Den menschlichen Körper kann man durchaus als ein Wunderwerk bezeichnen. Denn der Mensch besitzt unglaubliche Fähigkeiten und trotz vieler Erkenntnisse und einiges an Wissen darüber, was der Körper eigentlich alles kann, steht selbst die Wissenschaft noch vor so manchem Rätsel. Vor allem bei der Erforschung des Gehirns muss man noch viel Licht ins Dunkel bringen und doch weiß man bereits viel darüber, welche Aufgaben und Funktionen das Gehirn hat. Vieles davon kann man sich nur schwer vorstellen und es geschieht beinahe Magisches in der Forschung. Ein Beispiel dafür ist die sogenannte Deep Brain Stimulation.
Neurologische Erkrankungen – unheilbar?
Neurologische Erkrankungen sind Krankheiten, die von unserem Nervensystem ausgehen. Das Nervensystem wird primär von unserem Gehirn gesteuert und hat deswegen einen enormen Einfluss auf unsere Gesundheit. Das Gehirn teilt sich in verschiedene Bereiche auf und jeder Bereich hat eine eigene elementare Funktion. Die Nerven, die vom Gehirn ausgehen, sind für die Sensomotorik verantwortlich, also für das Zusammenspiel der Sinne und der Motorik. Das kann man so verstehen, dass man z.B. beim Autofahren bremst, wenn man eine Katze auf der Straße sieht. Wenn nun Verbindungen zu den Nerven fehlerhaft sind oder bestimmte Teile im Gehirn aufgrund von Sauerstoffmangel oder Durchblutungsstörungen beschädigt wurden, kann es zu Krankheiten oder dauerhaften Einschränkungen kommen. Viele Krankheiten, die durch eine neurologische Störung ausgelöst wurden, sind uns bereits bekannt, wie z.B. Parkinson, Demenz oder Epilepsie. All diese Krankheiten sind nicht heilbar, da Areale, die im Gehirn zerstört wurden, in den meisten Fällen irreparabel und somit dauerhaft beschädigt sind.
Neuartige Therapie kehrt Parkinson um
Neue Studien zeigen nun allerdings, dass gewisse Bereiche des Gehirns mithilfe einer sogenannten Deep Brain Stimulation wieder reaktiviert werden können. Geforscht wurde unter anderem an einer Person, die vor einigen Jahren die Diagnose Parkinson erhielt. Bei Parkinson sterben bestimmte Nervenzellen im Gehirn ab, was folgende Symptome zur Folge hat:
- verlangsamte Bewegungen, die zu Bewegungsarmut bzw. -losigkeit führen
- versteifte Muskeln
- starkes Muskelzittern im Ruhezustand
- mangelnde Stabilität bei aufrechter Körperhaltung
Bei der betroffenen Person innerhalb der Studie war die Krankheit so weit fortgeschritten, dass diese nicht mehr in der Lage war einen Löffel zu halten. Aufgrund des starken Voranschreitens der Krankheit entschied sich die Erkrankte für eine Deep Brain Stimulation. Daraufhin bekam sie operativ kleine Elektroden in den Kopf eingesetzt, die das Gehirn „stimulieren“ sollen. Dies passiert durch hochfrequente elektrische Impulse der Elektronen, die an die Gehirnstrukturen weitergegeben werden. Man könnte also auch von einer Art Schrittmacher im Gehirn sprechen.
Die Patientin zeigte schon wenige Tage nach dem Eingriff erhebliche Fortschritte, was die Intensität des Zitterns betraf und schon wenige Monate später war es ihr wieder möglich fast beschwerdefrei zu laufen.
Mithilfe der Deep Brain Stimulation erhofft man sich nun auch bei anderen neurologischen Erkrankungen Erfolge, da die Elektronen variabel dort eingesetzt werden können, wo das beschädigte Hirnareal Unterstützung bei der Weiterleitung von Impulsen braucht. Noch benötigt es jedoch weitere Forschungen hinsichtlich der Deep Brain Stimulation, da natürlich auch hohe Risiken mit einer Operation am Gehirn einhergehen – die bisherigen Ergebnisse sind allerdings sehr vielversprechend.
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