Gewicht verlieren kann schwierig sein – doch einer neuen Studie zufolge können koffeinhaltige Getränke dabei hilfreich sein. Koffein ist offenbar in der Lage einige negative Effekte einer fett- und zuckerreichen Ernährungsweise wettzumachen. Den Untersuchungsergebnissen zufolge hemmt es die Speicherung von Lipiden in Fettzellen und verhindert so eine Gewichtszunahme.
Kaffee und Mate-Tee für Abnehmwillige
Wissenschaftler der University of Illinois deckten im Rahmen von Experimenten mit Ratten auf, dass diese weniger Gewicht und Körperfett ansammeln, wenn ihnen Koffein verabreicht wird. Bei Zellkulturstudien wurde darüber hinaus gezeigt, dass das Koffein die Speicherung von Lipiden in Fettzellen signifikant reduziert. Die Studienergebnisse wurden vor Kurzem im Fachblatt „Journal of Functional Foods“ veröffentlicht.
Den Resultaten zufolge könnten koffeinhaltige Getränke demnach durchaus förderlich für einen erfolgreichen Gewichtsverlust sein. Beliebte Sorten sind dabei vor allem der klassische Kaffee und Matetee. Bei Matetee handelt es sich um ein Kräutergetränk, das neben 65 bis 130 Milligramm Koffein auch reichlich wertvolle Aminosäuren, Flavonoide und Phytochemikalien bietet. Er erfreut sich vor allem in den südöstlichen Ländern Lateinamerikas großer Beliebtheit. Mit zwischen 30 bis 300 Milligramm Koffein je nach Stärke ist der klassische Kaffee in Sachen Koffeingehalt recht variabel.
Koffein-Nager waren schlanker
Die Versuchstiere bekamen einen Speiseplan, der sich zu 45 Prozent aus Kohlenhydraten, zu 40 Prozent aus Fett und zu 15 Prozent aus Eiweiß zusammensetzte. Einige Ratten erhielten außerdem Koffein aus Mate-Tee, Kaffee oder synthetischen Quellen, das in etwa einer Menge von vier Tassen Kaffee entsprach.
Nach vier Wochen speicherte die Koffein-Gruppe der Ratten deutlich weniger Körperfett als der Rest der Tiere. Innerhalb dieser Zeit sammelten die Koffein-konsumierenden Nagetiere 16 Prozent weniger Körpergewicht und 22 Prozent weniger Körperfett an. Möglicherweise könnten Koffeinquellen somit sogar als Mittel gegen Fettleibigkeit dienen. Um dies herauszufinden, müssen die Ergebnisse jedoch zuerst noch anhand von Untersuchungen mit Menschen verifiziert werden.
Hintergründe des Koffein-Effektes
Damit sie hinter die Ursachen des Effektes kommen, untersuchten die Wissenschaftler die Fettzellen der Ratten. Dabei stellte sich heraus, dass das Koffein die Ansammlung von Lipiden in den Fettzellen um 20 bis 41 Prozent reduziert – egal, aus welcher Quelle es stammt. Die Speicherung von Lipiden wird direkt mit vermehrten Gewichtszunahmen, sowie einem höheren Körperfettanteil in Verbindung gebracht.
Das Forschungsteam nahm darüber hinaus bestimmte Gene unter die Lupe, die mit Fettleibigkeit und dem Fettstoffwechsel zusammenhängen. Zu diesen gehören das sogenannte Fettsäuresynthase-Gen (Fasn) und das Lipoprotein-Lipase-Gen (Lpl). Bei jedem Koffeinkonsum kam es zu einer signifikanten Senkung beider Gen-Expressionen. Dies führte zu einer niedrigeren Produktion von Low-Density Lipoprotein-Cholesterin und Triglyceriden in der Leber.
Fazit
Koffein aus jeglichen Quellen führte zu einer Verminderung der negativen Effekte durch eine fett- und kohlenhydratreiche Ernährung auf die Konstitution des Körpers durch die Modulation gewisser lipogener Enzyme. Zudem hatte die verringerte Expression von Fasn und Lpl eine niedrigere Synthese und Ansammlung von Triglyceriden im Fettgewebe zur Folge. Koffein könnte demzufolge auch Menschen diese Vorteile bieten und dabei helfen, ein gesundes Körpergewicht zu erreichen bzw. zu halten.
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