Rhinitis den Vitamin-D-Spiegel standardmäßig zu überprüfen.
Mario Schwarz
28.05.2021 11:47Interessant, dass in den vergangenen 50 Jahren die Anzahl von Personen mit Allergien in Ländern mit westlichem Lebensstil deutlich zugenommen hat. Ich leide ebenfalls schon mein ganzes Leben an Heuschnupfen. Gerne würde ich mich in fachärztliche Behandlung begeben, um endlich einen Sommer zu erleben, ohne andauernd niesen zu müssen.