Eine Schweizer Studie untersuchte kürzlich den Einfluss von Vitamin D auf die Herz-Kreislauf-Gesundheit von Studienteilnehmenden. Das Ergebnis: Die Häufigkeit von Herz-Kreislauf-Zwischenfällen nimmt stark ab.
Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Lage in Deutschland
Laut der deutschen Herzstiftung sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen der häufigste Grund für eine Krankenhauseinweisung bei jährlich 1,7 Millionen Fällen und machen circa 9 Prozent aller vollstationären Aufenthalten aus. Rund 218.000 Einweisungen fanden dabei aufgrund eines Herzinfarktes statt.
Jedes Jahr sterben deutschlandweit in etwa 207.000 Menschen an den Folgen einer Herz-Kreislauf-Erkrankung. Die häufigsten Todesursachen in der Gruppe der Herzkrankheiten sind der Myokardinfarkt, die ischämische Herzkrankheit sowie Herzinsuffizienz. Ursache für die Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist in vielen Fällen der Lebensstil vor der Erkrankung. Oftmals sind Herz- und Kreislauf-Erkrankungen jedoch auch angeboren. Die Prävention erfolgt beispielsweise im Falle einer Herzinsuffizienz durch häufigere körperliche Aktivität, Stoppen des Tabakkonsums, Verbesserung des Blutdrucks sowie Senkung des Cholesterinspiegels.
Vitamin-D-Mangel ist stark verbreitet
Laut einer Studie des Robert-Koch-Instituts sind in Deutschland stolze 56 Prozent der Erwachsenen und sogar 45,6 Prozent der Kinder mangelhaft bis suboptimal mit Vitamin D versorgt. Vitamin D ist essenziell für Stoffwechselvorgänge im Körper und wirkt sich auf das Immunsystem sowie die Muskelkraft aus. Der Körper bildet Vitamin D durch Aufnahme von Sonnenlichtbestrahlung. Laut der deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) lässt sich auch in ein paar wenigen Lebensmitteln wie Eiern, Fettfischen sowie ein paar Pilzsorten Vitamin D finden. Besonders schwierig ist es für den eigenen Körper Vitamin D zu produzieren, wenn man sich nicht ausreichend bei Sonnenschein im Freien aufhält, beziehungsweise den Körper im Freien immer stark bedeckt hält, und die Sonnenstrahlung im Herbst und Winter nicht zur Vitamin-D-Bildung ausreicht. Für People of Colour kann eine Aufnahme von Vitamin D generell schwerer erfolgen, da dunkle Hauttöne aufgrund ihres hohen Melanin-Anteils schlechter Vitamin D synthetisieren.
Zusammenhang mit Herz-Kreislauf-Zwischenfällen
Die kürzlich erschienene Studie konnte keine Zusammenhänge zwischen Vitamin D und der Sterblichkeit nach einer Herz-Kreislauf-Krankheit feststellen. Auch was das Auftreten der Herz-Kreislauf-Krankheit betrifft, so die Forschenden, gibt es keinen Zusammenhang mit einem gesunden Vitamin-D-Spiegel. Was Vitamin D in Bezug auf Herz-Kreislauf-Krankheiten jedoch durchaus beeinflusst, sind die Vorkommnisse von Herz-Kreislauf-Zwischenfällen: Diese werden durch einen ausreichenden Vitamin-D-Spiegel reduziert. Eine Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln mit Vitamin D bewirkt allerdings keinen niedrigeren Blutdruck. Inwiefern Vitamin-D-haltige Supplemente sich also positiv auf die Gesundheit auswirken und Herz-Kreislauf-Zwischenfällen vorbeugen, müsse laut den Forschenden erst noch weiter untersucht werden. Von einem positiven Einfluss auf die Herz-Kreislauf-Risikofaktoren ist jedoch auszugehen.
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