Kokosöl wird oft als gesunde Alternative zu Olivenöl beim Kochen gehandelt. Doch wie gesundheitsfördernd ist es wirklich? Eine im Juli erschienene Studie untersuchte den Einfluss von Kokosöl auf den Stoffwechsel von Mäusen und konnte dabei feststellen: der Verzehr von Kokosöl wirkt sich negativ auf den Körper aus, denn es fördert die Entstehung von Adipositas.
Bedenkliche Adipositas-Zahlen in Deutschland
Das Robert-Koch-Institut veröffentlichte bereits einen Bericht, laut dem stolze 53,5 Prozent der in Deutschland ansässigen Personen von Übergewicht betroffen sind. Männer sind häufiger von Übergewicht betroffen als Frauen; bei der Adipositasprävalenz gibt es jedoch keine geschlechtsspezifischen Unterschiede: sie liegt für Männer und Frauen bei 19 Prozent. Mit steigendem Alter nimmt allerdings auch die Wahrscheinlichkeit, Übergewicht zu entwickeln, zu. Darüber hinaus konnte ein bildungsabhängiger Unterschied festgestellt werden: Unter Menschen aus unteren Bildungsschichten ist Adipositas demnach stärker verbreitet.
Erschreckende Insulin- und Leptinresistenz nach Kokosölkonsum
Im Rahmen der Studie wurde an 60 Mäusen untersucht, welche Folgen der tägliche Konsum von Kokosöl für den Körper hat. Um dies festzustellen, wurden die Mäuse in drei Gruppen unterteilt: Eine Gruppe konsumierte täglich nur Wasser, die zweite 100 Mikroliter Kokosöl und die dritte 300 Mikroliter Kokosöl. Zum Vergleich: die von den Mäusen eingenommene Dosis von 100 Mikrolitern Kokosöl entspricht in etwa 13 Gramm gesättigtem Fett bei einem Erwachsenen.
Nach acht Wochen testeten die Forschenden die Empfindlichkeit der Mäuse auf Leptin beziehungsweise Insulin. Nach nur zwei Monaten wiesen die Versuchstiere sowohl im Hypothalamus als auch peripher eine Resistenz gegen Leptin und Insulin auf. Die Forschenden erklären sich diese Resistenz durch den Einfluss von inflammatorischen Zytokinen, ein Botenstoff relevant für die Immunantwort des Körpers, sowie die Aktivierung von Stress des endoplasmatischen Retikulums. Der Konsum von Kokosöl führte zur Abnahme von Adenosinmonophosphat-abhängiger Kinase sowie zur Genexpression der Enzyme ACC und AGPAT, welche Lipogenese, also die Umwandlung von Fettsäuren und Glycerin in Fette, begünstigen.
Welche Öle sind stattdessen ratsam?
Eine im Jahr 2018 erschienene Studie stellte fest, dass Omega-3-Fettsäuren-haltige Lebensmittel, darunter Fisch und bestimmte pflanzliche Öle, zur Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen beitragen können. Zu diesen empfehlenswerten pflanzlichen Ölen zählen Chiasamenöl, Leinsamenöl und Rapsöl.
Greift man beim Kochen doch lieber auf den Klassiker Olivenöl zurück, so ist es wichtig, dass der Rauchpunkt von circa 180 Grad Celsius, also der Punkt, an dem das Öl zu verbrennen beginnt, nicht überschritten wird. Auch die verzehrte Menge an Speiseöl spielt eine Rolle: Laut der deutschen Gesellschaft für Ernährung sollten für eine ausgewogene Ernährung täglich nicht mehr als 15 Gramm Speiseöl konsumiert werden.
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