Von einer Endokarditis spricht man, wenn sich die Herzinnenhaut entzündet. Ohne Behandlung sterben die meisten Betroffenen. Doch was genau geschieht bei dieser Krankheit im Körper und wie äußert sie sich? Die Antworten auf diese Fragen finden Sie im Folgenden.
Die Ursachen der Endokarditis
Die Entzündungen der Herzinnenhaut bei einer Endokarditis betreffen meist die Herzklappen, treten mitunter aber auch in anderen Teilen des Herzens auf, etwa an den Vorhöfen. Verschiedene Faktoren können der Erkrankung zugrunde liegen. Menschen mit einem Herzfehler, künstlichen Herzklappen oder Erkrankungen der Herzklappen erleiden mit höherer Wahrscheinlichkeit eine Endokarditis. Auch ein geschwächtes Immunsystem sowie Drogenabhängigkeit tragen zum erhöhten Risiko bei. Gelangen Erreger, wie etwa Bakterien, in den Organismus gefährdeter Personen (z.B. über eine offene Wunde), bilden sich Wucherungen an den Herzklappen und es kommt zu Entzündungen. Auf lange Sicht kann die Herzklappe dadurch ernsthafte Schäden davontragen. Eine Herzinnenhautentzündung, die durch Infektionen mit Erregern entsteht, wird auch als infektiöse Endokarditis bezeichnet.
Die nicht-infektiöse Endokarditis betrifft hingegen Menschen mit Rheuma oder Autoimmunerkrankungen. Hierbei verursacht das eigene Immunsystem die Entzündungen am Herzen. Es können auch Blutgerinnsel an der Herzklappe entstehen. Sowohl die infektiöse als auch die nicht-infektiöse Endokarditis ist sehr gefährlich, da ohne Behandlung der Großteil der Betroffenen stirbt. Deshalb sollten gefährdete Patienten auch immer an eine Endokarditis denken, wenn sie die beschriebenen Symptome aufweisen, und so schnell wie möglich einen Arzt aufsuchen.
Wie äußert sich eine Endokarditis?
Die Symptome der Endokarditis können unterschiedlich sein und variieren je nach Art der Krankheit und der Ausprägung der Schäden, die sie bereits am Herzen verursacht hat. Viele Betroffene leiden an Fieber, Schüttelfrost und ständiger Müdigkeit. Sie haben keinen Appetit mehr und verlieren an Gewicht. Möglich sind außerdem Schmerzen in der Brust, Atemprobleme, Schmerzen in Gelenken und Gliedern sowie Hautausschläge. Im schlimmsten Fall kommt es zu einer Herzschwäche.
Bei Entzündungen, die durch Erreger entstanden sind, gehören Herzgeräusche, Herzrasen, Kältegefühle, Nachtschweiß sowie Blutarmut zu den typischen Anzeichen. Häufig lassen sich Flecken oder Knötchen an der Hautoberfläche beobachten und unter den Fingernägeln treten bei manchen Patienten Blutergüsse auf. Besonders bedrohlich: Bilden sich durch die Endokarditis Blutgerinnsel, führen diese mitunter zu Schäden an Nieren, Augen oder sogar dem Gehirn.
Behandlung: Im schlimmsten Fall eine Herz-OP
Sind Erreger die Ursache für die Endokarditis, werden entweder Antibiotika zur Bekämpfung von Bakterien oder Antimykotika gegen Pilze verabreicht. Die nicht-infektiöse Endokarditis wird hingegen mithilfe von Medikamenten behandelt, die die überschießende Reaktion des eigenen Immunsystems dämpfen. Haben die Entzündungen bereits massive Schäden an der Herzklappe verursacht, muss womöglich eine künstliche oder biologische Prothese eingesetzt werden.
Um zu vermeiden, dass es so weit kommt, erhalten besonders gefährdete Patienten bei bestimmten operativen Eingriffen zur Vorsorge Antibiotika, etwa im Rahmen einer Zahnfleischbehandlung. Dadurch wird vermieden, dass Bakterien in den Organismus gelangen und Entzündungen an der Herzklappe verursachen.
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