Mehr als 11.100 Patienten beschwerten sich im vergangenen Jahr über die Leistungen ihres Arztes. In gut 2300 Fällen kam es auch zu einer Entscheidung durch eine Schiedsstelle. Am häufigsten beschwerten sich die Patienten über mangelnde Gewissenhaftigkeit der Ärzte.
Nicht nur die Zahl der Operationen steigt immer mehr an, auch die damit verbundenen Kunstfehler. Doch immer öfter stoßen Patienten bei Ärzten und Krankenhäusern auf taube Ohren. Doch der Patient ist dem nicht schutzlos ausgeliefert und kann mit Hilfe eines Experten sein Recht geltend machen.
So kann die gesetzliche Krankenkasse dem Patienten helfen, denn die Krankenkasse kann den medizinischen Dienst einschalten, wie die Verbraucherzentral Hamburg erklärt. Der Medizinische Dienst kann dann in der Gelegenheit ein Gutachten erstellen, was allerdings nicht für Ärzte und Krankenhäuser bindend ist, aber vor Gericht bestand hat.
2300 Fehler festgestellt
Außerdem können Patienten sich an Schlichtungsstellen und Ärztekammern wenden. Wie eine aktuelle Statistik jetzt ans Tagesglicht brachte, wurde im vergangenen Jahr eine wachsende Zahl an Medizinfehlern festgestellt. Außerdem beschweren sich immer mehr Patienten über Kunstfehler.
Allein im vergangenen Jahr wurde in knapp 2300 Fällen festgestellt, dass Diagnosen, Behandlungen oder Patientenaufklärungen unzulänglich oder fehlerhaft waren. Im Jahr zuvor waren es noch ungefähr 2200 Fälle. Das ging aus einer Statistik der Schlichtungsstellen der Ärztekammern hervor, die am Dienstag dieser Woche veröffentlicht wurden.
Mehr als 11.000 Beschwerden in 2011
Wegen ärztlicher Fehler mussten im vergangenen Jahr 99 Patienten ihr Leben lassen, 721 trugen Dauerschäden davon. Der häufigste Vorwurf der Patienten gegenüber den Ärzten während der Operation: Sie würden nicht gewissenhaft arbeiten. Im letzten Jahr beschwerten sich über 3800 Patienten über die Schludrigkeit der Ärzte während einer Operation.
Auf dem zweiten Platz folgten dann Beschwerden wegen mutmaßlicher Fehler nach der Operation oder bei Diagnosen. In 7452 Fällen wurde im vergangenen Jahr eine Entscheidung gefällt, im Jahr zuvor waren es noch 7355. Aber auch die Beschwerden der Patienten nahmen im vergangenen zu: 11.107 Patienten beschwerten sich bei den zuständigen Stellen, 2010 waren es noch 11.016 Patienten.
Was meinen Sie?