Intervallfasten – etwa 16 Stunden täglich oder jeden zweiten Tag – ist in den letzten Jahren immer populärer geworden. Anhänger schwärmen von mehr Energie, Fokus und Konzentration und weniger Hunger. Während diese angepriesenen Vorteile wissenschaftlich noch diskutiert werden, hat eine Studie ergeben, dass Intervallfasten Schwangeren helfen kann, das Risiko für Diabetes-Typ-2 zu verringern und Gewicht zu verlieren.
13 Prozent in Deutschland betroffen
Gestationsdiabetes – auch Schwangerschaftsdiabetes genannt – ist eine Vorstufe von Typ-2-Diabetes und tritt bei stark übergewichtigen schwangeren Frauen auf. In Deutschland ist die Anzahl der Schwangeren, die diese vorübergehende Form des Diabetes betrifft, stark angestiegen: Mittlerweile sind fast 13 Prozent davon betroffen. Dieser Anstieg in den letzten Jahrzehnten liegt vor allem an einem erhöhten Lebensalter der Frauen während der Schwangerschaft und der zunehmenden Fettleibigkeit jüngerer Menschen. Obwohl Gestationsdiabetes nur während der Schwangerschaft auftritt, kann die Krankheit danach zu Diabetes-Typ-2 führen, was um einiges schwieriger zu bekämpfen ist. Daher wird empfohlen, Schwangerschaftsdiabetes und Adipositas so schnell wie möglich in den Griff zu bekommen. Eine interessante Methode, um das zu erreichen, wurde nach einer zwölfmonatigen Untersuchung in einer australischen Studie veröffentlicht.
Der Fastenplan
Ziel der Studie war es herauszufinden, wie sich Intervallfasten bei adipösen Frauen auf das Risiko, Typ-2-Diabetes zu entwickeln, auswirkt. Hierfür verglichen die Forscher Intervallfasten mit einem kontinuierlichen Kaloriendefizit über zwölf Monate. Die 62 Teilnehmerinnen waren durchschnittlich knapp unter 40 Jahre alt und hatten einen BMI (Body Mass Index) von über 32, was als adipös gilt. Alle hatten während ihrer vorherigen Schwangerschaft Gestationsdiabetes und somit ein höheres Risiko für Diabetes-Typ-2. Die Intervall-Gruppe sollte an zwei Tagen so gut es geht fasten; an den restlichen fünf Tagen durften sie hingegen essen, was sie wollten. An den Fastentagen waren jedoch trotzdem – vor allem für stillende Frauen – jeweils 500 Kalorien erlaubt. Die andere Restriktionsgruppe durfte täglich 1.500 Kalorien zu sich nehmen.
Ergebnisse überzeugen – zum Teil
Wie zu erwarten verloren beide Gruppen in dem Jahr Gewicht, allerdings mit kleinen Unterschieden: Die Frauen in der Gruppe, die 5:2 fastete, nahmen durchschnittlich fast fünf Kilogramm ab. Die Damen der anderen Gruppe verloren ebenfalls Gewicht, jedoch rund 1,5 Kilo weniger. Das sind jedoch keine aussagekräftigen Ergebnisse, wie die Studienautoren anmerken, da fast die Hälfte der anfangs 121 Teilnehmerinnen die Diät nicht durchhielt und deshalb aus der Studie ausschied. Daher brauche es größer angelegte Studien, um die Auswirkungen von Intervallfasten auf das Risiko, an Diabetes zu erkranken, besser zu untersuchen. Interessant wäre auch, abweichende Formen des intermittierenden Fastens, wie etwa die weitaus populärere Variante, täglich 16 Stunden nichts zu essen, besser zu erforschen. Die Studie konnte abgesehen von der etwas höheren Gewichtsabnahme allerdings keine weiteren Vorteile des Intervallfastens feststellen. Die Blutmarker für Glucose und Insulin unterschieden sich kaum zwischen den Gruppen.
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