Der Bauch rumort, man hat Schmerzen und braucht dringend eine Toilette. Jeder kennt diese Situation im Alltag und meistens bedeutet es, dass man etwas Falsches gegessen hat oder etwas nicht verträgt. Im Normalfall vergehen die Symptome innerhalb von ein bis drei Tagen wieder und die Verdauung funktioniert danach wie gewohnt. In einigen Fällen ist die Ursache für diese Beschwerden allerdings eine andere, nämlich Morbus Chron.
Wie es zu einem entzündeten Magen-Darm-Trakt kommt
Noch ist es nicht ganz klar, wie es zu Morbus Chron überhaupt kommt. Es handelt sich bei der Krankheit um eine immer wiederkehrende Entzündung des Magen-Darm-Traktes, die nicht dauerhaft behandelt werden kann. Im Jahr 2020 wurde allein in Deutschland bei 31.720 Personen Morbus Chron diagnostiziert. Trotzdem waren bis vor kurzem kaum Gründe für die Erkrankung bekannt. Neueste Studien zeigen nun, dass es einen genetischen Zusammenhang gibt.
Bei Betroffenen ist die Darmbarriere und die Schleimhaut des Verdauungstrakts krankhaft verändert, weswegen es zu einer höheren Anfälligkeit für Entzündungen in dem Bereich kommt. Bei der besagten Studie aus England wurden nun zehn Risikogene identifiziert, was den Umgang mit der Erkrankung und eventuellen Behandlungsmöglichkeiten positiv beeinflussen könnte. Ein Leben mit Morbus Chron ist nämlich sehr herausfordernd, auch wenn es zumindest Medikamente gibt, die die Symptome mildern können. Das Wichtigste bei der Erkrankung ist die Entzündung zu kontrollieren und bestmöglich zu lindern. Außerdem gibt es eine spezielle Ernährung, die einen schweren Verlauf der Krankheit vermeiden kann. Man redet hier von einer „leichten Vollkost“, wobei einige Lebensmittel generell nicht konsumiert werden sollten, darunter Fett, Haushaltszucker, Kohlensäure und schwerverdauliche Gemüsesorten.
Wie man Morbus Chron erkennt
Im Endeffekt ähnelt eine Morbus Chron-Erkrankung symptomatisch einer Magen-Darm-Grippe, wobei die Intensität der Beschwerden stärker ist und es zu Begleiterscheinungen kommen kann. Morbus Chron kann außerdem den gesamten Verdauungstrakt betreffen, nämlich vom Mund bis zum After. Bei einer chronischen Entzündung kommt es zu:
- Durchfall
- Bauchkrämpfen
- Gewichtsverlust
- Erschöpfung, Müdigkeit und Abgeschlagenheit
- Mangelerscheinungen
- Abszessen und Fisteln
Manchmal ist die Krankheit so aggressiv, dass diese auch andere Organe befällt. Dies hat schwere Folgen, wie z.B. Gallen- und Nierensteine, Leberentzündung, Thrombose, etc. Darüber hinaus ist Morbus Chron eine starke psychische Belastung für Betroffene. Einige ziehen sich aufgrund der Beschwerden völlig aus dem Sozialleben zurück, vereinsamen und entwickeln Depressionen, Angstzustände und Zwangsstörungen. Obwohl viele Menschen unter der chronischen Entzündung leiden und jeder schon einmal unter Durchfall litt, bleibt dies ein Thema, welches oft noch als Tabu angesehen wird. Allerdings gibt es auch hier Hoffnung, denn das Thema Darm wird immer mehr offen diskutiert.
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