Depression ist ein nicht zu unterschätzender krankhafter Zustand der Psyche. Während das Thema über lange Zeit öffentlich als Tabu galt, werden derartige affektive Störungen heute mit weltweit etwa 350 Millionen Betroffenen als zweithäufigste Volkskrankheit gelistet. Die hohe Zahl an Erkrankten führt zu einem breiten Spektrum an Studien, die sich der Bekämpfung der Depression widmen. Aktuell leiden besonders viele Menschen unter den Einschränkungen durch den Lockdown und kämpfen gegen Ängste und Depression. Eine wissenschaftliche Studie hat nun erwiesen, dass Vitamin B einen bedeutenden und positiven Einfluss auf den Kampf gegen die Trauer haben soll.
Welche Rolle übernimmt Vitamin B in unserem Organismus?
Unter dem Begriff Vitamin B werden insgesamt acht Vitamine zusammengefasst, welche über die Schleimhaut im Mund oder Darm aufgenommen werden. Es handelt sich hierbei um wasserlösliche Vitamine, welche eine tragende Rolle bei der ordnungsgemäßen Funktion und Produktion der menschlichen Zellen spielen. Zudem ist Vitamin B essentiell für den „Methylierungszyklus“, sowie für die Reparatur und den Erhalt der körpereigenen Zellbestandteile, ein Prozess, der Neurotransmitter hemmt. Liegt eine Störung in diesem Kreislauf vor, kann es zu psychiatrischen oder neurologischen Störungen, einschließlich Depression, kommen.
Zusammenhang zwischen Depression und Vitamin B-Mangel bereits bestätigt
Forscher wie Seren Haf Roberts sind sich einig, dass ein Mangel an Vitamin B12 oder auch Cobalamin mit Depressionen in Zusammenhang steht und höhere Konzentrationen des Vitamins zu besseren Behandlungsergebnissen führen. Allerdings hängt der Effekt von der tatsächlichen Patientengruppe ab. So hat sich herausgestellt, dass Männer mit einer minimal höheren ernährungsbedingten Folatzufuhr, auch bekannt als Vitamin B9, seltener depressive Symptome entwickeln. Gleichzeitig sollen ein niedriger Folatstatus und eine erschwerte Aufnahmefähigkeit von Vitamin B12 bei Frauen zu depressiven Verstimmungen führen. Bei älteren Frauen reicht Studien zufolge ein schwerer Vitamin B12-Mangel bereits aus, damit ihr Risiko für eine schwere Depression stark ansteigt.
Diese Personengruppen sind gefährdet
Gerade ältere Erwachsene, Veganer und Patienten mit Störungen des Verdauungstrakts, wie beispielsweise Morbus Crohn oder Zöliakie, haben erwiesenermaßen Schwierigkeiten mit einer ausreichenden Vitamin B12-Zufuhr. Die Studie von Seren Haf Roberts belegte, dass gerade für diese Personengruppen eine erhöhte Zufuhr von Vitamin B12 über die Nahrung oder durch ein Nahrungsergänzungsmittel mit einem schützenden und vorbeugenden Effekt hinsichtlich Depressionen einhergeht.
Weitere Forschungen sind notwendig
Auch wenn es bereits gute Ergebnisse erster Studien bezüglich der Vorbeugung und Linderung depressiver Symptome mithilfe von Vitamin B gibt, so müssen unbedingt noch weitere Tests erhoben werden. Beispielsweise ist die Wirkungsweise von Cobalamin bei jüngeren Menschen mit Depression noch ungeklärt. Außerdem gilt nach wie vor, dass ein Nahrungsergänzungsmittel bei bereits bestehender Depression eine bewährte Therapie mit Antidepressiva und ausgiebiger psychologischer Beratung nicht ersetzen kann.
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