Wer sich ein wenig gesundheitsbewusster ernähren möchte, wird schnell merken, dass er den Zucker lieber vom Ernährungsplan streichen sollte – er fördert das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes oder Fettleibigkeit. Daher entwickelte sich der zunehmende Trend, den schädlichen Zucker durch vermeintlich gesündere Süßungsmittel zu ersetzen. Sie sind kalorienarm, sollen einem beim Abnehmen verhelfen und damit trotzdem ein süßes Geschmackserlebnis ermöglichen. Doch vermehrt stehen viele dieser Süßungsmittel in der Kritik. So sollen sie sogar ein Risiko chronischer Erkrankungen wie Diabetes, Krebs, Multipler Sklerose oder Parkinson begünstigen. Es konnten nun auch Studien nachweisen, dass ein Zusammenhang zwischen jenen Krankheiten und dem Konsum von Süßungsmitteln erkennbar sei.
Gesunde Darmflora und Glukosestoffwechsel werden gestört
Süßstoffe, welche sich in diversen Light- sowie Fertigprodukten und sogar in Fitnessartikeln befinden, sorgen für eine Störung der Darmflora und des Glukosestoffwechsels. Eine an Versuchstieren durchgeführte Studie des National Center for Biotechnology Information konnte nachweisen, dass bei einem konstanten Konsum von Süßungsmitteln erhöhte Glukosewerte auftraten. Diese Ergebnisse lassen sich auch auf den Menschen übertragen, wobei jene gestörte Glukosetoleranz als Risikofaktor für die Entwicklung von Typ 2-Diabetes gilt. Dies steht in direktem Zusammenhang mit der bakteriellen Darmflora, welche durch Süßstoffe gestört wird und diese nicht durch den Darm resorbiert werden können. Forscher konnten weitergehend sogar eine Veränderung des Darmmikrobioms feststellen, welche sich in einer Zunahme von kohlenhydrat-abbauenden Bakterien äußerte. So entsteht ein übermäßiger Gehalt an Zucker, welcher eine Glukoseintoleranz auslöst. Zudem bildeten die Bakterien einen erhöhten Anteil an kurzkettigen Fettsäuren, wodurch es bei dem Konsum von kalorienhaltigen Nahrungsmitteln zu einer verstärkenden Wirkung der Fette und des Zuckers kommt. Dadurch sei eine Gewichtszunahme im Zusammenhang mit Süßungsmitteln begründbar.
Verwirrung im Gehirn
Natürlicherweise benötigt unser Gehirn mindestens 130 Gramm Glukose pro Tag, um gut funktionieren zu können. Dies kann jedoch nur gewährleistet werden, wenn man Zweifachzucker zu sich nimmt, welcher aus Glukose und Fruktose besteht. Dieser zirkuliert in unserer Blutbahn, damit wir schließlich fühlen, denken, träumen und funktionieren können. Bei dem Konsum von Süßstoff hingegen erhält der Körper keinen Zweifachzucker, doch dem Gehirn wird trotzdem über die Rezeptoren der Zunge signalisiert, dass nun etwas Süßes kommt. Es werden also die Süßrezeptoren stimuliert, jedoch kann das Gehirn diese Fehlinformation nicht verarbeiten und ist stattdessen verwirrt. Dadurch entsteht laut Diabetologen eine Irritation in Form einer Nährstoffkrise. Das Gehirn signalisiert dem Körper, er solle mehr Nahrung zu sich nehmen, obwohl gegebenenfalls gar nicht so ein hoher Bedarf herrscht. So nimmt man letztendlich auch mehr an Gewicht zu und schadet seinem Gehirn.
Mögliche Alternativen
Nichtsdestotrotz gibt es keinen Grund zur Verzweiflung, wenn man ein Süßigkeiten-Liebhaber ist. Denn es gibt durchaus gesündere Alternativen, um nach wie vor auf den Genuss von kleinen Sünden zu kommen. Hierzu eignet sich die Fruchtsüße von Datteln, Ahornblütensirup, Kokosblütenzucker oder Honig. Zwar sollte auch hier ein gesundes Maß beachtet werden, da diese Produkte einen hohen Fruchtzuckergehalt haben, jedoch stellen sie eine gute Alternative ohne Schädigung der Darmflora sowie des Gehirns dar. Zudem wird das Risiko der Entstehung sowie Zunahme diverser chronischer Erkrankungen gesenkt.
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