Der deutsche Gesundheitsminister, Daniel Bahr, will die Wahltarife verteuern und die Abrechnungspraxis so verändern, dass die Krankenkassen die Wahltarife vom Markt nehmen müssen. Dies wäre ein gefundenes Fressen für die privaten Krankenversicherungen.
Schon seit gut sechs Jahren gibt es von den gesetzlichen Krankenkassen so genannte Wahltarife. Mittlerweile haben mehrere Hunderttausende Deutsche einen oder mehrere Wahltarife. So gibt es zum Beispiel Tarife mit Beitragsrückerstattungen.
Außerdem sind Wahltarife mit Selbstbehalt sehr beliebt. Hier trägt der Versicherte begrenzte Risiken selbst, als Gegenleistung erhält der Versicherte eine Prämie.
Wahltarife deutlich einschränken
Geht es jedoch nach dem Bundesgesundheitsminister, sollten diese Wahltarife in Zukunft deutlich eingeschränkt werden. So plant der Minister einen Gesetzesentwurf, der diese Wahltarife teurer und somit unattraktiver machen soll. Mit diesem Gesetzesentwurf will Bahr die Beschränkung der Wahltarife umsetzen. Dies war schon im Vorfeld im Koalitionsvertrag vereinbart worden.
Allerdings könnte dies den privaten Krankenversicherungen zu Gute kommen. Experten rechnen damit, dass der neue Gesetzesentwurf zu einem vermehrten Wechsel von besserverdienenden Angestellten und Arbeitnehmern in die Private Krankenversicherung führen könnte, weil sich die Wahltarife nicht mehr auszahlen würden.
Abrechnungspraxis umstellen
Die privaten Krankenversicherungen fordern schon seit längerer Zeit die Streichung der Wahltarife. Sie verwiesen immer wieder auf juristische Unstimmigkeiten. So verbietet das Gesetz eine so genannte Quersubventionierung der Wahltarife. Diese Tarife müssen sich selbst betriebswirtschaftlich finanzieren.
Bahr will durch den neuen Gesetzesentwurf die Abrechnungspraxis so modernisieren, dass den gesetzlichen Krankenkassen die Erfüllung der Vorgaben unmöglich wird und sie somit die Wahltarife vom Markt nehmen müssen.