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Arthritis: Ballaststoffe können Beschwerden reduzieren

von Annemarie Posted on 10.07.2020 17:0510.07.2020 14:21

Bereits seit langer Zeit weiß man, dass auch die Ernährung eine wichtige Rolle bei der Therapie von rheumatischen Krankheiten einnehmen kann. Neue Studienergebnisse legen nahe, dass auch eine ballaststoffreiche Ernährungsweise bei Arthritis vorteilhaft sein kann.

Ballaststoffreiche Kost für mehr Wohlbefinden

Der Sammelbegriff „Rheuma“ umfasst einige Hundert Erkrankungen. Laut Experten ist die Rheumatoide Arthritis (RA) die am häufigsten vorkommende Gelenkerkrankung. Der Ernährung kommt bei Betroffenen eine große Bedeutung zu. Dies hat eine neue Forschungsarbeit der Friedrich-Alexander-Universität (FAU) ergeben.
Bei Ballaststoffen aus der Nahrung handelt es sich nicht um überflüssigen „Ballast“, wie man bei dem Namen vermuten könnte. Stattdessen sind sie äußerst hilfreich, denn die größtenteils unverdaulichen Nahrungskomponenten sind laut Experten eine ideale Nahrung für Darmbakterien, die daraus kurzkettige Fettsäuren produzieren. Diese haben einen positiven Effekt auf entzündliche Erkrankungen wie Rheumatoide Arthritis. Essen Arthritis-Betroffene demnach viele Ballaststoffe, steigt die Zahl der regulatorischen T-Zellen, die Autoimmunreaktionen verhindern. Der Körper setzt sich also nicht mehr gegen den eigenen Organismus zur Wehr. Auf diese Weise wird das Wohlbefinden der Patienten gesteigert. Die Ergebnisse der FAU-Wissenschaftler wurden in dem englischsprachigen Fachjournal „Nutrients“ vorgestellt.

Ballast ist für den Darm mehr als Abfall

Bei der Entwicklung von Autoimmunerkrankungen spielen Darmbakterien eine große Rolle. Diese Mikroorganismen nehmen bei Erwachsenen etwa zwei Kilo des Körpergewichts ein – und müssen gefüttert werden, damit die Darmflora gesund bleibt. Dafür benötigen sie Ballaststoffe. Da die moderne Ernährung jedoch meist arm an Ballaststoffen ist, leiden zahlreiche Menschen an einer gestörten Darmflora. Dies wird wiederum mit Autoimmunerkrankungen in Verbindung gebracht, da die Mikroorganismen in einer gestörten Darmflora weniger kurzkettige Fettsäuren produzieren. Zu diesen gehören beispielsweise Propionat und Butyrat, die in der Gelenkflüssigkeit enthalten sind. Sie leisten einen wertvollen Beitrag zur Funktionsfähigkeit der Gelenke und verhindern Untersuchungen zufolge auch Entzündungen.
Eine andere Studie des Teams um Prof. Dr. Mario Zaiss, Professur für Immuntoleranz und Autoimmunität der FAU, bestätigt die Erkenntnisse. Die FAU-Forscher gingen der Frage nach, wie sich das Protein Zonulin im Darm hemmen lässt, welches Autoimmunerkrankungen fördert. In diesem Zuge fanden sie heraus, dass Ernährung und Darmbakterien die Zonulin-Herstellung beeinflussen. Die Erkenntnisse der Forschungsarbeit wurden im bekannten Fachblatt „Nature Communications“ veröffentlicht.

Von beschwerdefrei zu Rheuma

Bei der Zonulin-Studie analysierten die Wissenschaftler der FAU die Rolle der Darmflora bei der Entwicklung von vollkommener Symptomfreiheit hin zur Krankheit. Sie fanden heraus, dass das Darmepithel, also die Ummantelung des Darms, bei einer gestörten Darmflora vermehrt Zonulin ausschüttet. Das Zonulin macht wiederum die sogenannte Tight Junctions durchlässig, die die Zellzwischenräume des Darmepithels abdichtet, zum Beispiel für Bakterienstücke. Diese Teile von Bakterien sind Komponenten des menschlichen Körpers nicht unähnlich, sodass die Forscher vermuten, dass der Organismus nicht mehr zwischen Fremdsubstanzen und den eigenen Körperzellen unterscheiden kann. Aus diesem Grund attackiert er die „Eindringlinge“ und bildet Antikörper gegen die eigenen Zellen. Das Resultat ist eine autoimmun bedingte Entzündungsreaktion und somit die Basis für die Krankheitsaktivität bei Rheumatoider Arthritis.
Eine erhöhte Zonulin-Menge im Darm steigert der Untersuchung zufolge auch bei bisher symptomfreien Betroffenen mit einer Autoimmunität die Gefahr für den Ausbruch einer Arthritis innerhalb eines Jahres. Das Forschungsteam konnte anhand von Biopsien der Dünndarmschleimhaut nachweisen, dass sich die Tight Junctions bei erhöhter Zonulin-Konzentration veränderte und durchlässiger wurde. Bei Mäusen und bei Menschen signalisierte die Durchlässigkeit des Darms für Lactulose laut den Experten eine beginnende aktive Arthritis.

Ausbruch der Erkrankung wurde hinausgezögert

Da den Wissenschaftlern die positiven Effekte der kurzkettigen Fettsäure Butyrat bezüglich Rheumatoider Arthritis schon aus der vorangegangenen Untersuchung klar waren, gaben sie den Mäusen in der Zonulin-Studie ebenfalls Butyrat. Dabei fanden sie heraus, dass diese Therapie den Beginn der Arthritis hinausschob, die Zonulin-Menge verringerte und die intestinale Barriere kräftigt.
Noch größere Vorteile zeigten sich mit der Verabreichung von Larazotid-Acetat. Dabei handelt es sich um eine Substanz, die schon in klinischen Studien für die Behandlung von Zöliakie zum Einsatz kommt. Das Larazotid-Acetat sorgte dafür, dass weniger Zonulin hergestellt wird. Somit ging die Entzündung in den Gelenken zurück, die Knochenstabilität verbesserte sich und der Ausbruch der Arthritis verzögerte sich.
 
Hier erhalten Sie weitere Informationen zum Thema Rheuma:

Rheuma Symptome, Rheumatoide Arthritis, Schwanenhalsdeformität, Gelenkrheuma: Ursachen & Therapie

Medizinische Umsetzung der Ergebnisse

Das Forschungsteam vermutet, dass sich die Krankheitsaktivität bei Arthritis bei Menschen ebenfalls mithilfe einer Blockade der Zonulin-Herstellung durch Larazotid-Acetat hinauszögern ließe. Der Stoff wird aktuell schon in Phase-III-Studien überprüft. Bei einem positiven Ergebnis wird die Verwendung bei Rheumatoider Arthritis in absehbarer Zeit möglich.
Die FAU-Forscher raten allen gesunden Menschen dazu die Darmflora durch eine ballaststoffreiche Ernährungsweise zu unterstützen. So können die Darmbakterien viel Butyrat produzieren und die Darmbarriere kräftigen. Die Aufnahme von ausreichend Ballaststoffen kann den Wissenschaftlern zufolge auch als zusätzlicher Therapieansatz von Rheuma und potenziell auch weiteren Autoimmunerkrankungen dienen. Andere Zusammenhänge zwischen der menschlichen Gesundheit und Ernährung sollen zudem weiter erforscht werden.

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