Besonders in den dunklen Wintermonaten können und wollen viele Menschen nicht auf ihren morgendlichen Wachmacher verzichten: Eine Tasse Kaffee. Der Kickstart in den Tag verleiht einen Energieschub und gute Laune. Wie etabliert dieses Ritual mittlerweile in der westlichen Welt ist konnten Wissenschaftler der Oregon State University zufällig bei einer Analyse von Blutkonserven beobachten.
Überraschender Fund
Ursprünglich hatten die Forscher vor zu ermitteln, wie die Einnahme pflanzlicher Präparate die Verstoffwechselung von Arzneimitteln im menschlichen Körper beeinflusst. Dafür hatten sie sogar ein neues Verfahren entwickelt, das sich im Rahmen einer Testreihe beweisen sollte. In der Untersuchung nahmen die Wissenschaftler daher 18 Blutkonserven unter die Lupe. Dabei stießen sie allerdings in sämtlichen Proben auf Koffein, sowie Wirkstoffe aus Beruhigungsmitteln und Hustensäften.
Die neue Forschungsmethode besteht unter anderem aus einer Ultrahochdruck-Flüssigkeitschromatographie und einer raschen Proteinfällung. In Zukunft soll sie bei klinischen Studien zum Einsatz kommen, bei denen die Probanden eine Mischung diverser Medikamente einnehmen plus einen pflanzlichen Wirkstoff aus Hopfen, Rotklee oder Süßholz. Mithilfe dieses Verfahrens kann aufgedeckt werden, ob die Pflanzenwirkstoffe zu einer Abweichung in der Verstoffwechselung der Medikamente führen.
Es kann vorkommen, dass sich pflanzliche Präparate und verschreibungspflichtige Arzneimittel nicht vertragen. Dann kann es zu Problemen kommen. Es ist jedoch fraglich, welche Wechselwirkungen dabei eintreten und wann es zu diesen kommt. Aus diesem Grund muss es Methoden geben, die diesem Zusammenhang auf den Grund gehen. Der Fund des verunreinigten Blutes war im Rahmen dieser Forschungsarbeit allerdings ein ungeplanter Nebeneffekt.
Hier erfahren Sie, wie eine Blutspende abläuft und was genau der Unterschied zwischen einer Blut- und einer Blutplasmaspende ist:
Blut ist häufig verunreinigt
Auch wenn die Koffein-Entdeckung nicht im Fokus der Untersuchung stand, so hat das Forschungsteam durch ihre Testreihe neue Fragestellungen bezüglich potenzieller Gefahren durch Blutkonserven in den Raum gestellt. Die Wissenschaftler waren selbst sehr erstaunt darüber, dass es keine einzige Probe ohne Koffein gab und die meisten davon darüber hinaus andere Wirkstoffe aufwiesen.
Daraufhin wurden zwei Studienteilnehmer zur Testreihe hinzugefügt, die ein paar Tage vor der Blutabnahme keine koffeinhaltigen Nahrungsmittel oder Medikamente konsumierten, um an „sauberes“ Blut für einen Vergleich zu gelangen. Koffeinhaltiges Spenderblut birgt üblicherweise keine Risiken, doch für Wirkstoffe aus Beruhigungsmitteln und Hustensäften gilt dies nicht unbedingt. Die Blutkonserven wurden bei der Untersuchung nur auf wenige Substanzen getestet, daher ist es wahrscheinlich, dass zahlreiche Blutproben Medikamentenrückstände enthalten. Basierend auf der Art von Medikament, das der Empfänger der Blutkonserve einnimmt, kann es dementsprechend zu unvorhergesehenen Wechselwirkungen kommen.
Die Forschungsarbeit wirft dir Frage auf, ob Blutkonserven noch gründlicher unter die Lupe genommen werden und auf mehr Wirkstoffe untersucht werden sollten als bisher. Die analysierten Konserven stammen von Blutbanken. Die Studienergebnisse wurden im Fachblatt „Journal of Pharmaceutical and Biomedical Analysis“ vorgestellt.
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