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Pandemiemüdigkeit: Warum es zunehmend schwerer wird die Regeln einzuhalten

von Helena Riess Posted on 15.03.2021 09:22

Rund ein Jahr Corona-Pandemie und damit verbundene Einschränkungen durch die geltenden Maßnahmen – und noch immer kein Ende in Sicht. Die Gemüter sind teils ermüdet und ausgelaugt. Nachlässigkeit in der Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen macht sich mancherorts bemerkbar – aber woran liegt das und was kann jeder Einzelne dagegen tun?

Das Problem mit der Motivation

Langsam, aber stetig macht sich ein lockerer Umgang bei der Einhaltung der Hygienemaßnahmen bemerkbar. Das trügerische Gefühl, dass sich ohnehin nichts ändert, kommt nach der langen Pandemiezeit zusehends auf. Die Geschichte mit dem Lockdown scheint eine „never ending story“ zu sein. Das Vertrauen in Maßnahmen durch politische Entscheidungsträger sinkt, Frustration und Aufsässigkeit machen sich in Folge bei so manchem durch die zusätzliche emotionale Belastung breit.
Dass die Maßnahmen nicht greifen, beeinflusst auch das Vertrauen in politische Entscheidungsträger. Zeitliche Ausweitungen des Lockdowns gehen mit langsamen und schrittweisen Lockerungen einher, die teils aufgrund des Infektionsgeschehen wieder zurückgefahren werden. Das trägt dazu bei, dass einige mit der Situation zunehmend überfordert sind und misstrauisch werden. Dieses Misstrauen wird durch Widersprüche in den Handlungen mancher Politiker wiederum verstärkt. Teilweise finden Öffnungen bereits statt, obwohl Gesundheitsexperten mehrheitlich dagegen sind. Das Revidieren früherer Aussagen und das Abwälzen der Verantwortung auf den Einzelnen trägt weiters zu der Problematik bei.

Auswertung zeigt: Deutschen wollen Lockerungen

Das Fundament einer funktionierenden Gesellschaft ist eigenverantwortliches Einhalten der Regeln. Sind die Betroffenen allerdings nicht selbst von den Regeln überzeugt, gerät das Gleichgewicht ins Wanken. Da sich Corona-Regeln nie in vollem Umfang überprüfen lassen, kann sich das negativ auf die Motivation zur Einhaltung der Hygieneregeln auswirken, je länger die Situation andauert. Betroffene gewöhnen sich zwar an die neuen Umstände, stumpfen aber mit der Zeit ab. Das zeigt auch eine Auswertung des statistischen Bundesamts: Die derzeitige Mobilität in der Bevölkerung verhält sich annähernd gleich verglichen mit der Zeit vor Auftauchen von SARS-CoV-2. Das zeigte die Analyse der Mobilfunkdaten der diesjährigen zweiten Februarhälfte. Auch in Umfragen zeigt sich eine Müdigkeit in Teilen der Bevölkerung: Vor einigen Wochen befürworteten noch drei Viertel der Deutschen die staatlichen Maßnahmen, mittlerweile äußern zwei Drittel ihren dringenden Wunsch nach Lockerungen.

Der Teufelskreis der kognitiven Dissonanz

Es ist ein Widerspruch in sich: Auf der einen Seite engen die Maßnahmen ein und führen zu einem verstärkten Wunsch nach der alten Normalität, auf der anderen Seite sind genau diese Maßnahmen erforderlich, damit dieser Wunsch Realität wird. In der Sozialpsychologie wird dieses Phänomen als „kognitive Dissonanz“ bezeichnet. Eine Dissonanz beschreibt einen unangenehmen Gefühlszustand, der nach Auflösung strebt. Zwar brachten die Maßnahmen auch Entschleunigung mit sich, jedoch schwächt dieser positive Aspekt mit der Zeit mehr und mehr ab. Das verstärkt die Dissonanz weiter: Kommen etwa Existenzängste oder psychische Auswirkungen hinzu, ist sie für manche kaum mehr zu ertragen. Dagegen hilft nur, sich immer wieder das Ziel vor Augen zu halten: Um den Teufelskreis irgendwann zu überwinden, ist die Einhaltung gewisser Maßnahmen der einzige Weg.

Der Einzelne fühlt sich wenig bedroht

Daten aus dem Nachbarland Österreich zeigen ebenso: Jeder Einzelne fühlt sich selbst nicht direkt bedroht durch das Virus, weiß aber, dass die Gefahr für die Gesellschaft umso größer ist. Das Narrativ „Wir tun das zum Schutz der Gemeinschaft“ war am Anfang der Pandemie wirksam, verlor mit der Zeit aber zunehmend an Bedeutung. Dadurch ändert sich folglich auch das Verhalten mancher Mitmenschen, denn eine noch kleine, aber wachsende Zahl an Personen hat es satt sich strikt an die Corona-Regeln zu halten. Gestützt wird diese Einstellung durch diverse Falschnachrichten und unseriöse Studien, die vor allem in sozialen Netzwerken und Portalen von Alternativmedien Verbreitung finden. Dieses Phänomen ist aber keinesfalls neu, auch bei früheren Krisen wurden ähnliche Effekte beobachtet, die sogar in Verschwörungstheorien enden können.

Vorschläge zur Besserung der Motivation

Gewisse Maßnahmen können aber eine klare positive Wirkung auf die Gesellschaft haben, beispielsweise eine umfangreiche Teststrategie: Bekannt ist, dass die allgemeine Bereitschaft zum Testen aktuell steigt. Allerdings haben etwa 40 Prozent der Bevölkerung noch nie einen Test gemacht. Schafft man es diese Personengruppe zu erreichen, wäre damit ein großer Schritt getan. In Österreich etwa hat das Testen durch die kostenfreien Selbsttests an Attraktivität gewonnen. In Deutschland steht dies als nächster Schritt auf dem Plan. Solche Maßnahmen können die Bevölkerung positiver stimmen, zumindest temporär, bis eine Impfung für die breite Masse zugänglich ist. Zusätzlich kann ein Team aus Experten die Glaubwürdigkeit der agierenden Politiker verbessern, wie es andere Länder bereits vorgemacht haben.

Langzeitstudien sind dringend erforderlich

Wahrscheinlich gibt es niemanden, der nicht von den Auswirkungen der Krise betroffen ist. Problematisch ist jedoch das jeweilige Ausmaß in den verschiedenen Bevölkerungsschichten, das stark abweicht: Besonders betroffen sind Kinder und Jugendliche, Frauen, Menschen aus schwächeren sozialen Schichten und psychisch Kranke. Um gravierenden Langzeitfolgen auf die körperliche und geistige Gesundheit vorzubeugen oder diesen noch rechtzeitig entgegenwirken zu können, braucht es dringend qualitätsstarke Studien, die sich ausführlicher mit diesen Problematiken befassen.

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1 Comment
  • wolfg.michael@gmail.com'
    Mike Wolf
    15.03.2021 12:45

    Wie wahr! Ich merke es bei mir selbst, obwohl ich mich an vieles schon gewöhnt habe.
    Mir persönlich sagt die Strategie mit den Test-Zentren sehr zu, da in diesen die Logistik am besten ausgebaut ist und die Daten aller getesteten Personen aufgenommen werden und dann auch ausgewertetet werden können- was für Öffnungsstrategien sehr wichtig ist!
    Was das Impfen angeht, haben sich Impfstraßen- wie etwa in den USA sehr bewährt… Also eine gute Dokumentation bei den Tests und dafür weniger Bürokratie bei den Impfungen scheinen die besten Ergebnisse zu erzielen!

    Antworten
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