Testungen auf eine mögliche Infektion mit SARS-CoV-2 sind ein wichtiger Bestandteil in der Bekämpfung der Pandemie. Bereits seit einiger Zeit werden immer wieder Corona-Schnelltests diskutiert, die sich auch ohne medizinisches Personal zum Selbsttesten eignen. Bisher scheiterte dies am extra Zulassungsverfahren, das von den verschiedenen Medizinprodukten zuerst durchlaufen werden muss. Nun hat aber das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) mittels Notfallzulassung drei Schnelltests erstmals für den Markt zugelassen.
Erhältlich beim Supermarkt um die Ecke
Die verschiedenen Schnelltests sollen so schnell wie möglich in jedem Supermarkt zur Verfügung stehen. Dadurch soll der besonders schnellen Ausbreitung der bekannten SARS-CoV-2 Mutationen Einhalt geboten werden. Die Hoffnung, dass sich dadurch die Corona-Maßnahmen lockern werden, steigt damit ebenfalls. Auch der flächendeckende Betrieb an Schulen und Kitas könnte damit beispielsweise wieder bald möglich sein. Im Nachbarland Österreich wird das mittels sogenannter „Nasenbohrer-Tests“ ermöglicht, die die Schüler regelmäßig in der Schule selbst durchführen müssen. Bereits seit dem 2. Februar darf auch geschultes nicht-medizinisches Personal Corona-Schnelltests an Patienten durchführen. Ab März sollen laut Gesundheitsminister Spahn Testzentren, Praxen oder Apotheken kostenlos von geschultem Personal getestet werden. Genaue Details sollen dazu in der nächsten Bund-Länder-Beratung zur Pandemie am 3. März folgen.
Hinweise für die Anwendung
Bei den drei erhältlichen Varianten wird mittels Stäbchen ein Abstrich aus dem vorderen Bereich der Nase genommen. Diese Antigentests weisen mittels Teststreifen nach 15-30 Minuten das Resultat auf, ob eine Virusinfektion vorliegt oder nicht. Dabei gibt es eine 80-prozentige Erkennungsrate bei den bisherigen Testverfahren. Trotzdem ist es wichtig genau nach Anleitung vorzugehen, da sonst Fehlresultate die Folge sein können. Folgende Tipps können eine Unterstützung für eine erfolgreiche Durchführung des Tests sein:
- Verunreinigungen der Probe sollten unter allen Umständen vermieden werden. Für den Test sollten ausreichend Platz sowie ein sauberer Bereich vorhanden sein.
- Benötigte Utensilien wie eine Uhr oder ein Spiegel sollten bereitgelegt werden, um den Testvorgang später nicht unterbrechen zu müssen.
- Händedesinfektion ist ein absolutes Muss noch vor Durchführung des Tests.
- Für die Probe sollte zuerst tief ausgeatmet werden, um danach das Abtupfen nach Anleitung durchführen zu können.
- Da es beim ersten Testen am häufigsten zu Fehlern durch mangelnde Erfahrung kommt, ist es empfehlenswert einen zweiten Test zur Sicherheit gleich mitzukaufen.
PCR-Test bei positivem Ergebnis ratsam
Ist der Schnelltest positiv und muss genau abgeklärt werden, ob wirklich eine Infektion vorliegt, kann ein PCR-Test zur endgültigen Absicherung dienen. Diese besitzen eine höhere Trefferquote und sind nach wie vor der Goldstandard, was die Testung auf Coronaviren angeht. Dazu sollte aber abgewogen werden, ob nicht eine Selbst-Quarantäne sinnvoller ist, anstatt den Hausarzt für eine Testung aufzusuchen und sich womöglich auf dem Weg anzustecken.
AHA-Regeln trotz Schnelltests weiterhin gültig
Die Schnelltests können jedoch nur die Antigene des Virus erkennen. Sind genug davon vorhanden, erscheint im Testfeld ein farbiger Strich, ähnlich wie bei einem Schwangerschaftstest. Das ist aber keine komplette Absicherung gegen eine spätere Infektion, da das Ergebnis nur maximal einen Tag gültig ist. Somit müssen die AHA+L-Regeln weiterhin eingehalten werden: Abstand halten, Hygiene beachten, im Alltag Masken tragen und in Innenräumen regelmäßig lüften – damit das Virus wenig Chance zu überleben hat.
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