Viele Menschen bemerken lange Zeit nicht, dass sie an Hepatitis leiden – dabei stellt die Krankheit unbehandelt oft eine Lebensbedrohung dar. Die Ansteckung erfolgt zum Beispiel über den Geschlechtsverkehr. Erfahren Sie hier, welche Symptome eine Hepatitis verursacht, wo die Gefahr besonders groß ist und wie man sich am besten schützt.
Was ist Hepatitis?
Ganz allgemein kommt es bei einer Hepatitis zu einer Entzündung der Leber. Die Ursache hierfür sind verschiedene Viren, die zu den Hepatitis-Varianten A, B, C, D und E führen können. Es gibt auch Formen der Hepatitis, die durch Alkoholkonsum entstehen. In diesem Artikel geht es jedoch ausschließlich um die übertragbaren Varianten der Krankheit.
Eine Hepatitis kann akut oder chronisch verlaufen – wie gefährlich die Infektion ist, hängt von der Hepatitis-Variante ab. Oft wird die Krankheit lange Zeit übersehen, da die Beschwerden nicht eindeutig auf eine Leberentzündung hinweisen. Mögliche Anzeichen sind jedoch Bauchschmerzen, Durchfall, Übelkeit, Juckreiz und verminderter Appetit. Bei manchen Betroffenen zeigt sich eine Gelbsucht. Das bedeutet, dass sich die Haut und der Augapfel gelb verfärben. Gleichzeitig wird der Urin auffällig dunkel und der Stuhl farblos. Wer an solchen Symptomen leidet, sollte auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen. Die Behandlung richtet sich dann nach der Form der Hepatitis, an der man erkrankt ist.
Hepatitis A und E: Vorsicht im Urlaub!
Hepatitis A ist die am häufigsten vorkommende Form der durch Viren ausgelösten Hepatitis. Dabei ist sie zum Glück weniger gefährlich als etwa Hepatitis B und C. In tropischen Regionen ist die Krankheit besonders weit verbreitet – vor allem dort, wo die Möglichkeiten für ausreichende Hygiene begrenzt sind. Hierzulande erkranken Menschen meist deshalb, weil sie sich in einem Risikogebiet damit infiziert haben und die Krankheit bei ihrer Rückkehr einschleppen.
Die Ansteckung erfolgt durch den Kontakt mit den Fäkalien infizierter Personen. Das passiert häufig durch verunreinigtes Trinkwasser oder den Verzehr von Gemüse und Meeresfrüchten, die mit solchem Wasser in Berührung gekommen sind. Es gibt keine Behandlung für Hepatitis A, allerdings verschwindet diese meist sowieso von selbst wieder. In selteneren Fällen kommt es zu einem Zusammenbruch der Leberfunktion, sodass eine Transplantation des Organs notwendig wird. Dies betrifft meist ältere Menschen oder Personen, die bereits an Hepatitis B oder C leiden.
Ähnlich wie Hepatitis A wird Hepatitis E vor allem durch verunreinigtes Wasser in Ländern mit niedrigeren Hygienestandards übertragen. Auch diese Form der Krankheit heilt meist ohne Behandlung.
Hepatitis B: Gefahr beim Sex
Ursache für Hepatitis B ist das Virus HBV. Besonders gefährlich ist in diesem Zusammenhang ungeschützter Geschlechtsverkehr, da der Krankheitserreger durch Körperflüssigkeiten wie Sperma, Blut oder Speichel übertragen wird. Schon kleinste Spuren von Blut können ausreichen, um sich anzustecken. Daher ist auch das Teilen von Zahnbürsten, Rasierern oder Werkzeugen zum Tätowieren riskant. Gefährdet sind auch Drogenabhängige, da sich diese oft Spritzbesteck teilen und damit kontaminiertes Blut austauschen. Durch Bluttransfusionen kommt es hierzulande nur noch extrem selten zu Ansteckungen, da verschiedenste Hygienemaßnahmen getroffen werden, um dies zu verhindern.
Bei den meisten Patienten klingt die Leberentzündung irgendwann wieder ab – geschieht dies nicht, droht eine Leberzirrhose. Um diese zu verhindern, müssen die Betroffenen der chronischen Hepatitis B meist ihr Leben lang Medikamente einnehmen, die die Viren im Körper unterdrücken. Im schlimmsten Fall kann nur noch eine Lebertransplantation das Leben des Patienten retten.
Hepatitis C und D: Krankheit der Drogensüchtigen?
Bei der Hepatitis C ist der Infektionsweg meistens das Blut. Der Großteil der Ansteckungen erfolgt bei drogenabhängigen Menschen, die ein gemeinsames Spritzbesteck verwenden. Hepatitis C kann chronisch werden – was womöglich mit schweren Komplikationen einhergeht, etwa einer Leberzirrhose oder Leberkrebs. Es gibt jedoch Medikamente, die dies verhindern können.
Auch an Hepatitis D leiden in Deutschland überwiegend Drogenabhängige, die sich über den Kontakt mit Blut infizieren. Diese Form der Krankheit kann nur zusammen mit Hepatitis B auftreten – zusammen führen die beiden Varianten oft zu schwerwiegenden Komplikationen. Es sind zwar Medikamente gegen Hepatitis D verfügbar, doch die Therapie dauert meist sehr lange.
So schützt man sich vor Hepatitis
Für Hepatitis A und B gibt es Vakzine, wobei eine Hepatitis-B-Impfung gleichzeitig vor der D-Variante schützt. Hierzu lässt man sich am besten vom Arzt beraten. Außerdem kann man durch die richtige Hygiene Infektionen mit Hepatitis A und E verhindern. Dazu zählt vor allem das Händewaschen nach dem Gang auf die Toilette sowie vor den Mahlzeiten. In Ländern mit geringeren Hygienestandards empfiehlt es sich, nur abgekochte Lebensmittel zu essen und kein Leitungswasser zu trinken. Vor Hepatitis C und D schützen Kondome beim Geschlechtsverkehr.
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