Der Klimawandel ist mittlerweile schon immer deutlicher zu spüren – die Auswirkungen und Folgen davon sind drastisch. Bemerkbar wird der Klimawandel durch einen stetigen Anstieg von extremer Hitze, Waldbränden, Fluten und Stürmen – aber auch die Gesundheit des Menschen wird in Zukunft viel stärker davon betroffen und gefährdet sein.
Warum der Klimawandel auch die Gesundheit betrifft
Laut der Studie The Lancet Countdown on Health and Climate Change 2021 hat der Klimawandel schwerwiegende Folgen für die Gesundheit. Maria Romanello, Hauptautorin der Studie betont: „Wir müssen erkennen, dass niemand vor den Auswirkungen des Klimawandels sicher ist.“ Gemeinsam mit der Studie wurde auch der Policy Brief für Deutschland veröffentlicht, in dem die schwerwiegenden Folgen des Klimawandels für die Menschheit hervorgehoben werden und gleichzeitig der erhebliche Handlungsbedarf aufgezeigt wird. Experten gehen davon aus, dass es zu einer Zunahme von Hitzewellen beziehungsweise sehr heißen Tagen kommt – bei gleichzeitig zunehmender Zahl der vulnerablen Bevölkerungsgruppen. Laut dem Forschungsteam ist das deutsche Gesundheitssystem nicht auf die höhere Belastung durch den Klimawandel vorbereitet. Bereits jetzt sind in Deutschland immer mehr Todesfälle in direktem Zusammenhang mit Hitze aufgetreten. Auch Zoonosen, also Viren, die von Tieren auf den Menschen übertragen werden, werden deutlich mehr. Außerdem sind immer mehr Menschen mit Allergien, Erschöpfungen und Schlafmangel – der in direktem Zusammenhang mit den hohen Temperaturen zu stehen scheint – betroffen. Die Feinstaubbelastung, die zu Lungenerkrankungen führen kann, tritt ebenfalls häufiger auf.
Besorgniserregend: Anstieg an Erkrankungen
Vonseiten des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit heißt es, dass der Klimawandel vielfältige direkte und indirekte Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit hat. Einerseits können Witterungs- und Klimaveränderungen dazu führen, dass Infektionskrankheiten, sowie nicht übertragbare Krankheiten wie Allergien zunehmen oder sich die Symptome bei Herz-Kreislauf- und Atemwegserkrankungen verstärken. Die zunehmende Belastung durch UV-Strahlung und bodennahes Ozon kann sich ebenfalls zunehmend negativ auf die menschliche Gesundheit auswirken. Aber auch Extremereignisse wie Hitze, Stürme, Starkregen/Hochwasser, Lawinenabgänge oder Erdrutsche sind eine unmittelbare Gefahr für Leib und Leben – sie können zudem zu sozialen und psychischen Belastungen und Störungen wie Stress, Angstzuständen und Depressionen führen.
Dringender Appell
Bereits im Jahr 2019 haben Forscher Vorschläge gegeben, die neue Klimaschutzmaßnahmen betreffen. Damals wurden drei Schritte gefordert, die unternommen werden sollten, um mit den gesundheitlichen Folgen des Klimawandels erfolgreich umgehen zu können. Im Policy Brief für Deutschland forderten Wissenschaftler vor zwei Jahren, dass das Thema Klimawandel und „Planetary Health“ in die Lehrpläne aller Gesundheits- und medizinischen Fakultäten, sowie in die Aus-, Fort- und Weiterbildung aller Gesundheitsberufe sichergestellt werden muss. Entscheidungsträger wurden zwar durch die Vorschläge von 2019 sensibilisiert, aber nicht maßgeblich beeinflusst. Die Wissenschaftler betonen: „Wesentliche Fortschritte in der Umsetzung der Empfehlungen sind ausgeblieben.“ Die Auswirkungen des Klimawandels sind in Deutschland sowie auf der ganzen Welt bereits sichtbar und spürbar – daher müsse nun dringend gehandelt werden und ein Zeichen gegen den Klimawandel gesetzt werden.
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