Jeder kennt es: Das Herz beginnt von Sekunde zu Sekunde schneller zu schlagen, ein Gefühl des Unwohlseins macht sich breit. Nicht immer muss das gleich einen akuten Notfall bedeuten, kann aber ein Hinweis auf eine grundlegende Erkrankung sein. Doch welche Art des Herzrasens ist bedenklich und wann sollte der Arzt aufgesucht werden?
Der wichtigste Muskel im Körper
Ohne Herz käme kein Blut und damit auch kein Sauerstoff zu den Zellen, in Folge würde jeder Organismus schnell aufhören zu existieren. Das macht es zum wichtigsten Muskel im menschlichen Körper. Ungefähr an die 100.000 Mal schlägt es pro Tag, wobei der Herzschlag von Frauen schneller ist als der von Männern. Bei Kindern ist er aber am schnellsten. Summiert man alle Schläge des Herzens bis zu einem Alter von 71 Jahren auf, so kommt man insgesamt auf stolze 2,5 Milliarden Schläge. Daher ist es umso wichtiger, den sich nie ausruhenden Muskel so gut wie möglich zu schonen und vor Schäden zu bewahren.
Ursachen für schnellen Herzschlag
In den seltensten Fällen ist es aber ein Herzinfarkt oder eine Herz-Kreislauf-Erkrankung, die hinter Herzrasen steckt. Oftmals sind körperliche oder psychische Belastungen für die erhöhte Frequenz der Schläge verantwortlich. So können Angst, Stress, sportliche Betätigung, aber auch Flüssigkeitsmangel Auslöser sein. Frauen können durch Schwangerschaft und Wechseljahre von einer höheren Herzfrequenz betroffen sein. Aber auch ein niedriger Blutdruck oder eine Schilddrüsenüberfunktion können Gründe sein.
Wann sollte ein Arzt aufgesucht werden?
Bei plötzlichem Herzrasen ist es wichtig, dass Umgebungsfaktoren und aktuelle körperliche Aktivitäten miteinbezogen werden, um mögliche Ursachen leichter auszumachen. Harmlose Gründe können Aufregung und Bewegung sein. Frauen sind vor der Periode durch Hormonumstellungen mitunter ebenfalls von diesem Symptom betroffen, das meist mit Kopfschmerzen und Schwitzen einhergeht. Tritt Herzrasen aber unerwartet auf und wird von anderen Anzeichen wie beispielsweise Zittern, Atemnot, Schwindel und Übelkeit begleitet, sollte im Zweifelsfall der Arzt kontaktiert werden.
Unterschied zu Herzstolpern und Herzrhythmusstörungen
Ein veränderter Herzschlag kann aber auch auf sogenanntes Herzstolpern hindeuten. Beides fühlt sich ähnlich an, da es als vermehrtes Herzklopfen wahrgenommen wird. Herzrhythmusstörungen weisen ebenfalls ähnliche Symptome wie Herzrasen auf, was eine Selbstdiagnose erschwert. Für eine eindeutige Diagnostik sollte ein EKG gemacht werden, welches die Herztöne über eine gewisse Dauer misst und aufzeichnet. Nach Auswertung der Daten sieht der Facharzt die genaue Ursache für die vorliegenden Symptome und kann je nach Bedarf eine weitere Behandlung einleiten.
Was tun im Akutfall?
Tritt Herzrasen unerwartet auf, bleibt vorerst einmal abzuwarten, ob nicht vorangegangene Tätigkeiten daran schuld sind. Entspannungsübungen oder ein kaltes, kohlensäurehaltiges Wasser können sich mitunter positiv auf den Herzschlag auswirken. Aber auch tiefes Ein- und Ausatmen kann dazu beitragen, dass sich der Puls wieder beruhigt. Eine weitere Möglichkeit ist das leichte Massieren des Halses mit Zeige- und Mittelfinger in etwa dort, wo sonst auch der Herzschlag spürbar ist. Das wirkt ebenfalls beruhigend auf den Puls und senkt zudem den Blutdruck ein wenig. Diese Technik sollte aber im Liegen angewandt werden, um Verletzungen vorzubeugen.
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