Ein Drittel aller Deutschen leiden unter psychischen Erkrankungen. Leider werden die Erkrankungen auch weiterhin viel zu spät erkannt und behandelt. Besonders häufig trifft es junge Menschen zwischen 18 und 35 Jahren.
Wie die gesetzlichen Krankenkassen schon in der Vergangenheit betonten, nehmen psychische Erkrankungen wie Depressionen, Angst und Sucht immer weiter zu. Mehr als ein Drittel der Deutschen leiden unter psychischen Störungen und wie jetzt eine neue Studie der Universität Dresden herausfand, werden die meisten von ihnen zu spät und nicht richtig behandelt.
Männer leiden oft unter Alkoholsucht
Frauen leiden besonders häufig unter Angststörungen oder Depressionen. Bei Männern steht die Alkoholsucht an erster Stelle, gefolgt von Depressionen und Angstzuständen. Wie die Wissenschaftler bei der Vorstellung der Studie in Berlin berichten, sei das Ausmaß der psychischen Störungen in Deutschland weiterhin unverändert groß.
Wie auch schon in der letzten Erhebung der Daten, im Jahr 1998, sind von psychischen Störungen mehr Frauen als Männer betroffen, jedoch verringert sich der Abstand zwischen den beiden Geschlechtern immer weiter. In medizinischer Behandlung befanden sich nur ein Drittel der Betroffenen.
18 bis 35 Jährigen besonders häufig betroffen
Viele von ihnen wurden auch nur einmalig von einem Arzt behandelt, meistens handele es sich dabei nicht einmal um einen Spezialisten, sondern eher um einen Allgemeinmediziner. Dies hat weitreichende Folgen für die Betroffenen und die Gesellschaft. Psychisch kranke Menschen bleiben im Schnitt drei bis vier Tage pro Monat ihrer Arbeitsstelle fern.
Kommen mehre Krankheiten zusammen, fehlen diese Arbeitnehmer durchschnittlich etwas mehr als 11 Tage im Monat. Besonders auffällig: Immer mehr junge Menschen sind von Depressionen und Co betroffen. 45 Prozent der 18 bis 35 Jährigen sind mindestens einmal im Jahr wegen eine psychischen Krankheit in Behandlung.
Meisten Erkrankungen beginnen in jungen Jahren
Die meisten psychischen Erkrankungen beginnen schon in jungen Jahren, werden diese nicht rechtzeitig erkannt, kann sich die Lebensqualität der Betroffenen über Jahrzehnte verschlechtern. Bei einem Drittel von ihnen verläuft die Krankheit chronisch mit etlichen Komplikationen, so die Forscher.
Die Wissenschaftler fordern daher eine bessere Früherkennung in Deutschland. Gerade jungen Leuten wird durch die Späterkennung das Leben verbaut, da sie erst behandelt werden, wenn die Psychose durch weitere Erkrankungen verschlimmert wurde. Die aktuelle Studie der Dresdener Universität ist ein Teil des Robert- Koch- Bundes- Gesundheitssurvey.
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