Wer mehr als zwei Stunden täglich vor dem Fernseher verbringt, muss mit gesundheitlichen Problemen und einer verkürzten Lebenszeit rechnen. Dies berichtet eine aktuelle Studie der University of Glasgow. Mit einer Beschränkung auf maximal zwei Stunden Fernsehen pro Tag kann man diesem Risiko aber deutlich entgegenwirken. Diese Erkenntnisse veröffentlichte das beteiligte Forschungsteam jüngst im englischsprachigen Fachjournal „Mayo Clinic Proceedings“.
Langzeitstudie mit etwa 500.000 Teilnehmenden
Im Rahmen der vorliegenden Studie analysierte das Forschungsteam die Daten von knapp 500.000 Probanden zwischen 37 und 73 Jahren über einen Zeitraum von zwölf Jahren. Zentral war dabei die vor dem Fernseher verbrachte Zeit und deren Auswirkungen auf die Gesundheit der Teilnehmenden. Dabei spielte aber nur gewöhnliches Fernsehen eine Rolle. Das Ansehen von Videos auf einem Smartphone oder Tablet berücksichtigten die Forschenden nicht. Das Resultat: Mehr als zwei Stunden Fernsehen pro Tag erhöhte dem Forschungsteam zufolge das Risiko, an Krebs oder Herz-Kreislauf-Krankheiten zu erkranken. Wenn die tägliche Fernsehzeit jedoch weniger als zwei Stunden betrug, verringerte sich dieses Risiko. Wäre dies bei allen Probanden der Fall gewesen, so hätten 5,62 Prozent aller Todesfälle und 7,97 Prozent der Todesfälle durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen verhindert werden können, schätzen die Experten.
Lieber Bewegung statt stundenlanges Sitzen
Zu viel Sitzen ist bekanntlich schlecht für die Gesundheit. Aus diesem Grund raten die Forschenden dazu, die Zeit vor dem Fernseher so gut wie möglich zu reduzieren. Weitere Studien seien jedoch notwendig, um einen genauen zeitlichen Rahmen und bestimmte Richtlinien festzulegen, damit keine gesundheitlichen Schäden entstehen. Trotzdem konnte das Forschungsteam feststellen, dass der Verzehr von Süßigkeiten und Chips und ein niedrigerer sozioökonomischer Status oft mit langer Zeit vor dem Fernseher einhergehen. In Verbindung können diese Faktoren der Gesundheit umso mehr Schaden zufügen. Statt stundenlangem Sitzen auf der Couch empfehlen die Forschenden daher aktivere Alternativen, wie zum Beispiel Spaziergänge oder generell Zeit an der frischen Luft und Bewegung. Offenbar wirkt sich körperliche Aktivität umso positiver bei Menschen aus, die sich normalerweise eher wenig bewegen.
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