Heutzutage ist Stress ein gesellschaftliches Problem geworden. Nichts kann schnell genug gehen und alles sollte am besten schon vorgestern erledigt sein. Viele entwickeln dadurch einen Lebensstil, der nicht der Beste ist: zu wenig Schlaf, eine ungesunde Ernährung und ein geschwächtes Immunsystem sind häufig die Folge. Der Alltag vieler Menschen sieht so aus und dies kann auch eine gewisse Zeit lang gut gehen – auf Dauer schwächt und schädigt er unseren Körper jedoch. Dies äußert sich häufig durch einen plötzlich entstehenden Ausschlag: die Gürtelrose.
So entsteht der juckende Ausschlag
Die Gürtelrose, auch Herpes Zoster genannt, wird durch das Varicella-Zoster-Virus ausgelöst. Diese Art von Virus kennen die meisten Menschen aufgrund einer früheren Pocken-Erkrankung: Die Windpocken. Sobald man diese einmal hatte, bleibt das Virus ein Leben lang im Körper. Bei vielen passiert dies unbemerkt, bei manchen kommt es hingegen zu einem erneuten Ausbruch. Wenn dies geschieht, entsteht ein Ausschlag mit Blasenbildung auf einer Körperstelle, der – wie bereits erwähnt – Gürtelrose genannt wird. Optisch sieht die Gürtelrose anders aus als die Windpocken und auch die Infektion läuft unterschiedlich ab: Die Ansteckung mit Pocken geschieht durch eine Tröpfcheninfektion, wobei eine Gürtelrose eher durch eine Schmierinfektion weitergegeben wird. Eigentlich wird das Varicella-Zoster-Virus, wie bereits oben erwähnt, durch Stress und einem geschwächten Immunsystem reaktiviert, allerdings kann dies schneller passieren, wenn die Viren von einer infizierten Person z.B. durch einen Händedruck zusätzlich weitergegeben wird.
Neueste Studien zeigen außerdem, dass die Gefahr eines Wiederausbruchs des Windpocken-Virus nach einer schweren COVID-19-Erkrankung um 21 Prozent erhöht ist. Aufgrund anderer Erkrankungen, wie z.B. einer Erkältung, ist die Gefahr allerdings ebenfalls erhöht, denn ein geschwächtes Immunsystem trägt maßgeblich zum Wiederausbruch des Virus bei.
So macht sich die Gürtelrose bemerkbar
Ein Ausschlag auf der Haut ist von außen natürlich sofort erkennbar, allerdings kann dieser viele Ursachen haben und muss nicht unbedingt eine Gürtelrose sein. Um die Hautirritation besser einordnen zu können, sollte zusätzlich auf folgende Symptome geachtet werden:
- allgemeines Unwohlsein
- leichtes Fieber
- Gliederschmerzen
- brennender Schmerz an der Brust
- Rötungen der Haut
Bei ersten Symptomen sollte man eine/n Arzt/Ärztin aufsuchen, um die Gürtelrose schnell behandeln zu können. Im Idealfall verheilt sie innerhalb von zwei bis vier Wochen. Meist kommt bei der Behandlung ein antivirales Medikament zum Einsatz, dass die Vermehrung der Viren hemmt. Außerdem gibt es verschiedene Salben und Hausmittel, wie z.B. Honig, die den Schmerz und den Juckreiz des Ausschlags mildern, sowie die Heilung fördern.
Impfung gegen Herpes Zoster
Es gibt zwei unterschiedliche Impfungen gegen die Gürtelrose, die von der Ständigen Impfkommission ab 50 Jahren empfohlen werden. Viele Kinder bekommen bereits in jungen Jahren eine Windpocken-Impfung, weswegen sie diese Erkrankung nicht bekommen und daraus folgend auch kein Risiko für eine Gürtelrose haben. Bei der Impfung handelt es sich um einen Lebend- und einen Totimpfstoff. Wie der Name bereits verrät, befinden sich im Totimpfstoff nur bereits abgestorbene Krankheitserreger, die sich nicht mehr vermehren können. Dennoch werden diese vom Körper als ungewollt wahrgenommen, weswegen Antikörper gebildet werden. Im Lebendimpfstoff befindet sich nur eine geringe Anzahl von Viren, die noch vermehrungsfähig sind, die Krankheit aber nicht auslösen. Der Lebendimpfstoff wurde vor dem Totimpfstoff entwickelt. Indem einige Studien zeigen, dass der neu entwickelte Impfstoff auch beim immunschwachen Personen zu weniger Nebenwirkungen führt und die Dauer des Impfschutzes länger ist, gilt dieser im Fall der Gürtelrose als äußerst sicher und hat kaum Nebenwirkungen.
Die Gürtelrose ist also eine Erkrankung, die nach richtiger Behandlung heilbar ist und zu keinen dauerhaften Schäden im Körper führt.
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