Eine vegetarische oder vegane Ernährungsweise kann das Risiko für Herzerkrankungen reduzieren – allerdings erhöht sie gleichzeitig das Schlaganfallrisiko. Eine neue Studie der University of Oxford zeigte, dass Vegetarier und Veganer offensichtlich mit größerer Wahrscheinlichkeit einen Schlaganfall erleiden. Die Untersuchungsergebnisse sind in der englischsprachigen Fachzeitung „The British Medical Journal“ (BMJ) erschienen.
Weniger Herzerkrankungen
Für das dokumentierte erhöhte Schlaganfallrisiko könnte den Forschern zufolge teils ein Vitaminmangel verantwortlich gemacht werden. Für die Studie wurden die Daten von über 48.000 Personen untersucht, die bis zu diesem Zeitpunkt weder Herzkrankheiten noch Schlaganfälle entwickelt hatten. Sie wurden in verschiedene Gruppen einsortiert: Fleischesser, Vegetarier und Veganer, sowie Menschen, die kein Fleisch, aber Fisch konsumieren (Pescetarier).
Nach einem Zeitraum von 18 Jahren verrieten die Daten, dass es unter den Teilnehmern zu 2.820 Herzerkrankungen und 1.072 Schlaganfällen gekommen war. Die Auswertung dieser Zahlen ergab, dass die Pescetarier ein 13 Prozent niedrigeres Risiko für Herzerkrankungen aufwiesen als die Fleischesser. Bei Veganern war das Risiko im Vergleich sogar um stolze 22 Prozent geringer. Zudem waren die Raten für ischämische Herzkrankheiten bei Fischessern und Vegetariern geringer als bei Fleischessern. Dies wurde jedoch zumindest teils auf den tendenziell niedrigeren Body-Mass-Index (BMI), sowie die niedrigeren Blutdruck-, Cholesterin- und Diabeteswerte zurückgeführt.
Mehr Schlaganfälle
Trotz des niedrigeren Risikos für Herzkrankheiten war die Wahrscheinlichkeit für Schlaganfälle bei Vegetariern, Veganern und Fischessern allerdings um 20 Prozent höher als bei den Fleischessern. Dieser Auswirkung könnte ein Vitaminmangel zugrunde liegen. Es ist nun notwendig diesbezüglich weiter nachzuforschen, um die Hintergründe zu ermitteln und zu klären, ob niedrige Cholesterinwerte im Blut daran beteiligt sein könnten.
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