Lieber morgens nach dem Aufstehen oder am Abend zum Herunterkommen? Duschen gehört zur täglichen Routine, doch der beste Zeitpunkt dafür ist für viele diskutabel. Aber macht es überhaupt einen Unterschied, wann wir unter die Brause hüpfen? Experten meinen ja!
Perfekter Zeitpunkt?
Zunächst sei gesagt, dass es „den“ perfekten Zeitpunkt zum Duschen nicht gibt. Zumindest nicht objektiv gesehen. Trotzdem sollten wir ihn mit Bedacht wählen, denn der Duschzeitpunkt hat unterschiedliche Auswirkungen auf Muskulatur, Kreislauf und Wohlbefinden. Auch die Haut reagiert zu jeder Tageszeit ein bisschen anders auf Wasser und Seife. Zudem gibt es für bestimmte Personengruppen Empfehlungen, die sinnvoller sind als die Alternative.
Abendduscher: die Entspannten
Eine abendliche heiße Dusche entspannt die Muskulatur nach einem langen Tag. Die Blutgefäße weiten sich durch das warme Wasser, was den Blutdruck senkt und angenehm müde macht. Dieser Effekt wird verstärkt durch gedimmtes Licht, was die Ausschüttung des Schlafhormons Melatonin anregt. Ein weiterer Vorteil sind natürlich auch die zusätzlichen Minuten Schlaf am nächsten Morgen, die Abendduscher den Morgenduschern voraushaben.
Trockener Haut vorbeugen
Wenn Sie zu trockener Haut neigen, sollten Sie ebenfalls besser abends duschen. In der Nacht kann sich das Schutzmilieu der Haut wieder regenerieren. Frei von reibender Kleidung kann außerdem die Hautpflege besser einziehen. Hautreizungen oder -rötungen, beispielsweise durch eine Rasur, haben über die Nacht Zeit abzuklingen. Daher sollten Sie die Körperrasur ihrer Haut zuliebe besser am Abend erledigen.
Allergiker sollten abends duschen
Für Allergiker empfiehlt der Deutsche Allergie- und Asthmabund (DAAB) ganz klar die Abenddusche. Allergene wie Pollen und Staub oder Tierhaare werden so vom Körper abgespült und einer erholsamen Nacht steht trotz Heuschnupfen nichts mehr im Weg. Eine abendliche Nasendusche kann zusätzlich helfen, Niesattacken und eine laufende Nase zu verhindern. Allergieexperten raten außerdem, Straßenkleidung vom Schlafzimmer fernzuhalten.
Morgendusche gegen Müdigkeit
Der große Vorteil der Morgendusche: Sie macht munter. Zumindest, wenn die Wassertemperatur etwas kühler ist. Es muss nicht eiskalt sein, eine laue Dusche am Morgen regt die Blutzirkulation an und bringt Körper und Geist in Schwung. Ideal für den Kreislauf ist auch eine Wechseldusche – abwechselnd warm und kalt.
Nachtschweiß abspülen
Auch für Menschen, die nachts stark schwitzen, ist die Morgendusche die bessere Option, da der Geruchsbildung vorgebeugt wird. Ebenso bei schnell fettendem Haar, damit Kopfhaut und Haar von nächtlichen Fett- und Talgablagerungen befreit werden. Hier gilt jedoch: Wasser alleine genügt! Bei zu häufigem Waschen mit Shampoo fetten die Haare nur noch schneller nach.
Duschgel muss nicht immer sein
Beim Duschgel wie auch beim Shampoo gilt prinzipiell: Weniger ist mehr. Ist man nur verschwitzt, aber nicht verschmutzt, reicht auch reines Wasser, um den Abspüleffekt zu erhalten. Gerade bei sensibler Haut kann auf Duschgel getrost ab und an verzichtet werden. Aggressive Wirkstoffe in Duschprodukten zerstören den natürlichen Säureschutzmantel der Haut, dann haben auch Keime leichtes Spiel. Deshalb sollten Sie auf milde Produkte achten.
Häufiges Duschen schadet der Haut
Unsere Haut schafft es meist ganz gut, ihr Milieu in Balance zu halten – häufiges Duschen zerstört diese natürliche Balance jedoch mitunter. Experten meinen daher: Einmal täglich duschen genügt; und schont zusätzlich die Umwelt. Wer zweimal oder öfter duscht, läuft Gefahr, seine Haut auszutrocknen. Ob die tägliche Dusche am Morgen oder am Abend stattfindet, sei aber jedem und jeder selbst überlassen. Beides hat gewisse Vorteile zu bieten, für den Körper genauso wie für den Geist. Denn eines kommt nicht von ungefähr: Die besten Ideen entstehen unter der Dusche.
Was meinen Sie?