Im Jahr 2012 wurde ein Organspenderskandal aufgedeckt. Seither sanken die Spenderzahlen stetig. Nun gibt es einen Aufwärtstrend. Im ersten Quartal von Jänner bis März dieses Jahres konnte die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) 242 Spender von verschiedenen Organen verzeichnen. Das sind 38 Spenden mehr, wie im vergangenen Jahr. Im Zeitraum Jänner bis Mai 2014 nahm die Zahl an Entnahmen ebenfalls weiter zu. Die Bereitschaft der deutschen Bürger ein Organ zu spenden nimmt laut einer Umfrage zufolge zu.
Ergebnisse und Ziel der Umfrage
Bei einer Umfrage der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung kam heraus, dass 80 Prozent der Befragten einer Organspende positiv gegenüberstehen, 71 Prozent sind grundsätzlich einverstanden, dass man ihnen nach ihrem Tod Organe und Gewebe entnimmt. Die Ergebnisse der Repräsentativbefragung aus dem Jahr 2014 wurden nun vorgestellt. Befragt wurden 4.003 Personen zwischen 14 und 75 Jahren. Die Erhebung gilt als Fortsetzung bzw. Wiederholungsstudie der Befragungen aus den vergangenen Jahren.
Mit der Studie will man den Wissensstand und die Einstellung der bundesdeutschen Bevölkerung zum Thema Organ-und Gewebespende analysieren, um so verlässliche Daten zu erhalten. Mit den Daten will man dann Interventionsmaßnahmen konstruieren bzw. Bestehende weiterführen. Die Befragung zum Thema „Einstellung, Wissen und Verhalten der Allgemeinbevölkerung zur Organ- und Gewebespende 2014“ fand von Juli bis September 2014
Veränderungen seit 2012
Im Jahr 2013 gaben 68 Prozent der Befragten an, dass sie der Organentnahme grundsätzlich zustimmen würden. Am 6. Juni findet der „Tag der Organspende“ statt. Mit einer Großveranstaltung in Hannover wollen Mediziner und Verbände für noch mehr Spenderbereitschaft werben.
Die Teilnehmer der Umfrage wurden auch nach der Motivation ihrer Spende befragt. 64 Prozent der befragten Bürger gaben an, dass sie anderen Menschen helfen wollen. 45 Prozent sehen eine Entlastung der Angehörigen, wenn ein Spenderausweis vorhanden ist. Damit können im Falle des Hirntodes die Organe freigegeben werden. 12 Prozent der Befragten sind gegen die Organspende, da sie einen Missbrauch durch Organhandel befürchten.
Im Jahr 2012 hatten 22 Prozent einen Spenderausweis. Ein Jahr später legten sich bereits 28 Prozent einen Organspenderausweis zu und die Zahl der Spenderwilligen nimmt zu. Im Jahr 2014 besitzen inzwischen 35 Prozent der Befragten einen Ausweis. Somit setzt sich der Trend weiter fort.
Mehr Organentnahmen
Es fehlt dennoch an Organen. Der Abwärtstrend der Spenderzahlen, der durch Organspenderskandale ausgelöst wurde, scheint gestoppt zu sein. Von Jänner bis Mai 2014 seien 375 Spendern Organe entnommen worden sein, so Axel Rahmel, Medizinische Vorstand der DSO. Das entspricht einer Steigerung von fünf Prozent. Im Jahr zuvor waren es im gleichen Zeitraum 357 Spenden.
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