Tritt eine Entzündung im Körper auf, so handelt es sich um eine natürliche Abwehrreaktion des Körpers, um Krankheitserreger und Schadstoffe zu bekämpfen. Entzündungen sind somit ein essentieller Bestandteil unserer Immunabwehr und der Wundheilung. Sie spielen eine lebenswichtige Rolle als Frühwarnsystem gegen unerwünschte Eindringlinge. Werden die entzündlichen Reize dem Körper jedoch zu viel, kann dies zu einer chronischen Entzündung führen, welche nicht zu unterschätzen ist.
So entsteht eine Entzündung
Wird die Gesundheit durch äußere Reize angegriffen, so dauert es im Normalfall höchstens ein paar Tage bis die Auslöser bekämpft sind. Dauert eine Entzündung jedoch länger als drei bis vier Wochen, spricht man von einer chronischen Entzündung. Diese verläuft meist unterschwellig ohne klare Symptome. Akute Entzündungen treten plötzlich auf, wie beispielsweise in Form eine Grippe, während eine chronische Entzündung meist langsam kommt und erst durch bestimmte Reize bemerkt wird.
Warum wird eine Entzündung chronisch?
Die häufigsten Ursachen für chronische Entzündungen sind Bewegungsmangel, falsche Ernährung sowie übermäßiger Stress. Letzterer führt zu einer Ausschüttung des Stresshormons Cortisol, welches zwar einer der wichtigsten Entzündungshemmer im Körper ist, doch bei dauerhaftem „Einsatz“ verliert es an Wirkung. Abgesehen davon zählen Autoimmunerkrankungen zu den Hauptauslösern einer chronischen Entzündung. Bei diesen kommt es zu einer Fehlsteuerung des Immunsystems, sodass körpereigene Zellen und Organe angegriffen werden. Bleibt die Inflammation bestehen, wird es manchen Bakterien ermöglicht sich immer weiter und leichter auszubreiten. Dabei spielt auch das Ausmaß des Bauchfetts eine große Rolle. Denn Entzündungsbotenstoffe werden im Gewebe des Bauchfetts vermehrt produziert und verteilen sich über das Blut im gesamten Körper. Ist der Bauchumfang größer als der Hüftumfang, ist besondere Vorsicht geboten. Folgen der anhaltenden Entzündung können chronische Darmerkrankungen, Akne, Rheuma, Diabetes und sogar Depressionen sein.
Mit gesunder Ernährung vorbeugen
Eine gesunde Ernährung ist essentiell für das allgemeine Wohlbefinden, doch ein paar spezielle Lebensmittel können Entzündungen im Körper vorbeugen – oder aber fördern. Weizenprodukte, überzuckerte Lebensmittel und Fleisch wirken begünstigend. Auch auf die in frittierten Speisen enthaltene Transfette sollte unbedingt verzichtet werden, denn die darin enthaltenen Substanzen regen die Ausschüttung entzündungsfördernder Botenstoffe an. Um den chronischen Entzündungen wiederum entgegenzusteuern, ist eine hohe Aufnahme antioxidativer Lebensmittel ratsam. Denn während dem Entzündungsgeschehen wird viel mehr oxidativer Stress produziert, bei dem es zu Schäden von Zellen und deren Funktionen kommt. Um nachhaltig freie Radikale, also schädliche Umwelteinflüsse, im Körper „abzufangen“ und den dabei produzierten Stress zu reduzieren, ist eine vitaminreiche Ernährung förderlich.
Viel frisches Obst und Gemüse voller Vitamin C und Ballaststoffe unterstützen dabei das Immunsystem. Hier eignen sich Zitrusfrüchte, Pflaumen, Haferflocken und Paprika. Die in der Nahrung enthaltenen Antioxidantien dienen als Schutzsystem gegen schädliche Einflüsse. Sie werden im Körper über Enzyme und Hormone gebildet. Gleichzeitig werden Antioxidantien über die Nahrung aufgenommen. Dunkle Beeren und Grüntee sind besonders reich daran. Darüber hinaus minimieren die Omega-3-Fettsäuren in Fisch, Nüssen und Samen Entzündungsreaktionen im Gewebe. Doch nicht alles was grundsätzlich gesund ist, ist gleichzeitig entzündungshemmend. So begünstigen z.B. die in Kidneybohnen, Erbsen und Kichererbsen enthaltenen Pektine Entzündungen. Entzündungshemmende Alternativen sind hingegen Brokkoli, Artischocken, Pilze und rote Bete. Zu beachten ist hierbei die Ernährung nicht auf einmal umzustellen und auf ganze Lebensmittelgruppen zu verzichten. Entscheidend ist eine gute Balance mit Fokus auf gesunden und vollwertigen Lebensmitteln sowie der Verzicht auf hochverarbeitete Waren.
Bewegung ist ein Muss
Wer viel Sport betreibt, profitiert von einer Schutzfunktion gegen Entzündungen. Werden die Muskeln stark belastet, erzeugt dies einen entzündungsähnlichen Zustand im Körper. Das Immunsystem reagiert darauf mit einer Anpassung an die Reize und wird dadurch resistenter. Zusätzlich begünstigt Sport den Anstieg von T-Zellen im Blut. Diese regulatorischen T-Lymphozyten, eine Gruppe von weißen Blutzellen, sind für die Ausbalancierung von Immunreaktionen wichtig. Selbst ein zwanzigminütiger Verdauungsspaziergang nach dem Essen senkt bereits den Blutzuckerspiegel und beugt Entzündungen vor. Tägliche Bewegung kann also nachhaltig das Entzündungsrisiko senken und für einen besseren Umgang mit Stress sorgen.
Akute Entzündungen sind notwendig um die Gesundheit des Körpers zu garantieren. Werden aber ständige Müdigkeit, Schlaflosigkeit, Schwindel und depressive Verstimmungen zum Alltag, können dies Anzeichen einer chronischen Entzündung sein. Wenn diese zu spät erkannt wird, kann es zu Krankheiten, wie z.B. Darmentzündungen, Akne oder sogar Krebserkrankungen kommen. Mit genügend entzündungshemmenden Lebensmitteln voller Antioxidantien wird der Heilungsprozess begünstigt. Eine gesunde Ernährung und Sport helfen nachweislich das Immunsystem wieder in Balance zu bringen.
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