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Impf-Nationalismus: Kann der Kampf um die Impfstoffe gegen Covid-19 fair sein?

von Helena Riess Posted on 03.03.2021 05:5702.03.2021 17:47

Die Strategie für die weltweite Verteilung von Covid-19-Impfstoffen ist in letzter Zeit zunehmend in Kritik geraten. Nicht zuletzt angesichts der Tatsache, dass in ganz Afrika noch keine einzige Dosis verimpft wurde. Um auch Schwellen- und Entwicklungsländern den Zugang zur Impfung zu ermöglichen, wurden nun verschiedene Strategien entworfen.

Die COVAX-Initiative

Die ersten Fortschritte bei der Verteilung des Impfstoffes wurden mit der sogenannten COVAX-Initiative (Covid-19 Vaccines Global Access) erzielt. COVAX ist ein Zusammenschluss aus Regierungen einzelner Länder und öffentlich-privaten Allianzen wie der „Coalition for Epidemic Preparedness Innovations“ (CEPI) sowie der Impfallianz Gavi – alle unter dem Dach der WHO. All diese Interessensgruppen verfolgen das Ziel die Impfstoff-Entwicklung und -Herstellung zu beschleunigen, aber auch deren Verbreitung zu forcieren.

Kritisiert wird hier insbesondere, dass in der ersten Phase von COVAX lediglich drei Prozent der in Entwicklungsländern lebenden Menschen und bis zu 50 Prozent der in westlichen Industrienationen ansässigen Bevölkerungsgruppen Zugang zum Impfstoff hatten – der Unterschied ist somit enorm, wodurch Nachholbedarf entsteht. Dabei gilt es allerdings zu beachten, dass der Zugang zum Impfstoff in vielen afrikanischen Ländern alleine an der fehlenden Infrastruktur scheitern kann – angenommen man erreiche eine ethisch gerechte Verteilung in der Impfstoffzustellung. In vielen Ländern mangelt es an einer durchgehenden Stromversorgung, wodurch nicht einmal eine sichere Kühlung der Impfdosen gewährleistet werden könnte. Außerdem besteht Ungewissheit in Bezug auf den lokalen Transport der Pharmazeutika, sowie darin, wie die Menschen zu den Standorten gelangen sollten, so Dan Owalla, Gesundheitsaktivist aus Kenia im Interview mit ZDFheute. Um langfristig Erfolge zu erzielen, müsse die COVAX-Initiative begleitend zum Aufbau der Infrastruktur auch lokal Mitarbeiter im Gesundheitsbereich fortbilden, so Owalla.

Das Fair Priority-Modell

Aus den genannten Gründen haben Experten das Fair Priority-Modell erarbeitet. Dieser Ansatz sieht vor, dass Bürger aller Länder gleichberechtigt werden sollen. Dabei dürfen keine Prioritäten hinsichtlich ethischer Herkunft, Religion oder Geschlecht gesetzt werden. Orientierung sollen dabei drei Phasen geben:
Zuerst wird darauf geachtet möglichst viele Todesfälle zu verhindern. Dies wird in jedem Land daran berechnet, wie viele Lebensjahre ohne Impfung verloren gehen würden. Im nächsten Schritt geht es um die wirtschaftlichen Aspekte, vorrangig darum Armut zu verhindern. Herangezogen wird dafür die sogenannte „poverty gap“ sowie das Bruttosozialprodukt des jeweiligen Landes. Im dritten Schritt gilt es Länder mit hohen Ansteckungsraten zu bevorzugen, langfristig aber eine generelle Bevölkerungsimmunität zu schaffen.

Mögliche Wege gegen die Ungerechtigkeit

Die Expertin Prof. Hassoun und ihr Team gehen noch weiter: Aufgrund der immer noch unzureichenden Wirksamkeit der beiden vorgestellten Methoden fordert Hassoun auch folgende Aspekte zu berücksichtigen:

    1. Individuelle Gesundheit
    Vor allem Menschen aus ärmeren Gebieten haben kaum eine Wahl bezüglich ihres Wohnsitzes, aus diesem Grund darf niemand aufgrund seiner geografischen Situation diskriminiert werden. Es kann nicht sein, dass Einzelpersonen aufgrund mangelnder Infrastruktur oder anderer örtlicher Gegebenheiten das Nachsehen haben. Daher müssen in erster Linie immer die Gesundheitsaspekte der Einzelperson beachtet werden.
    2. Indirekte und direkte gesundheitliche Folgen
    Entscheidungen bezüglich der Impfstoff-Zuteilung haben sich an den Auswirkungen des Virus auf die menschliche Gesundheit zu orientieren. Zur direkten Folge zählen hierbei Tod und Behinderung – sowohl mit als auch durch Corona verursacht. Indirekte Auswirkungen wären durch soziale Folgen der Pandemie verursachte Todesfälle und Behinderungen, beispielsweise wenn Arztbesuche und Operationen aufgrund der aktuellen Situation hinausgezögert werden. Am Beispiel Indien, wo neben Corona noch weitere gefährliche Infektionskrankheiten wie Malaria, HIV und Tuberkulose vorherrschen, gilt es die Impfstoffpolitik auf die gesamtgesundheitliche Situation auszurichten. Man dürfe sich dort, wie in den anderen betroffenen Ländern, nicht nur auf die Morbidität und Mortalität durch Corona versteifen.
    3. Lokale Unterstützung bei Verteilung, Produktion und Verbrauch
    Es ist wichtig, dass die Zuteilung fair und strategisch vonstattengeht. Dabei muss auf die örtlichen Gegebenheiten eingegangen werden, beispielsweise, dass es in vielen afrikanischen Ländern keine hinreichende Stromversorgung gibt. Daher ist es dort mit einigen Varianten des Impfstoffs – wie dem mRNA-Impfstoff von Pfizer, der bei -70°C gelagert werden muss – schwierig. Auch beim Personal mangelt es in vielen Ländern an Kapazität, Know-How und den nötigen Mitteln wie Spritzen und anderen Utensilien. Daher muss die Verteilungsstrategie vom Hersteller bis zum Verbraucher durchdacht sein und gegebenenfalls örtliche Hilfe angeboten werden.

Experte äußert Kritik

Experte Emanuel Ezekiel, Lehrender an der Perelman School of Medicine In Philadelphia, kritisiert die Verteilung der Impfstoffe auf die jeweiligen Länder anhand der Anzahl der im Gesundheitsbereich Angestellten und über 65-jährigen. Diese Vorgehensweise sei laut ihm nicht zielführend, da die Beschäftigten im Gesundheitswesen durch die dortigen Standards (Schutzausrüstung, regelmäßige Coronatests, etc.) ohnehin schon genügend geschützt seien. Mit dortigen Impfungen könne man das Risiko der Ansteckung nicht mehr wirklich eindämmen. Selbige Argumente erwähnte Ezekiel in Bezug auf die Priorisierung der älteren Generation. Zudem sei der Anteil der älteren Bevölkerungsgruppe gerade in den ärmeren Ländern, welche den Impfstoff besonders dringend brauchen, am geringsten. Diesen Faktor als Entscheidungskriterium zu bestimmen, sei also wenig sinnvoll.

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1 Comment
  • wolfg.michael@gmail.com'
    Mike Wolf
    03.03.2021 10:40

    Endlich wird mal erklärt, was dieses „Covax“ ist, von dem immer die Rede ist!
    Sehr interessanter Artikel!

    Antworten
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