Was gibt es Schöneres, als morgens lange auszuschlafen? Besonders Jugendliche bleiben oft bis spät in die Nacht auf und am Morgen ist der Druck auf die Schlummertaste nur allzu verlockend. Aber Vorsicht! Spätes Aufstehen kann der Gesundheit erheblich schaden.
Zusammenhang zwischen Spätaufstehen und Asthma
Eine neue Studie der University of Alberta (Kanada) untersuchte den Zusammenhang zwischen den Schlafgewohnheiten von Teenagern und der Wahrscheinlichkeit, Atemwegserkrankungen wie Asthma oder allergischen Schnupfen zu bekommen. 1.684 Jugendliche in Westbengalen (Indien) wurden zu Symptomen wie Keuchen, Asthma, einer laufenden Nase oder Niesen befragt. Außerdem wurde erhoben, ob die Teenager eher „Morgentypen“ oder „Abendtypen“ waren, also wann sie aufstanden, wann sie sich eher müde fühlten und wie müde sie am Morgen waren.
Die Forscher verglichen die Symptome mit dem Schlafverhalten der Befragten. Dabei wurden auch andere Faktoren wie Wohnort und Luftqualität berücksichtigt, und ob Familienmitglieder rauchten. Das Resultat war, dass die Wahrscheinlichkeit, an Asthma zu erkranken, rund drei Mal höher war, wenn die Jugendlichen spät schlafen gingen. Auch das Risiko eines allergischen Schnupfens war im Vergleich zu den Morgenmenschen doppelt so hoch.
Timing des Schlafes äußerst wichtig
Eine wichtige Rolle für einen gesunden und erholsamen Schlaf spielt das Schlafhormon Melatonin.
Es regelt unsere innere Uhr und sagt uns, wann wir müde werden und schlafen sollten. Während des Schlafes finden zum Beispiel wichtige Prozesse der Zellerneuerung im Körper statt, wodurch Erkrankungen und allergischen Reaktionen vorgebeugt werden kann. Das Melatonin wird ausgeschüttet, wenn es dunkel wird. Es signalisiert dem Körper, die Funktionen herunterzufahren und sich zu regenerieren. Wenn jedoch der Schlaf so hinausgezögert wird, dass der Körper nicht lange genug im Dunkeln zur Ruhe kommt, ist die Ausschüttung von Melatonin gestört. Es kommt zu Schlafproblemen. Die Folge ist unter anderem die erhöhte Wahrscheinlichkeit einer asthmatischen Erkrankung, wie die neue Studie zeigt.
Handy weg vor dem Schlafengehen
Das Licht von Smartphone, Tablet & Co. vor dem Schlafengehen hemmt die Melatoninproduktion ebenfalls. Gerade Kinder sollten deshalb dazu ermutigt werden, am Abend auf die Verwendung dieser Geräte zu verzichten, meint Lungenmediziner Dr. Subhabrata Moitra. Auch etwas früher ins Bett zu gehen könnte das Risiko von Asthma und Allergien verringern. Hier sei aber noch mehr Forschung notwendig.
Weitere Tipps für einen guten Schlaf auch in heißen Nächten finden Sie hier:
https://www.doktorweigl.de/gesundheit/gut-schlafen-bei-hitze-3550/
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