In den letzten Jahren geriet immer weiter ans Licht, dass diverse Medikamente gegen Bluthochdruck und Diabetes Nitrosamin N-Nitrosodimethylamin (NDMA) enthalten. Viele Behörden machten sich daraufhin daran derartige Verunreinigungen von Arzneimitteln in der Europäischen Union zu vermeiden.
Kontaminationen gelten nicht als gefährdend
Die Verunreinigung von Bluthochdruck- und Diabetesmedikamenten mit potenziell krebsauslösenden Nitrosaminen hat bereits in der Vergangenheit den Rückruf diverser Arzneimittel erfordert. Doch offenbar ist diese Angelegenheit immer noch nicht ein für alle Mal erledigt.
Laut dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) versuchen die nationalen Behörden nach wie vor die Existenz von Nitrosamin in Medikamenten in der EU zu vermeiden. Experten zufolge sind Nitrosamine auf Basis von Tierversuchen als potenziell krebserregend deklariert. Die Stoffe kommen in einigen Lebensmitteln und Trinkwasser vor.
Den Angaben zufolge wird allerdings nicht davon ausgegangen, dass geringe Mengen Nitrosamine negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben. Das Risiko, das von den kontaminierten Medikamenten ausgeht, wird daher als niedrig eingestuft.
Laufendes Verfahren
Aktuell werden anhand einer durch den Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der EMA eingeleiteten Untersuchung die Gründe für die Existenz des Nitrosamins N-Nitrosodimethylamin (NDMA) in einigen Chargen von Ranitidin ermittelt.
Arzneimittel mit Ranitidin kommen zum Einsatz, um Krankheiten zu therapieren und vorzubeugen, die durch übermäßige Magensäure ausgelöst werden. Dazu zählen beispielsweise Magengeschwüre und Sodbrennen. Sowohl die EMA als auch die nationalen Behörden nahmen sich der Beurteilung der neuen Ergebnisse an, bei denen NDMA in einigen Chargen metforminhaltiger Medikamente vorgefunden wurde. Darüber hinaus werden weitere Resultate zu Analysen metforminhaltiger Arzneimittel erwartet. In der Vergangenheit wurde auch in gewissen Blutdruckmedikamenten, sogenannten Sartanen, NDMA gefunden.
Hier erfahren Sie alles über die Wirkung von Metformin:
Information für Betroffene
Patienten sollten ihre metforminhaltigen Medikamente unbedingt wie gehabt einnehmen. Experten zufolge ist das Risiko einer mangelhaften Therapie von Bluthochdruck oder Diabetes stets größer als der Konsum von kleinen Mengen Nitrosamin.
Auf Grund der Tatsache, dass Metformin als kritisches Medikament angesehen wird, kooperieren die EMA und die nationalen Behörden bereits mit dem Ziel drohende Versorgungsengpässe zu verhindern. Betroffene müssen sich daher keine Sorgen darüber machen ihre Behandlung nicht aufrechterhalten zu können.
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