Das Dengue-Fieber breitet sich von tropischen Ländern immer weiter Richtung Norden aus – und hat bereits Europa erreicht. Kann man sich auch in Deutschland mit dem Virus anstecken? Wie gefährlich ist die Krankheit? Und wie schützt man sich am besten? Die Antworten auf diese Fragen finden Sie hier.
Gefährliche Moskitos auch hierzulande
Die WHO warnt: Weltweit werden immer mehr Fälle des Dengue-Fiebers registriert. Dieses kommt ursprünglich aus tropischen Regionen und wird durch Stiche der verschiedenen Arten der Tigermücke übertragen. Dort, wo sich Menschen auf engem Raum ansiedeln, fühlen sich die Moskitos besonders wohl und können ihre Krankheitserreger an viele Wirte weitergeben – vor allem in großen Städten wie Bangkok, Rio de Janeiro und Havanna treiben sie ihr Unwesen. Ihre Eier befinden sich meist in kleinen Wasseransammlungen, wie etwa in Regentonnen oder Eimern.
Durch hohe Temperaturen und starken Regen breiten sich die Mücken weiter aus. Daher befürchten Experten, dass die Moskitos aufgrund des Klimawandels immer mehr Teile der Erde erobern – auch in Europa. Das ist bereits geschehen: In Spanien und Frankreich haben sich schon Menschen mit Dengue angesteckt und in einigen Regionen am Mittelmeer ist die Tigermücke nun heimisch geworden. Auch in Deutschland wurde sie mehrmals beobachtet – das erste Mal im Jahr 2007 in Baden-Württemberg.
Symptome des „Knochenbrecher-Fiebers“
Laut Angaben des Robert-Koch-Instituts stecken sich jedes Jahr weltweit ungefähr 400 Millionen Menschen mit dem Dengue-Fieber an. Etwa ein Viertel davon entwickelt Krankheitsanzeichen – einige Betroffene leiden unter schweren Symptomen. Es kommt zwar eher selten vor, doch die Infektion kann auch tödlich enden. Medikamente sind nicht verfügbar, lediglich das Fieber kann mit Tabletten gelindert werden.
Mögliche Beschwerden bei einer Ansteckung sind Fieber, ein Druckgefühl hinter dem Auge und starke Muskelschmerzen, die das Gehen mitunter unmöglich machen – deswegen auch die Bezeichnung „Knochenbrecher-Fieber“. Auch Bauchschmerzen, blutiges Erbrechen, schneller Atem sowie Blutungen an den Schleimhäuten können auftreten. Bei einigen Patienten verfärbt sich die Haut rot; später entwickelt sich ein juckender Ausschlag.
Infiziert sich eine Person erstmals mit dem Virus, sind die Symptome meist nicht schwerwiegend. Bei erneuter Ansteckung können allerdings ernsthafte Komplikationen entstehen. Im schlimmsten Fall tritt das Dengue-Schock-Syndrom ein, was bei einem bis fünf Prozent der Erkrankten der Fall ist. Vor allem Kinder sind gefährdet. Es kommt dabei zu inneren Blutungen, beispielsweise in den Lungen oder im Gehirn.
So schützt man sich vor Dengue
Wer in Risikogebiete reisen möchte, sollte Maßnahmen zum Schutz vor Mückenstichen ergreifen. Dazu zählen:
- Den Körper möglichst durch Kleidung bedecken
- Moskitonetze über Schlafplätzen aufhängen
- Insektengitter vor Fenstern anbringen
- Räume klimatisieren
- Insektizide verwenden
In der EU gibt es für Erwachsene und Kinder einen Lebendimpfstoff gegen das Dengue-Fieber. Die Ständige Impfkommission (STIKO) hat hierzu jedoch noch keine generelle Impfempfehlung ausgesprochen, da zunächst die verfügbaren Informationen zur Wirksamkeit des Vakzins überprüft werden.
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