Oolong-Tee könnte Körperfett – insbesondere zwischen den Eingeweiden – im Schlaf verbrennen. Zu schön, um wahr zu sein? Tatsächlich nicht: Was zuerst wie eine Wunderdiät klingt haben einige Studien vorläufig bestätigt. Diese Entdeckung könnte weitreichende Auswirkungen auf die Gesundheit Übergewichtiger haben.
Was ist Oolong-Tee?
Übergewicht ist ein Problem, das die ganze Welt betrifft. In den USA etwa hat bereits mehr als jeder Dritte (über 42 Prozent der Bevölkerung) deutlich zuviel auf den Rippen. Einige Begleiterscheinungen von Übergewicht sind laut den CDC (Centers for Disease Control and Prevention) beispielsweise Herzerkrankungen, Infarkte, Typ-2-Diabetes und so manche Krebsarten. Diese gehören zu den führenden Ursachen eines verfrühten Todes. Es gibt unzählige Möglichkeiten, um nachhaltig abzuspecken, die meisten davon basieren auf einer Form von Kalorien-Kontrolle. Das heißt man nimmt weniger Kalorien zu sich, als man verbrennt und beobachtet diese Bilanz aufmerksam.
Eine Diät der etwas anderen Art fußt auf Oolong, einem chinesischen Tee, der von derselben Pflanze stammt wie auch Grün- und Schwarztee. Während den beiden über die Jahre schon viele gesundheitsfördernde Effekte zugeschrieben wurden, hat es auch ihr etwas weniger bekannter Cousin Oolong in sich: Eine Tasse enthält kleine Mengen der Spurenelemente Calcium, Kalium und Magnesium, sowie ca. 38 Milligramm Koffein. Außerdem weist er sogenannte Tee-Polyphenole auf, die wohl unter anderem für seine beeindruckende Fett-bekämpfende Wirkung verantwortlich sind.
So funktioniert der Abnehmeffekt
Die besagte Wirkung stellte zum Beispiel eine chinesische Studie auf die Probe: 102 Teilnehmende kochten sechs Wochen lang täglich Tee mit acht Gramm Oolong-Blättern auf. 70 Prozent der stark Übergewichtigen verloren in diesem Zeitraum ein Kilogramm Körpergewicht, ein Fünftel von ihnen sogar drei Kilogramm. Der Körperfettanteil sank bei zwölf Prozent der Teilnehmer. Allerdings ging der Gewichtsverlust auch mit einer schmaleren Taille einher. Die Forscher schlussfolgern aus ihren Ergebnissen, dass Oolong-Tee den Fettstoffwechsel beeinflussen und dadurch bei Übergewicht hilfreich sein könnte. Auch bei Mäusen mit einer Ernährung, die viel Fett und Zucker enthielt, führten Polyphenol-Extrakte aus Schwarz-, Grün- und Oolong-Tee zu weniger Körpergewicht und einem geringeren Fettanteil zwischen den Eingeweiden. Dieses viszerale Fett wickelt sich um Organe im Bauchraum. Je mehr davon vorhanden ist, desto höher das Risiko für Diabetes Typ 2, Alzheimer und Herzkrankheiten.
Die dunkle Seite von Tee
Allerdings könnte Oolong-Tee auch potentiell schwerwiegende Nebeneffekte haben. Eine Studie beobachtete japanische Arbeiter über drei Jahre hinweg und untersuchte, wie sich Teekonsum über längere Zeit auf den Körper auswirkt. Von fast 5.000 Teilnehmern entwickelten 201 im Laufe der Studie eine Diabeteserkrankung. Die Autoren fanden heraus, dass die Arbeiter, die zwei oder mehr Tassen Oolong-Tee pro Tag tranken, ein höheres Risiko hatten, eine Diabetes-Diagnose zu erhalten. Sie betonen aber auch, dass unklar sei, welche Rolle der Tee hierbei einnimmt, weshalb es mehr Untersuchungen brauche.
Die meisten Studien erforschten bisher entweder dicke Ratten und Mäuse oder übergewichtige Menschen. Daher ist bislang unklar, ob Oolong-Tee denselben Effekt auch bei normalgewichtigen Personen hätte, die den ein oder anderen Schwimmring loswerden wollen.
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