Immer mehr Menschen in Deutschland leiden an Diabetes Typ 2. Vor allem ältere Menschen sind betroffen, doch die Fallzahlen steigen auch bei Jüngeren. Bei der Entstehung dieser schwerwiegenden Krankheit spielt die Ernährung eine wichtige Rolle. So ist schon seit langem bekannt, dass Zucker zu Diabetes führt. Eine neue Studie konnte nun jedoch zeigen: Auch zu viel Salz erhöht das Risiko.
Selbst gelegentlicher Salz-Konsum schädlich
In der Studie von Forschern aus den USA wurden Daten von mehr als 400.000 Menschen ausgewertet. Diese wurden unter anderem dazu befragt, wie viel Salz sie essen. Anschließend wurden sie über ungefähr 12 Jahre hinweg begleitet. Mehr als 13.000 der Teilnehmer erlitten in diesem Zeitraum Diabetes Typ 2. Im Vergleich zu den Teilnehmern mit keinem oder seltenem Salz-Konsum hatten Probanden, die sehr viel Salz essen, ein um 39 Prozent höheres Risiko. Selbst wer angab, nur manchmal Salz zu essen, erkrankte mit einer 13 Prozent höheren Wahrscheinlichkeit an Diabetes.
Verstärkt Salz den Appetit?
„Wir wissen bereits, dass eine Salz-Reduktion das Risiko für kardiovaskuläre Krankheiten und Bluthochdruck reduzieren kann“, erklärt Erst-Studienautor Lu Qi in einer Pressemitteilung. Mit der aktuellen Studie habe man nun aber erstmals nachweisen können, dass die Vermeidung von zu viel Salz auch vor Diabetes schützt.
Jedoch ist noch nicht geklärt, über welche biologischen Mechanismen dies geschieht. Lu Qi vermutet: Viel Salz verleitet Menschen dazu, mehr zu essen, was wiederum Adipositas und chronische Entzündungen verursachen kann. In der aktuellen Studie wurde auch gezeigt, dass Menschen mit hohem Salzkonsum häufiger übergewichtig sind.
Um die Befunde zu bestätigen, muss jedoch noch weiter geforscht werden. Besonders verlässliche Ergebnisse würde eine Studie liefern, in der den Probanden ein bestimmter Salzkonsum vorgeschrieben wird und die Auswirkungen auf die Gesundheit einige Jahre später untersucht werden. Jedenfalls empfiehlt Lu Qi schon jetzt, mit weniger Salz zu kochen. „Es ist keine schwierige Veränderung, aber sie könnte einen enormen Einfluss auf Ihre Gesundheit haben“, erklärt der Forscher.
Typ-2-Diabetes: Diese Risikofaktoren sollten Sie vermeiden
Bei der Entwicklung von Diabetes Typ 2 spielt Insulin eine große Rolle. Dieses Stoffwechselhormon sorgt normalerweise dafür, dass der Zucker zur Energiegewinnung aus dem Blut in die Zellen geschleust wird. Patienten mit Diabetes haben jedoch eine Insulinresistenz – das Hormon kann dadurch seiner Aufgabe nicht mehr richtig nachgehen. Die Folge: ein hoher Blutzuckerspiegel, was auf Dauer die Gefahr für Herzinfarkte und Schlaganfälle erhöht. Ursachen des Diabetes sind vor allem Lebensstilfaktoren:
- Adipositas
- Bewegungsmangel
- Rauchen
- Bestimmte Medikamente
Bei einigen Menschen liegt auch eine erbliche Veranlagung vor. Wer die Diagnose Diabetes erhalten hat, sollte seine Ernährung umstellen und mehr Sport treiben. Oft reicht dies jedoch nicht, sodass zusätzlich Medikamente eingesetzt werden.
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