Die meisten Menschen hatten in ihrem Leben wohl schon das eine oder andere Mal das Gefühl ein paar Kilos zu viel auf den Hüften zu haben – völlig normal. Ab einem BMI (Body Mass Index) von über 25 kann Übergewicht jedoch zu einer echten Gesundheitsgefahr werden. Eine neue Studie zeigte nun allerdings, dass man sowohl übergewichtig als auch gesund sein kann. Wie das geht? Sport macht’s möglich.
Ausdauertraining wichtiger als Abnehmen
Die Autoren der Meta-Analyse untersuchten die Ergebnisse diverser Studien zum Thema Abnehmen, die in den letzten 40 Jahren publiziert worden waren. Diese haben gezeigt, dass es vermehrt zu Abnehm-Versuchen gekommen war, die Anzahl der Übergewichtigen sich gleichzeitig jedoch verdreifacht hat. So kamen die Autoren zu dem Schluss, dass eine versuchte Gewichtsreduktion meist in einem Jo-Jo-Effekt endet und die Teilnehmenden die verlorenen Pfunde wieder ansetzten. Die Forscher setzen daher auf einen anderen Weg, um Herz-Kreislauf-Erkrankungen und frühzeitigem Tod vorzubeugen: Mehr Sport und Bewegung. Diese seien laut der Analyse bisher meist nur Mittel zum Zweck gewesen – meist wurden sie nur empfohlen, um Kalorien zu verbrennen und damit Gewichtsverlust zu fördern. Die Studienautoren betonen nun jedoch, dass mehr kardiovaskuläres Ausdauertraining und physische Aktivität im Allgemeinen das Gesamtsterblichkeitsrisiko senken. Auch das Risiko an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung zu sterben, werde dadurch signifikant verringert.
Abnehmen – ein Teufelskreis?
Alles beginnt mit der Motivation, das eigene Körpergewicht zu reduzieren. So startet man mit einer speziellen Diät oder verringert die täglichen Kalorien drastisch. Anfangs geht das vielleicht sogar gut und man sieht die Kilos wöchentlich purzeln – bis ein Plateau-Effekt eintritt und plötzlich nichts mehr passiert. Dann macht sich meist schnell Frustration breit und man verliert das große Ganze aus den Augen. Oft geht das einher mit Frust-Essen und einer daraus resultierenden erneuten Gewichtszunahme – und man ist auf demselben Stand wie ganz am Anfang. Ein paar Monate oder Jahre später versucht man es wieder – wahrscheinlich mit einem ähnlichen Ergebnis. So geht der Teufelskreis des Abnehmens immer weiter.
Nachhaltig Gewicht verlieren – so geht’s
Wer schonend Gewicht verlieren möchte, um sich dauerhaft wohler zu fühlen, sollte versuchen, so nachhaltig wie möglich an das Ziel heranzugehen. Spezielle Diäten locken oft mit dem Versprechen in wenigen Tagen oder Wochen zur Traumfigur zu führen. Das ist meist jedoch nicht der Fall – der Abnehmeffekt ist wie oben beschrieben nur von kurzer Dauer und meist auch gesundheitsschädlich. Stattdessen lässt sich auch auf gesunde Weise abspecken und fit werden – ohne sich danach zurück zum Ausgangsgewicht zu bewegen:
- Eine oder mehrere Sportarten finden, die Spaß machen und regelmäßig ohne große Extra-Mühen ausgeübt werden können. Das kann alles von Laufen und Schwimmen, über Krafttraining bis hin zu Volleyball sein – Hauptsache man ist aktiv und bewegt sich.
- Mehr Bewegung in den Alltag bringen: Wenn Strecke und Zeit es zulassen, kann mit dem Fahrrad zur Arbeit gefahren oder sogar zu Fuß gegangen werden. Statt dem Lift tun es die Treppen – außer man lebt im 20. Stock. Am besten sollte zumindest einmal pro Stunde aufgestanden und der Kreislauf in Schwung gebracht werden – jede Stunde ein paar Schritte und die Anschaffung eines Stehtisches sind beispielsweise gute Wege, um auch den Arbeitsalltag aktiver zu gestalten.
- Die durchschnittliche Kalorienbilanz beobachten und ungefähr ausrechnen, wie viel täglich gegessen wird. Danach kann man versuchen, die Kalorienaufnahme schrittweise zu reduzieren, bis sich die Zahl auf der Waage verändert. Allerdings sollte weiterhin auf die Qualität und Vielfalt der Lebensmittel geachtet werden, sodass man ausreichend Vitamine und Spurenelemente zu sich nimmt.
- „Leere“ Kalorien meiden: Viele verarbeitete Lebensmittel enthalten große Mengen zugesetzten Zuckers. Dieser sollte aus gesundheitlichen, aber auch aus praktischen Gründen verringert werden, denn: Weißer Zucker enthält keine wichtigen Nährstoffe, beschert uns aber überflüssige Kalorien und erhöht das Risiko für Krankheiten wie Diabetes Typ 2 und Karies.
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