Die sogenannte Blut-Hirn-Schranke hält Giftstoffe und Krankheitserreger davon ab, vom Blut ungehindert ins Gehirn zu gelangen. Wenn dieses wichtige Regulationssystem nun nicht mehr richtig funktioniert, sind wir anfälliger für schwere Erkrankungen wie Multiple Sklerose oder Alzheimer. Glücklicherweise gibt es Methoden und unterstützende natürliche Mittel, um die Blut-Hirn-Schranke zu schützen.
Was ist die Blut-Hirn-Schranke und wie funktioniert sie?
Die Blut-Hirn-Schranke lässt sich als Barriere zwischen Blut und Gehirn verstehen, wobei sie Nährstoffe durchlässt, um so das Gehirn optimal zu versorgen. In der Regel ist sie undurchlässig für Krankheitserreger und schädliche Fremdeinflüsse, jedoch gibt es eine Reihe an Giftstoffen, welche die Blut-Hirn-Schranke trotzdem ungehindert passieren, um dann ins Gehirn zu wandern. Darunter zählen beispielsweise Drogen wie Ecstasy oder Kokain, doch auch künstliche Zusatzstoffe in der Nahrung wie Glutamate, Aspartam oder Zitronensäure. Sogar ein für den Menschen unsichtbarer Faktor ist die Handystrahlung, welche auch zur Schädigung der Blut-Hirn-Schranke beiträgt.
Die Blut-Hirn-Schranke besteht aus Endothelzellen, der Balsammembran und den Perizyten sowie Astrozyten. Wenn auch nur eine dieser Komponenten beschädigt ist oder ausfällt, funktioniert sie nicht mehr. Bei der Kooperation dieser Bestandteile handelt es sich um ein perfekt aufeinander abgestimmtes Miteinander. Die Endothelzellen sind kleine Blutgefäße, welche die Gefäßwände von innen auskleiden und kontrollieren, welche Stoffe ins Gehirn gelangen dürfen. Diese kleinen Zellen werden von der Balsammembran umgeben, um sie zu schützen. Die Perizyten sitzen zusammen mit den Astrozyten in sowie um die Membran herum. Wobei Letztere zur Versorgung als auch Verteidigung der Blut-Hirn-Schranke beitragen. Durch das Aussenden von Botenstoffen sind sie dafür verantwortlich, das Netz von Endothelzellen je nach Stoff durchlässig oder undurchlässig zu machen.
Schadstoffe für die Blut-Hirn-Schranke
So ist die Blut-Hirn-Schranke nicht nur durchlässig für Nährstoffe, sondern auch für Schadstoffe, dessen Teilchen klein genug sind, um durchzugelangen. Dabei können sie solch einen Schaden anrichten, dass die Blut-Hirn-Schranke nun auch für viele weitere Toxine passierbar ist. Insbesondere der frühzeitige Konsum von Drogen wie Ecstasy oder Kokain ist maßgeblich für die spätere Entstehung von Erkrankungen. Neben Drogenkonsum gibt es auch andere Formen von oxidativem Stress wie psychischer Stress, Schlafmangel, körperliche Überanstrengung oder Nikotinkonsum, was eine Beschädigung der wichtigen Astrozyten zu Folge hat. Ein weiterer oft unbeachteter Stressfaktor für den menschlichen Körper ist die ununterbrochene elektromagnetische Strahlung durch Handys, Schnurlostelefone, WLAN-Geräte oder Mikrowellen. So konnten chinesische Forscher herausfinden, dass die Blut-Hirn-Schranke von Ratten bei einer Bestrahlung von 900 Megahertz über einen Monat hinweg viel durchlässiger wurde. Bei oben genannten Geräten bewegen sich die Frequenzen in einem Spektrum zwischen 300 Megahertz und 3 Gigahertz.
Künstliche Zusatzstoffe schaden dem Gehirn
Auch Zusatzstoffe wie Geschmacksverstärker oder künstliche Süßungsmittel sorgen für eine Schädigung des Gehirns. Bei Glutamat handelt es sich um einen, meist in Fertiggerichten oder Gewürzmischungen enthaltenen Geschmacksverstärker. Das Tückische hierbei – unser Gehirn produziert selbst körpereigenes Glutamat. Dieser Neurotransmitter stellt eine wichtige Funktion für unser Gedächtnis dar. Nun kann also das künstliche Glutamat trotzdem die Blut-Hirn-Schranke passieren und ins Gehirn gelangen. Glutamat soll laut Forschern zur Entstehung neurodegenerativer Krankheiten wie Alzheimer, Parkinson oder Multiple Sklerose beteiligt sein.
Der künstliche Süßstoff Aspartam, welcher in Softgetränken, Desserts, Kaugummis oder Marmeladen enthalten ist, richtet Schäden im Gehirn an. Denn er führt zur Entstehung von oxidativem Stress und dadurch auch zur Schädigung der Blut-Hirn-Schranke. Dies konnten zahlreiche Studien, veröffentlicht im Journal Nutrition Reviews aus dem Jahr 2017, belegen. Die bisher nur an Tieren durchgeführten Versuche konnten beweisen, dass bereits eine geringe Menge von 40 mg pro Kilogramm Körpergewicht schädlich für das Gehirn sei.
Bei dem Säuerungsmittel Zitronensäure handelt es sich um einen Zusatzstoff, welcher in Süßigkeiten, Fertigprodukten oder Getränken als Konservierungs- und Säuerungsmittel verwendet wird. Das Gefährliche hierbei – Zitronensäure bindet Metalle an sich und passiert mit Stoffen wie Magnesium, Kalzium, Kalium oder Aluminium die Blut-Hirn-Schranke. Eine Verbindung von Aluminium und Zitronensäure beispielsweise ist gesundheitsschädlich, da sich das hierbei entstandene Aluminiumcitrat im Gehirn ablagert und zu kognitiven Störungen sowie neurodegenerativen Erkrankungen führt.
Wie schütze ich meine Blut-Hirn-Schranke
Auch manchen Viren oder Bakterien ist es möglich, ins Gehirn zu gelangen, indem sie sich an gehirngängige Stoffe heften. Daher ist ein starkes Immunsystem von größter Bedeutung, um sich vor Fremdeindringlingen oder Schadstoffen zu schützen. So konnten Forscher der Harvard Medical School herausfinden, dass Omega-3-Fettsäuren die Blut-Hirn-Schranke schützen und undurchlässiger machen. Außerdem sind sie essenziell für das Nervensystem sowie viele Gehirnfunktionen. Eine ausreichende Zufuhr an Mineralstoffen ist wichtig für eine gesunde Hirnfunktion, denn sie tragen zur Reizweiterleitung im Nervensystem bei und halten die Nervenzellen am Leben. Ein Magnesiummangel beispielsweise trägt zur Entstehung von Alzheimer, Schlaganfällen, Parkinson oder Epilepsie bei.
Eine ausgewogene vitamin- und mineralstoffreiche Ernährung reich an Mineralstoffen, Vitamin B12, Omega-3-Fettsäuren und Pflanzenstoffen ist somit ausschlaggebend für einen gut funktionierenden Körper und damit auch eine gestärkte, gut funktionierende Blut-Hirn-Schranke. Wenn diese intakt ist, kann man das Gehirn vor schädlichen Fremdeindringlingen schützen und spätere Erkrankungen vermeiden.
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