Die Entgiftungszentrale des Körpers: unsere Leber. Als eines der wichtigsten Organe bekommt diese jedoch oftmals nicht die benötigte Aufmerksamkeit, um ihre zentralen Aufgaben effektiv zu erfüllen. Insbesondere fettes Essen sowie Alkohol- oder Medikamentenmissbrauch fügen ihr erhebliche Schäden zu.
Die Leber ist „total zentral”
Das Motto des deutschen Lebertages lautet dieses Jahr „Total zentral”. Das Innenorgan übernimmt nämlich einige überlebenswichtige Aufgaben in unserem Körper. Neben der Entgiftung ist das Organ auch für den Energiestoffwechsel und die Produktion zahlreicher Enzyme verantwortlich. Zudem produziert sie Bluteiweiß und Gallenflüssigkeit sowie Abwehr- und Gerinnungsstoffe. Auch viele Grundstoffe für eine gesunde Hormonproduktion gehen von der Leber aus. Diese reguliert nicht nur unseren Fett- und Zuckerstoffwechsel, sondern ist darüber hinaus daran beteiligt, Mineralien, Vitamine und Energiereserven einzulagern. Durch die zahlreichen Funktionen, die der Leber zukommen, stellt sich ihre Gesundheit als umso wichtiger heraus. Die Vielzahl an Aufgaben macht das schwerste innere Organ jedoch auch besonders anfällig für Schäden. Deshalb: Besser zweimal überlegen, welche Substanzen in welcher Dosis eingenommen werden sollen. Vor allem ein erhöhter Medikamenten-, Alkohol- oder Giftstoffkonsum beeinträchtigt die Funktionsweise des Entgiftungsorgans.
Erkrankung zu lange unentdeckt
Laut Dr. Christina Klein, Oberärztin für Allgemein- und Viszeralchirurgie und Leiterin des viszeralonkologischen Zentrums im Helios-Park-Klinikum Leipzig, verursacht eine kranke Leber zunächst keine Schmerzen. Somit kommt es meist erst viel zu spät zur Diagnose einer Leberkrankheit. Beschwerden wie Müdigkeit oder Konzentrationsschwierigkeiten sind hier zu unspezifisch – typische Symptome wie eine Gelbfärbung der Haut oder Augenweiß treten nur bei wenigen Betroffenen in der Anfangsphase der Krankheit auf. Eine rasche Diagnose wird allerdings durch Bluttests ermöglicht, die erhöhte Leberwerte in kurzer Zeit ermitteln.
Verhängnisvolle Fettansammlungen
Fettes Essen sowie ein Übermaß an Alkohol schaden unserer Leber besonders und führen im schlimmsten Fall zur sogenannten Fettleber. Hierbei handelt es sich um eine der häufigsten Lebererkrankungen in Deutschland – mindestens 10 Millionen Einwohner leiden darunter. Eine Leberverfettung begünstigt Hepatitis und bringt zudem den Blutzuckerstoffwechsel aus dem Gleichgewicht, wodurch das Erkrankungsrisiko für Diabetes steigt.
Wie behandle ich meine Leber richtig?
Eine Kombination aus Übergewicht, Zucker- und Fettstoffwechselstörungen sowie Bluthochdruck kann zu besonders schwerwiegenden Lebererkrankungen führen. Bislang gibt es nicht für alle Leberschäden wirkungsvolle Medikamente – somit ist es umso wichtiger, seinen Lebensstil gesund zu gestalten.
Um Leberkrankheiten entgegenzuwirken, sollte eine fett- und kohlenhydratarme Ernährung bevorzugt werden, welche auf Omega-3-Fettsäuren aufbaut. Auch Kaffee trägt dazu bei, die Leberwerte nachhaltig zu senken, da dieser eine Schutzschicht in der Leber bildet. Zuckerhaltige Nahrung und Säfte sollten hingegen vermieden werden, weil sie Fettablagerungen begünstigen. Da gewisse Medikamente im Übermaß ebenso der Leber schaden, ist es ratsam, sich in der Packungsbeilage über die empfohlene Dosis zu informieren. Impfungen gegen Hepatitis B und A bieten ebenfalls Schutz. In sportlicher Hinsicht tragen Ausdauer- und Kraftübungen maßgeblich zur Prävention bei.
Alkoholverzicht fördert Leber, Herz und Magen
Außerdem empfiehlt es sich, den Konsum von Alkohol und Zigaretten weitestgehend einzuschränken. Insbesondere Alkohol steigert den Appetit und verschlechtert den Fettstoffwechsel. Laut einer britischen Studie fördert Alkoholverzicht die körperliche Gesundheit in vielerlei Hinsicht. In Großbritannien haben Forscher der Universität Sussex die Auswirkungen einer vierwöchigen Alkoholabstinenz untersucht. Erholsamerer Schlaf, mehr Energie, Gewichtsverlust sowie ein besserer Zustand der Haut waren die Folge. Schon nach kurzer Zeit konnten sich nicht nur die Leber, sondern auch Herz und Magen regenerieren. Wer also seinem Körper etwas Gutes tun möchte, sollte nach den Feiertagen am besten auf ein Glas verzichten.
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