Wer viel sitzt stirbt früher. Das ist die Erkenntnis einer aktuellen Studie aus dem USA. Allerdings lässt die Studie auch einige Zweifel zu, wie die Forscher betonten. Daher müssen weitere Studien die neuen Erkenntnisse bestätigen.
Sterben müssen wir alle einmal. Doch es gibt viele Faktoren die einen vorzeigen Tod begünstigen. So finden Wissenschaftler in aktuellen Studien immer neue Faktoren heraus, die für ein vorzeitiges Ableben sprechen. Einen weiteren Faktor haben nun US- amerikanische Forscher in Rahmen einer Studie herausgefunden.
Demnach sterben die Menschen früher, die viel sitzen. So können die Menschen ungefähr zwei Jahre länger leben, die pro Tag weniger als drei Stunden sitzen. Wer wenig vom Fernsehen hält, kann sein Leben ebenfalls verlängern, so berichten die Forscher in der Studie, dass Menschen die weniger als 2 Stunden pro Tag fernsehen ihr Leben um 1,4 Stunden verlängern können, so der Studienleiter Peter Katzmarzyk vom Pennington Biomedical Research Center im US- Bundestaat Louisiana.
Weitere Studien nötig
Allerdings weisen die Forscher in ihrem Bericht, der erstmals im Fachmagazin „British Medical Journal“ erschien daraufhin, dass es weiterer Studien bedarf um diese Aussagen zu bestätigen. Wie der Studienleiter erklärte, weisen langes Sitzen und Fernsehen auf eine kürzere Lebenserwartung bei der amerikanischen Bevölkerung hin.
Dabei untersuchten die Wissenschaftler in erster Linie entsprechende Datensätze des National Helath and Nutrition Examination Survey (NHANES). Die Datensätze beschäftigten sich mit dem Gesundheitsstatus und Lebensstil der US- Amerikaner. Außerdem werteten die Forscher fünf Studien aus, die sich mit Sitzzeiten und Todesursachen beschäftigten. In den fünf Studien wurden mehr als 167.000 Personen untersucht.
Nur eine theoretische Abschätzung
Dabei konnten die Wissenschaftler feststellen, dass es ein Zusammenhang zwischen langem Sitzzeiten und einem früheren Ableben gibt. Allerdings besteht dieser Zusammenhang nicht uneingeschränkt, wie es weiter hieß. Bei ihren Ergebnissen handelt es sich lediglich um eine theoretische Abschätzung.
Außerdem berücksichtigen sie keine Altersunterschiede und machten auch keine Unterschiede zwischen den einzelnen Bevölkerungsgruppen. Zudem beruhen die Ergebnisse zu dem Sitz- und Fernsehverhalten auf Aussagen der Probanden. Aus diesem Grund könnten auch falsche Angaben gemacht wurden sein, die die Ergebnisse fälschen könnten, so die Forscher.
55 Prozent des Tages im Sitzen
Nach Analyse der Daten des NHANES verbringen die erwachsenen US- Amerikaner zu 55 Prozent ihren Tag im Sitzen. Um eine längere Lebensdauer zu erzielen, müsste bei den meisten Menschen eine Umstellung dieses Verhaltens erfolgen, betonen die Forscher. Eine Umfrage in 20 Ländern ergab, dass die Menschen dort im Schnitt fünf Stunden am Tag sitzen.
Mit drei Stunden am Tag haben die Menschen in Kolumbien, Portugal und Brasilien die wenigste Zeit zum Sitzen. In Saudi- Arabien, Japan, Norwegen, Taiwan und Hongkong hingegen verbringen die Menschen sechs Stunden im Sitzen.
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