Ein neues Coronavirus treibt im mittleren Osten sein Unwesen. Es gab bereits mehr als 150 Erkrankte, wobei jeder zweite Erkrankte an der Krankheit MERS stirbt. Das Virus ähnelt einem Sars- Erreger der vor 10 Jahren sein Unwesen trieb und 800 Menschen das Leben kostete. Ein erster Impfstoff wurde bereits an einer Universität in München hergestellt und erfolgreich an Mäusen getestet.
Gestern hatten wir berichtet, dass weltweit der erste Impfstoff gegen Meningokokken zugelassen wurde, der Erreger löst die gefährliche Meningitis aus. Doch gegen andere Krankheiten bzw. Erreger gibt es noch keinen Impfstoff, wie zum Beispiel MERS. Dutzende Menschen sind schon an dem Coronavirus gestorben.
Das Virus tritt vor allem im mittleren Ost auf, was den Wissenschaftlern großes Kopfzerbrechen bereitet. Wissenschaftler forschen schon eine ganze Zeit an einem geeigneten Impfstoff. Wie die WHO jetzt erklärte, stellt das neue Coronavirus eine globale Gefahr dar. Nach Angaben der WHO ähnelt MERS einem Sars- Virus, der vor gut zehn Jahren eine Pandemie auslöste.
Coronavieren können schnell mutieren
Damals starben mindestens 800 Menschen an dem Virus. Auch das neue Virus befällt, wie auch das Sars- Virus, die Lunge. Aus diesem Grund gibt es auch viele Fragen und Sorgen seitens der der Forscher und Gesundheitsbehörden. Das größte Problem dürfte sein, dass die Wissenschaft nicht weiß, ob das Virus so bleibt wie es im Moment ist, oder ob es wieder mutiert.
In der Regel sind Coronavieren aber in der Lage schnell zu mutieren. Sie mutieren meisten so, dass sie eine bessere Übertragungsfähigkeit gewinnen. Für das aktuelle Virus gibt es unterschiedliche Szenarien, das schlimmste wäre, dass sich das Virus so verändere, dass es sich rapide vermehren kann. Die Folgen wären nicht absehbar.
Erste Erkrankungen bereits 2012
Doch warum mutieren Viren eigentlich? Ein Virus mutiert meistens dann, wenn man ihm die Gelegenheit dazu bietet. Je länger ein Virus unkontrolliert, unbewacht und frei von der Menschheit zirkuliert, desto mehr Zeit hat es zu experimentieren, erklärt der Virologe Christian Dorsten.
Das aktuelle Virus hatte schon einige Zeit zum Experimentieren, die ersten Infektionen durch das Virus wurden der WHO bereits im Jahr 2012 gemeldet. Seit diesem Zeitpunkt werden immer wieder neue Krankheits- und Todesfälle bekannt gegeben. Die Symptome ähneln anfänglich einer Grippe, also Husten, Schnupfen, Fieber und Gliederschmerzen.
62 Prozent der Erkrankungen unentdeckt?
Aber das Virus kann auch eine Lungenentzündung hervorrufen. Gut ein Drittel aller Infizierten klagen zudem auch über Magen- Darm- Beschwerden. Die meisten Menschen hatten sich auf der arabischen Halbinsel mit der Krankheit angesteckt. Alle weiteren Erkrankungen aus Italien, Frankreich und Großbritannien stehen im Zusammenhang mit dem mittleren Osten.
Meistens sind es Erkrankungen nach Reisen. Weltweit gab es bis heute 150 Erkrankungsfälle, jeder zweite Patient verlor den Kampf gegen das Virus. Experten glauben aber, dass das nur die Spitze des Eisberges sein könnte. So gehen Wissenschaftler aus Großbritannien davon aus, dass bis August 2013 62 Prozent der Infektionen im mittleren Osten unentdeckt blieben.
Noch keine Entscheidungen getroffen
Da MERS von Mensch zu Mensch übertragbar ist, sind die Ansteckungswege vielfältig. Einige stecken sich im Krankenhaus, andere am Arbeitsplatz mit dem Virus an. Die eigentliche Frage ist jedoch, wie das Virus auf den Menschen gekommen ist. MERS kommt in Vögeln und Säugetieren gleichermaßen vor. Studien legen aber Nahe, dass das Virus seinen Ursprung bei den Fledermäusen hat.
Über den Zwischenwirt Kamel, soll das Virus dann auf den Menschen übergesprungen sein. Die Frage nun ist, ob das Virus dauerhaft beim Menschen bleibe oder andauernd von einem Tier kommt, erst dann können Wissenschaftler eine wirkliche Entscheidungen treffen, so der Virologe.
Erster Impfstoff erfolgreich getestet
Die Entscheidungen können vielfältig sein. Sie reichen von Nichtstun, wenn das Virus nicht mutiert und relativ harmlos bleibt über Reiseimpfungen bis hin zu Impfungen für Menschen, falls das Virus aggressiv wird und Mensch zu Mensch übertragen wird. Aber auch Impfungen für Tiere sind denkbar, wenn das Virus weiterhin von Kamel zu Mensch überspringen sollte.
Ein erster Impfstoff wurde bereits von der Ludwig- Maximilian- Universität in München hergestellt und erfolgreich an Mäusen getestet. Doch bis zum Einsatz am Menschen ist es noch ein weiter weg, wie die Wissenschaftler erklärten. So muss der Impfstoff erst einmal in klinischen Studien getestet werden und im Anschluss zugelassen werden.
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