Chronische Darmerkrankungen: Bauchweh, Krämpfe im Unterleib, Durchfall oder Übelkeit gehören zu den typischen Symptomen, die den Betroffenen den Alltag oft mit Schmerz erfüllen. Zu der Entwicklung dieser Krankheit gehören gewisse Risikofaktoren, die im Folgenden aufgeführt werden.
Symptome und Krankheitsbilder
CED oder die chronisch entzündliche Darmerkrankung ist ein Überbegriff – es gibt viele untergeordnete Krankheitsbilder. Es können kontinuierliche Symptome oder plötzlich auftretende entzündliche Veränderungen im Darm sein, die dann zu schlagartigen Symptomen führen. Häufig handelt es sich aber um die Krankheit Morbus Crohn oder um Colitis ulcerosa. Morbus Crohn, die wohl bekannteste Darmerkrankung, ist durch eine Entzündung der Schleimhaut des Darms charakterisiert. Die Infektion breitet sich meist schnell aus und dringt tief in das Gewebe des Verdauungstraktes ein. Bei Colitis ulcerosa handelt es sich wiederum um länger anhaltende Entzündungen sowie Wunden, die im Inneren des Dickdarms und des Rektums bestehen. Die Symptome der Krankheitsbilder sind sehr ähnlich: Nicht nur das klassische Bauchweh gehört dazu, sondern auch Durchfall, rektale Blutungen oder Müdigkeit sowie Gewichtsverlust.
Die körperliche Beeinträchtigung ist offensichtlich, zusätzlich kommt aber noch die psychische Belastung hinzu. Durch eine Entzündung wird auch die Darmfunktion beeinträchtigt und da der Verdauungstrakt etwa 90 Prozent des „Glückshormons“ Serotonin produziert, leiden die Betroffenen auch häufig unter psychischen Beschwerden.
Entstehung der CED
Die chronisch entzündliche Darmkrankheit entsteht nicht wie die meisten anderen Krankheiten durch einen einzigen Auslöser; es spielen mehrere Faktoren eine Rolle, die die Entwicklung letztendlich fördern. Ernährung, Schadstoffbelastung und Stabilität des Immunsystems sind einige bedeutsame Beispiele. Es kann hier nämlich zu Autoimmunprozessen kommen, die das körpereigene Darmgewebe abwehren. Ebenfalls bieten fehlende „gute“ Bakterien im Darm mehr Platz für Krankheitserreger, wie zum Beispiel Salmonellen.
Erhöhtes Risiko für einen kranken Darm
Im Normalfall werden die meisten CED-Betroffenen diagnostiziert noch bevor sie das 30. Lebensjahr erreichen. Manche Erkrankte entwickeln jedoch erst in fortgeschrittenem Alter Entzündungen.
Laut Statistiken sind allerdings vermehrt jüngere Menschen von der Darmkrankheit betroffen. Personen mit westlicher Ethnizität erkranken häufiger als Südländer, außerdem können genetische Faktoren die chronische Krankheit ebenfalls begünstigen.
Darüber hinaus gibt es Hinweise, dass Zigarettenrauchen ebenfalls einen Risikofaktor für die Darmkrankheit Morbus Crohn darstellt. Hier handelt es sich aber um einen kontrollierbaren Faktor, anders als bei den oben genannten Faktoren. Der Mythos, dass Rauchen nur der Lunge bzw. unserem Rachen Schaden zufügt, stimmt so nicht – auch unserem Darm setzen die schädlichen Stoffe zu.
Wie wird CED therapiert?
Um die Krankheit zu besiegen, wird meist chirurgisch oder konservierend vorgegangen: Es werden antientzündliche Medikamente wie Kortikosteroide oder Aminosalicylate sowie Immunsuppressiva verabreicht, um die autoimmunen Vorgänge zu verhindern. Im Ernstfall werden operativ Fisteln oder Abszesse oder sogar Darmabschnitte entfernt. Aufpassen muss man bei nichtsteroidalen entzündungshemmenden Medikamenten, da diese das Risiko für die Entwicklung einer entzündlichen Darmerkrankung erhöhen und sogar verschlimmern können. Zu diesen Medikamenten gehören Ibuprofen (Advil, Motrin IB, andere), Naproxen-Natrium (Aleve), Diclofenac-Natrium und andere.
Aber auch Probiotika werden immer häufiger eingesetzt. Hier handelt es sich um Medikamente, die nach einer Urinuntersuchung, die jeweils fehlenden Darmbakterien enthalten. Bach-Nosoden bieten ebenfalls eine Alternative, hier werden aus den individuellen Darmbakterien eigene Medikamente hergestellt. Aber nicht nur Medikamente sollen helfen, sondern auch die Darmspülung Colon-Hydro-Therapie. Hier wird intensiv in mehreren Abläufen der Darm gespült, um die Ansiedlung von Bakterien zu verhindern. Zusätzlich zu den Heilprozessen kann mit Fango-Packungen und feuchtheißen Kompressen auf dem Bauch sowie mit heilenden Sitzbädern nachgeholfen werden.
Um die psychischen Faktoren zu minimieren, kann mit Psychotherapie ebenfalls ungesundem Stress entgegengewirkt werden. Entspannungsübungen führen zu einem ausbalancierten Leben, was auch der Stärkung des Immunsystems hilft, um die Entzündungen möglichst gut zu bekämpfen.
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